Gemeinde:
Kategorie:
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren jedoch sowohl die Wallfahrten als auch das Messlesen in der Kapelle außer Gebrauch gekommen. (Lt. Dehio urk. Seit dem 16. Jhdt. Papiermühle – der Altartisch dürfte noch aus dieser Zeit stammen, Besitzer seit
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1701 Familie Hoffman, seit 1852 dann Rauchenbichler, seit 1898 Missionshaus) Als 1852 die Papiermühle in das Eigentum von Josef von Rauchenbichler und seiner Ehefrau Katharina Keil übergegangen war, bat 1866 der Bergheimer Pfarrer Josef Guggenbichler im Namen der neuen Besitzer um die neuerliche Erlaubnisgewährung zur Eucharistiefeier in der Ursprungkapelle. Da das Ordinariat keine Einwände gegen das Wiederaufleben der Messlizenz hatte, berichtete Pfarrer Guggenbichler am 25. November 1866 an das Ordinariat, er habe an jenem Tage die Privatkapelle an der Papierfabrik [...] kirchlich benedicirt zur Ehre Gottes, zur Ehre der allzeit unbemackelten Jungfrau Maria, zur Ehre des h. Nährvaters Josef, des h. Johann v. Nepomuck, des h. Leonhard, des h. Florian und aller Heiligen Gottes.
Beschreibung:
Die Ursprungskapelle steht im Garten des Klosters Maria Sorg, wurde aber bereits von den Vorbesitzern der Liegenschaft, einem Papiermüller errichtet.
Der gemauerte Bereich mit dem Altarraum und ein paar Stühlen ist durch eine vergitterte Türe zu besichtigen
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und wird durch einen überdachten, teilweise seitlich offenen Vorbereich erweitert. Auf 6 Holzsäulen sitzt eine Holzschalung, die auf der Stirnseite halbkreisförmig ausgesägt ist. Ein mit Kupfer gedecktes Walmdach überspannt Altarraum und Vorbereich und wird vorne von einem Glockenturm mit einem spitzen Zeltdach und Schindelmantel bekrönt.
Das Innere des Altarraumes ist durch Putzfaschen gegliedert und wird seitlich von großen Fenster (19. Jhdt.) belichtet. Die steinsichtige Apsis, die durch Stuckverzierungen besonders hervorgehoben ist, wird im unteren Bereich vom Altartisch, bez. 1693, eingenommen, darüber befindet sich im Zentrum ein Ölgemälde der Ährenmadonna. Rechts und links sind zwei Stuckfelder mit den Darstellungen des Hl. Leonhard und Florian, über der Madonna die Trinität, die Hl. Dreifaltigkeit.
Die Inschrift am Altar „1683“ und „PZ“ weist vermutlich auf das Jahr der Erbauung und auf den Erbauer hin. Erbauer dürfte zweifelsohne Peter Zillner gewesen sein, der von 1677 bis 1700 Besitzer dieser Liegenschaft gewesen war. Am 7. Februar 1684 erteilte das fürsterzbischöfliche Ordinariat die Messlizenz, damit durfte ab diesem Datum die Eucharistie in diesem Gebäude gefeiert werden. 1742 erhielt die damalige Eigentümerfamilie (Hofmann) die Erlaubnis, einen heute verschollenen Kreuzweg in der Kapelle anbringen zu dürfen. In der Mitte der Apsis hängt auch heute noch ein großes rechteckiges Gemälde, eine mit Ölfarbe auf Blech gemalte Madonna im Ährenkleid. Dabei handelt es sich allerdings um eine Kopie, das Original wurde schon vor längerer Zeit – zum Schutz vor Feuchtigkeit und vor Dieben – in das Innere des Missionshauses verbracht und hängt dort in der Hauskapelle. Die Darstellung der Madonna im Ährenkleid (= Maria als der gute Acker, der ohne Saat den Weizen – sprich den Erlöser – hervorbringt) hat eine lange Tradition und geht auf eine 1385 für den Mailänder Dom gestiftete Silberskulptur zurück.
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