Gemeinde: Kategorie: Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik: Die Klobensteinkapelle wurde 1854, der heimatkundlichen Überlieferung nach auf einen älteren Marienwallfahrtsort zurückgehend, von Josef und Theres Forstmaier errichtet. Eine Renovierung ist für das Jahr 1884 erwähnt, die umfassende
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Neugestaltung zur heutigen Ausformung erfolgte 1968. Zugleich hatte die Familie Forstmaier oberhalb der Kapelle in der Steilwand des Ufergeländes eine erste Klause in Form eines Kirchleins errichtete, die wohl in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts von einem Einsiedler bewohnt war. Bemerkenswert war ihre (Turm-)Uhr mit einem Sensenmann als Pendel. 1882, 1890, 1906 und 1927 wurde diese Klause renoviert. 1934 entstand unterhalb der alten eine neue Klause für den Einsiedler Hugo Alois Zink, der zuvor in Gangkofen und Stein an der Traun als Eremit gelebt hatte. Er wurde 1937 u.a. wegen Bettelei verhaftet, der weitere Aufenthalt in Klobenstein wurde ihm untersagt; 1941 verließ er Traunstein endgültig. Die beiden Klausen wurden 1943/44 abgebrochen.
Beschreibung: Am linken Traunufer flussabwärts, ca. 1,25 km nördlich der Empfinger Brücke, trifft der Wanderer auf die Felsenkapelle im 'geklobenen Stein'. Es handelt sich hierbei um einen aus dem Felsenblock herausgearbeiteten, etwa 12 qm großen,
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freien Platz, 1,50 m über dem Fußweg gelegen, mit einem kupferblechgedecktem Zeltdach auf Holzstützen, das auch den Felsblock teilweise überspannt. Von Nordwesten führt eine 2 m breite Treppe zur etwa 3 m tiefen Kapelle, von ihr ein schmaler, gesicherter Steig um den ca. 3,5 m dicken Felsblock herum. Der Boden der Marienkapelle wie auch die Treppe sind aus Kunststein. Ihre Rückwand bildet der Nagelfluhfelsen, aus dem eine mit Nagelfluhplatten ausgekleidete Altarnische ausgebrochen wurde. Der Kapellenraum ist mit zwei gepolsterten Betstühlen und zwei Seitenbänken möbliert. Bemerkenswert und ungewöhnlich ist das schöne Holzkreuz (ca. 1,80 m hoch) auf dem Kapellendach mit einer gefassten Christusfigur im Viernageltypus mit blauem Lendenschurz und Dornenkrone.
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Details
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename
Traunstein
Gemeindekennzahl
189155
Ortsübliche Bezeichnung
Klobensteinkapelle
Objektkategorie
1510 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | )
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
Am linken Traunufer flussabwärts, ca. 1,25 km nördlich der Empfinger Brücke, trifft der Wanderer auf die Felsenkapelle im 'geklobenen Stein'. Es handelt sich hierbei um einen aus dem Felsenblock herausgearbeiteten, etwa 12 qm großen, freien Platz, 1,50 m über dem Fußweg gelegen, mit einem kupferblechgedecktem Zeltdach auf Holzstützen, das auch den Felsblock teilweise überspannt. Von Nordwesten führt eine 2 m breite Treppe zur etwa 3 m tiefen Kapelle, von ihr ein schmaler, gesicherter Steig um den ca. 3,5 m dicken Felsblock herum. Der Boden der Marienkapelle wie auch die Treppe sind aus Kunststein. Ihre Rückwand bildet der Nagelfluhfelsen, aus dem eine mit Nagelfluhplatten ausgekleidete Altarnische ausgebrochen wurde. Der Kapellenraum ist mit zwei gepolsterten Betstühlen und zwei Seitenbänken möbliert. Bemerkenswert und ungewöhnlich ist das schöne Holzkreuz (ca. 1,80 m hoch) auf dem Kapellendach mit einer gefassten Christusfigur im Viernageltypus mit blauem Lendenschurz und Dornenkrone.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details
Die Altarnische (H: 1,00; B: 2,15; m) liegt ca. 1 m über dem Kapellenboden und ist mit einem Eisengitter gesichert. Der Altar, eine Gipsarbeit der akademischen Bildhauerin Cäcilie Schmidt, Traunstein (1968), ist dreigeteilt: Die mittlere Nische (T: 0,50 m) birgt eine sitzende Gottesmutter mit dem stehenden Jesuskind, Halbreliefs in den beiden seitlichen Nischen (T: 0,25 m) erzählen bildhaft die Sage vom Klobenstein; links zwei verfolgende Ritter, deren Pferde wegen des herabstürzenden Felsen scheuen, rechts der verfolgte und gerettete Ritter, andächtig zur Gottesmutter betend. Über dem Altar hängt, ebenfalls von einem Gitter vorne und seitlich gesichert, ein schönes Marienbild, eine späte Arbeit von Josef Holzmaier (1809-1859), noch Teil der ursprünglichen Ausstattung. An den Seitenwänden sind Votivgaben neueren Datums angebracht, die alten Votivtafeln, um 1980 wohl noch vorhanden, fehlen heute; ihr Verbleib ist unklar.
Chronik
Zeitkategorie
19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen
Die Klobensteinkapelle wurde 1854, der heimatkundlichen Überlieferung nach auf einen älteren Marienwallfahrtsort zurückgehend, von Josef und Theres Forstmaier errichtet. Eine Renovierung ist für das Jahr 1884 erwähnt, die umfassende Neugestaltung zur heutigen Ausformung erfolgte 1968. Zugleich hatte die Familie Forstmaier oberhalb der Kapelle in der Steilwand des Ufergeländes eine erste Klause in Form eines Kirchleins errichtete, die wohl in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts von einem Einsiedler bewohnt war. Bemerkenswert war ihre (Turm-)Uhr mit einem Sensenmann als Pendel. 1882, 1890, 1906 und 1927 wurde diese Klause renoviert. 1934 entstand unterhalb der alten eine neue Klause für den Einsiedler Hugo Alois Zink, der zuvor in Gangkofen und Stein an der Traun als Eremit gelebt hatte. Er wurde 1937 u.a. wegen Bettelei verhaftet, der weitere Aufenthalt in Klobenstein wurde ihm untersagt; 1941 verließ er Traunstein endgültig. Die beiden Klausen wurden 1943/44 abgebrochen.
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen
Schnitzer, Alois: 250 Jahre Waldkapelle Klobenstein bei Traunstein. In: Chiemgau-Blätter. Unterhaltungsbeilage zum Traunsteiner Tagblatt, 1971, Nr. 31: 1-3. Staller, Alfred: Klobenstein bei Empfing. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für den Chiemgau zu Traunstein e.V., 6. Jahrgang, 1994: 88-99.
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung
5112-04-19
Erfasser
Datum der letzten Bearbeitung
5112-04-19
letzter Bearbeiter
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Rossöden
Eventuell handelt es sich um eine Kombination aus den Worten "Ross" für Pferd und "öden" ("Öd") für brachliegend.
Harald10. 03. 2016
Einladung auf die Schallaburg
Alle Sanierungs-Willigen Marterlianer/innen sind herzlich eingeladen einen Tag auf der Schallaburg zu verbringen.
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