Gemeinde: Gmünd
Kategorie: Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | Wackelsteine
Zeitkategorie: --
Chronik:
Der Schullerstein wird auch "Schülerstein" genannt. Er ist seit 1941 ein Naturdenkmal.
Granite entstehen aus Magma (Gesteinsschmelze) in der tiefen Festland-Erdkruste und gehören zu den nur sehr langsam abkühlenden Tiefengesteinen (Plutonite). Tiefengesteinskörper
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Beschreibung:
Der Schullerstein liegt im Naturpark Blockheide in einem Waldstück, dort wo der Fuchssteinweg in die Schullersteinstraße mündet. Es handelt sich bei diesem Naturdenkmal um eine Ansammlung von unterschiedlich großen Granitblöcken. Der Schullerstein
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Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename | Gmünd |
Gemeindekennzahl | 30908 |
Ortsübliche Bezeichnung | Schullerstein (Schuldstein) |
Objektkategorie | 1202 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | Wackelsteine) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde | Grillenstein -- GEM Gmünd |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 455 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Grillenstein |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Blockheide |
Längengrad | 14.999067 |
Breitengrad | 48.7757 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) | 4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 12 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Schullerstein liegt im Naturpark Blockheide in einem Waldstück, dort wo der Fuchssteinweg in die Schullersteinstraße mündet. Es handelt sich bei diesem Naturdenkmal um eine Ansammlung von unterschiedlich großen Granitblöcken. Der Schullerstein zeigt auf seiner Oberseite eine Vertiefung, eine flache Mulde. Vor dem Schullerstein steht eine Steintafel, die vom Bildhauer Carl Hermann geschaffen wurde. Auf dieser Steintafel sieht man zwei behütete Köpfe, einen Sack mit 100 Gulden und einen Krug. Darunter ist die Inschrift "Schuldstein"in roter Farbe. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Chronik
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen | Der Schullerstein wird auch "Schülerstein" genannt. Er ist seit 1941 ein Naturdenkmal. Granite entstehen aus Magma (Gesteinsschmelze) in der tiefen Festland-Erdkruste und gehören zu den nur sehr langsam abkühlenden Tiefengesteinen (Plutonite). Tiefengesteinskörper können bis über 100 Kilometer lange und breite sowie einige Kilometer tiefe Massen sein, die über hunderte Millionen Jahre von Gesteinsschichten überdeckt sind, bis sie durch Verwitterung und Abtragung freigelegt werden. Tiefengesteine werden im Inneren in quaderähnliche Stücke zerschnitten, so genannte Kluftkörper, in die sich Wasser "hineinfrisst" und den Granit allmählich zu einem lockeren, quarzreichen Sand-Kies-Gemenge (Grus) zersetzt. Wäscht der Regen den Grus weg, kommen die unverwitterten, meist gerundeten Blockkerne der Kluftkörper zum Vorschein. Zum Schullerstein gibt es eine Sage: Vor langer, langer Zeit verkaufte ein Bauer auf dem Jahrmarkt in Schrems ein Paar schwere Ochsen. Beim anschließenden Kartenspiel in einer Schenke verspielte er die stattliche Summe, die er für die Ochsen eingenommen hatte. Am Heimweg bekam er es mit der Angst vor der Bäuerin und seinen Töchtern zu tun, er konnte sich vorstellen, was es da geben wird, fühlte sich elend und überlegte, seinem Leben ein Ende zu machen. Deshalb suchte er in der Finsternis auf dem Weg durch die Blockheide einen Baum und fand endlich eine Eiche. Der Bauer warf den Strick, mit dem er die Ochsen zum Viehmarkt geführt hatte, über einen Ast der Eiche. Plötzlich hörte er ein leises Kichern und Lachen und vernahm eine Fistelstimme: "Ha-ha-ha, du brachst Geld! Ha-ha-ha, kannst du haben! Komm nur herauf auf den Stein!" Der Bauer gehorchte und da stand vor ihm in der Dunkelheit ein kleines Männchen, sein Gesicht war leuchtend rot und runzelig, seine Kopfbedeckung war ein auffallend großer, schwarzer Hut und es trug einen langen schwarzen Mantel. "Du kannst von mir Geld haben\, sagte das Männchen, „aber was gibst du mir als Pfand?" "Was du willst, Ochsen oder Kühe", entgegnete der Bauer. "Und wie viel Geld brauchst du? , fragte das Männchen. „Wenn möglich, 100 Gulden", forderte der Bauer. "Du, Bauer, das ist nicht wenig, aber wir machen es einfach, du verpfändest mir deine Seele. Heute in zwei Jahren zur gleichen Zeit und auf dem gleichen Stein gibst du das Geld zurück und ich bekomme deine Seel´!" Auf einen solchen Vorschlag war der Bauer nicht gefasst, er zögerte, fühlte, wie kalter Angstschweiß aus seinem Körper drang und willigte schließlich doch ein. Das Männchen zählte ihm das Geld auf die Hand und verschwand augenblicklich. Der Bauer mühte und plagte sich zwei Jahre lang, dachte viel nach und hatte eine Idee für die Rettung seiner Seele gefunden. In der vereinbarten Nacht traf er das Männchen auf dem großen Stein und händigte ihm die 100 Gulden aus. "Und was ist mit deiner Seele?", fragte fordernd das Männchen. "Langsam, langsam, eins nach dem anderen", entgegnete der Bauer. Rasch griff er zu Boden, hob einen Krug mit Weihwasser aus Mariazell auf und sprach: "Meine Seele bekommst du nicht, aber etwas besseres habe ich für dich!" Mit einem Schwung schüttete er das geweihte Wasser seinem Erpresser ins Gesicht. Sogleich verdampfte es und das Männchen war nicht mehr zu sehen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | 1) NÖ Atlas 2) Rupert Hauer; üa. von W. Pongratz und P. Tomaschek, Heimatkunde des Bezirks Gmünd, Verlag der Stadtgemeinde, 3. Auflage 1986, S. 31 3) eine weitere Geschichte zu diesem Stein ist in "Das Blockheidemännlein erzählt" von Editha Pöschko-Laub nachzulesen. 4) Homepage Gedächtnis des Landes |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung | 2020-09-24 |
Erfasser | Angelika Ficenc |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-09-24 |
letzter Bearbeiter | Angelika Ficenc |
Kommentare
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