Vollständig erfasst
Gemeinde: Perchtoldsdorf
Kategorie: Statuen und Bilder | | Hausbilder
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Das Haus auf dem sich dieses Relief befindet wird auch "Iglhaus genannt. Das Relief erinnerte den damaligen Besitzer, den Schriftsteller Karl Hans Strobl (geb. 1877 in Iglau, gest. 1946 in Perchtoldsdorf) an seine Heimatstadt Iglau in Südmähren.
Karl
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Hans Strobl, Sohn eines Kaufmanns, war von 1898 bis 1913 im Staatsdienst tätig, zunächst im Kreisgericht Iglau, danach vor allem im Finanzwesen in Iglau und Brünn (1901 in Brünn Finanzkommissär).
Ab 1913 arbeitete Strobl in Leipzig freischaffend als Schriftsteller und Redakteur der ZeitschriftDer Turmhahn. Während des Ersten Weltkriegs war Strobl als Offizier im Kriegspressequartier bzw. als Kriegsberichterstatter an fast allen Fronten eingesetzt. Als der Sitz des Kriegspressequartiers nach Rodaun bei Wien verlegt wurde, lernte Strobl die benachbarte Gemeinde Perchtoldsdorf kennen und wählte sie 1918 zu seiner Wahlheimat. In seinem Dichterdomizil entfaltete sich sein Schaffen zu voller Reife.
Das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte Strobl mit seiner Frau in Iglau, so daß er zusammen mit seinen Landsleuten das Schicksal der Vertreibung erlitt. In den Kriegswirren von 1945 wurde sein Perchtoldsdorfer Heim, das "Igelhaus" seiner autobiographischen Trilogie, verwüstet und beschlagnahmt. Strobl zog in ein Altersheim, wo er in Armut starb. Sein Grab auf dem Perchtoldsdorfer Friedhof hat sich erhalten. Sein literarisches Erbe wird vom Iglauer Archiv und im Heimatmuseum auf Schloß Hellestein in Heidenheim an der Brenz verwahrt.
Beschreibung:
Über der Eingangstür des Hauses Matthias Langgasse Nr. 2 sieht man ein Relief, mittig ein Igel, das Wappen der Stadt Iglau sowie die Türme der Stadt. Darunter der Schriftzug
"Nach außen Spitz, nach innen zart, das ist des Igels rechte Art"
Details
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename |
Perchtoldsdorf |
Gemeindekennzahl |
31719 |
Ortsübliche Bezeichnung |
Relief Igel |
Objektkategorie |
3101 ( Statuen und Bilder | | Hausbilder) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde |
Perchtoldsdorf -- GEM Perchtoldsdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer |
1102/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil |
Perchtoldsdorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname |
Matthias Langgasse |
Längengrad |
16.268901 |
Breitengrad |
48.118659 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) |
0.26 |
gemessen od. geschätzt |
geschätzt |
Breite (m) |
0.55 |
gemessen od. geschätzt |
geschätzt |
Tiefe (m) |
0.09 |
gemessen od. geschätzt |
geschätzt |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung |
gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
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Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) |
Über der Eingangstür des Hauses Matthias Langgasse Nr. 2 sieht man ein Relief, mittig ein Igel, das Wappen der Stadt Iglau sowie die Türme der Stadt. Darunter der Schriftzug
"Nach außen Spitz, nach innen zart, das ist des Igels rechte Art" |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
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Chronik
Zeitkategorie |
20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen |
Das Haus auf dem sich dieses Relief befindet wird auch "Iglhaus genannt. Das Relief erinnerte den damaligen Besitzer, den Schriftsteller Karl Hans Strobl (geb. 1877 in Iglau, gest. 1946 in Perchtoldsdorf) an seine Heimatstadt Iglau in Südmähren.
Karl Hans Strobl, Sohn eines Kaufmanns, war von 1898 bis 1913 im Staatsdienst tätig, zunächst im Kreisgericht Iglau, danach vor allem im Finanzwesen in Iglau und Brünn (1901 in Brünn Finanzkommissär).
Ab 1913 arbeitete Strobl in Leipzig freischaffend als Schriftsteller und Redakteur der ZeitschriftDer Turmhahn. Während des Ersten Weltkriegs war Strobl als Offizier im Kriegspressequartier bzw. als Kriegsberichterstatter an fast allen Fronten eingesetzt. Als der Sitz des Kriegspressequartiers nach Rodaun bei Wien verlegt wurde, lernte Strobl die benachbarte Gemeinde Perchtoldsdorf kennen und wählte sie 1918 zu seiner Wahlheimat. In seinem Dichterdomizil entfaltete sich sein Schaffen zu voller Reife.
Das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte Strobl mit seiner Frau in Iglau, so daß er zusammen mit seinen Landsleuten das Schicksal der Vertreibung erlitt. In den Kriegswirren von 1945 wurde sein Perchtoldsdorfer Heim, das "Igelhaus" seiner autobiographischen Trilogie, verwüstet und beschlagnahmt. Strobl zog in ein Altersheim, wo er in Armut starb. Sein Grab auf dem Perchtoldsdorfer Friedhof hat sich erhalten. Sein literarisches Erbe wird vom Iglauer Archiv und im Heimatmuseum auf Schloß Hellestein in Heidenheim an der Brenz verwahrt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen |
1) Paul Katzberger, Werke der Bildhauerkunst und Kleindenkmäler in Perchtoldsdorf 1998, S. 335
2) NÖ Atlas
3) Internet Kulturportal West Ost |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung |
2020-12-31 |
Erfasser |
Angelika Ficenc |
Datum der letzten Bearbeitung |
2020-12-31 |
letzter Bearbeiter |
Angelika Ficenc |
Vollständig erfasst
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