| Zeitkategorie |
18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
| Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen |
Dieser Kapellenbildstock steht beim ehemaligen „Gasthaus zum Felsenkeller“, Gamingerstraße Nr. 47 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Pensionisten- und Pflegeheim Scheibbs. Er wurde wahrscheinlich im Jahre 1796 errichtet. Im Innenraum des Bildstockes sind ein Bild „Christus am Kreuz“ und andere Andachtsgegenstände.
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| Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Das Gasthaus wurde zuletzt von Maria Polt bis zum Jahre 1973 geführt, seither ist hier kein Gasthausbetrieb mehr.
Der Bildstock steht angeblich an dem Platze, auf welchem der „dürre Baum“ gestanden, an welchem der Scheibbser Marktrichter Stefan Walsperger 1597 gehenkt wurde. Vermutlich ist an dieser Stelle bald nach seinem Tode ein Holzkreuz errichtet worden, das dann 1650, nachdem es bereits morsch war, durch einen steinernen Tabernakel-Bildstock ersetzt worden war (der Tabernakel mit der Jahreszahl 1650 und den Buchstaben M D wurde um 1970 im Garten des Hauses gefunden und dort belassen). Dieser mag eines Tages durch ein Fuhrwerk umgestoßen und so beschädigt worden sein, dass man ihn nicht mehr aufgerichtet, sondern an seiner Stelle diesen Bildstock errichtet hat. Das ist wahrscheinlich im Jahre 1796 gewesen, in welchem laut Inschrift auf dem Keilstein über der Eingangstür der Felsenkeller neu gebaut oder renoviert worden ist. Der Ursprung des Hauses liegt in der 2. Hälfte des 16. Jhdt. Im Innern befinden sich weitgewölbte Räume aus dieser Zeit. Außerdem besteht ein Einsäulenraum mit kräftigem Viereckspfeiler in der Mitte.
Beim Bauernaufstand im Jahre 1597 wurde der Marktrichter Stefan Walsperger an dieser Stelle gehenkt, da er den Bauernführer Christian Haller aus Puchenstuben und eine Abordnung in die Mauern von Scheibbs eingelassen hatte. Man machte den Marktrichter, über dessen Anordnung die Tore für die Bauern geöffnet worden waren, dafür verantwortlich, dass durch diesen Umstand der Prior der Kartause Gaming, welcher zu dieser Zeit als Grundherr zu Verhandlungen in Scheibbs weilte, Gefangener der Bauern wurde, weil diese dann die Stadttore besetzten und vom Prior Zugeständnisse erzwingen wollten.
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