Zeitkategorie |
19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen |
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Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Dort, wo sich heute das Zellstofflager und die PCC-Anlage befinden, standen früher das Schachner-Bauernhaus, die Kapelle beim „Zettl-Haus“ und am „Schießstattgelände“ bis in die 1980er-Jahre Werkswohnungen und noch andere Häuser. Herr Ellegast, der in einer Werkswohnung lebte, erzählte, dass in dieser Gegend ein Pferdefuhrwerk samt Rössern in der Ybbs unterging. Frau Kropp, eine ehemalige Mitarbeiterin der Mondi Neusiedler GmbH, weiß von einem Mann, der von einem Baum Äste absägte und mitsamt einem Ast zu Boden stürzte.
Ob eine diese Tatsachen zur Errichtung des Marterls geführt hat, bleibt ungewiss. Die Häuser wurden abgetragen, als sich die Papierfabrik Neusiedler Richtung Südwesten ausdehnte, nur die Kapelle blieb stehen. Auch alle weiteren Bauaktivitäten überstand die Kapelle erstaunlicherweise unbeschadet im Gestrüpp. Ihre Nische war leer, das Türl fehlte.
Der Neuhofner Florian Ramsauer, der in der Papierfabrik bis zu seiner Pensionierung beschäftigt war, plante schon seit der Renovierung seiner eigenen Kapelle in Niederneuhofen, das Bild, das sich früher dort befand, in der verwaisten Neusiedlerkapelle anzubringen, die in der Zwischenzeit an der Vorderseite vom Gestrüpp befreit worden war. Seit 1995 lag das Bild im Büro der Zellstoffverwaltung. Florian Ramsauer renovierte im Juni 2001 das Marterl und brachte sein Bild an, das mit der Darstellung der Dreifaltigkeit auf die weithin sichtbare Wallfahrtskirche des Mostviertels, die barocke Basilika am Sonntagberg, weist. Das Eisengittertürchen stammt ebenfalls aus der Neuhofner Kapelle und wurde von Florian Ramsauer der Kapelle angepasst.
Das Marterl, an dem auch der Besucherweg durch das Betriebsgelände der Neusiedler Papierfabrik vorbeiführt, war damit endlich der Vergessenheit entrissen.
Text aus dem Buch „Zeichen am Weg“ (Besinnliche Stätten und ihre Geschichten in und um Neuhofen an der Ybbs) mit freundlicher Genehmigung durch die Autorin Monika Öllinger, Aktualisierung durch Gerhard Schwiegk, GF Mondi Neusiedler GmbH)
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