Gemeinde: Kategorie: Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik: 'Die auf dem Hang vor dem Waldrand reizvoll gelegene Antoniuskapelle gehört in ihrer architektonisch anspruchsvollen Gestaltung zu den bemerkenswerten Beispielen von Privatkapellen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts' (Gotthard Kießling;
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siehe: Quellen). Ihre Erbauung ist über dem Segmentbogen der Apsis datiert mit '+ANNO+1935+' unterhalb einer weiteren Wandmalerei, einem von 2 Engeln gehaltenen Wappen mit Helmzier. Sie wurde errichtet vom Besitzer der Obermühle Sebastian Kurz; Grund hierfür war die Hoffnung auf eine Genesung des erkrankten Sohnes Anton. Am 18. Juli 1935 erhielt der Expositus von Kammer Korbinian Thalmeier die Erlaubnis des Ordinariats, 'die Kapelle und die zur selben gehörigen Glocken zu benedizieren ... Dem Erbauer der Kapelle und Stifter der Einrichtung möge ... Dank und Anerkennung für die betätigte religiöse Gesinnung ausgesprochen werden' (Pfarrarchiv Kammer, A VIII 2).
Beschreibung: Östlich des Anwesens Kaltenbach 1 erhebt sich am Hang die kirchenähnliche Kapelle, nord-südlich ausgerichtet. Sie ist auf rechteckigem Grundriss gemauert, mit eingezogener Apsis (B: 2,95; T: 2,50 m) und einem halbkreisförmigen Sakristeianbau
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im Westen, wo eine Außentreppe zum Dachboden und zur hölzernen Empore im Betraum führt. Das steile Satteldach, über der Apsis abgewalmt, bei der Sakristei gerundet und mit einem Türmchen samt Wetterhahn verziert, ist mit Scharschindeln gedeckt, die auch den doppelten, giebelseitig dem First aufgesetzten Zwiebelturm, den ein bronzenes Kreuz auf einem Kugelknauf krönt, verkleiden. Den Eingang schützt ein massiver Vorbau, dessen offener, an der Nordwand befestigter Dachstuhl (Satteldach mit Schindeln) auf zwei gemauerten Nagelfluhpfeilern ruht. An den Balken liest man die Inschriften: 'HEILGER ANTONIUS – BITT FUER UNS' (außen) und 'VON PEST, HUNGER UND KRIEG // VOM EWIGEN TODE UND AM TAGE DES // GERICHTS, ERLÖSE UNS O HERR' (innen umlaufend).
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Details
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename
Traunstein
Gemeindekennzahl
189155
Ortsübliche Bezeichnung
Hofkapelle (Antoniuskapelle) in Kaltenbach
Objektkategorie
1510 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | )
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
Östlich des Anwesens Kaltenbach 1 erhebt sich am Hang die kirchenähnliche Kapelle, nord-südlich ausgerichtet. Sie ist auf rechteckigem Grundriss gemauert, mit eingezogener Apsis (B: 2,95; T: 2,50 m) und einem halbkreisförmigen Sakristeianbau im Westen, wo eine Außentreppe zum Dachboden und zur hölzernen Empore im Betraum führt. Das steile Satteldach, über der Apsis abgewalmt, bei der Sakristei gerundet und mit einem Türmchen samt Wetterhahn verziert, ist mit Scharschindeln gedeckt, die auch den doppelten, giebelseitig dem First aufgesetzten Zwiebelturm, den ein bronzenes Kreuz auf einem Kugelknauf krönt, verkleiden. Den Eingang schützt ein massiver Vorbau, dessen offener, an der Nordwand befestigter Dachstuhl (Satteldach mit Schindeln) auf zwei gemauerten Nagelfluhpfeilern ruht. An den Balken liest man die Inschriften: 'HEILGER ANTONIUS – BITT FUER UNS' (außen) und 'VON PEST, HUNGER UND KRIEG // VOM EWIGEN TODE UND AM TAGE DES // GERICHTS, ERLÖSE UNS O HERR' (innen umlaufend).
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details
Eine zweiflügelige, beschlagene Holztür mit eingeschnitzten christlichen Symbolen – links Kreuz mit Schlange, rechts 3 Fische mit strahlenumkränztem Scheibenkreuz – gibt den Weg frei in den Innenraum, ausgestattet mit 4 Betstühlen an beiden Längsseiten, der Licht über ein großes rundes Fenster im Westen und zwei kleinere in der Apsis erhält. Im Zentrum des Altars steht ein gerahmtes Gemälde des hl. Antonius, dahinter ein großer Strahlenkranz, davor ein kleiner, zweitüriger Tabernakel mit Kreuz und aufgemalten Engeldarstellungen, alles aus Holz gearbeitet. Von der übrigen Ausstattung hervorzuheben sind ein Harmonium sowie ein Gemälde an der Westwand – eine Mondsichelmadonna, zu ihren Füßen alte Ansichten des Hofes und der Pfarrkirche St. Oswald. Auch das Tonnengewölbe ist mit Holz verkleidet. Wandmalereien an mehreren Stellen zeigen Sebastian und Maria (links und rechts der Apsis), Irmengard (über dem Eingang) und Gottvater mit Trinitätssymbol (außen im Giebeldreieick).
Chronik
Zeitkategorie
20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen
'Die auf dem Hang vor dem Waldrand reizvoll gelegene Antoniuskapelle gehört in ihrer architektonisch anspruchsvollen Gestaltung zu den bemerkenswerten Beispielen von Privatkapellen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts' (Gotthard Kießling; siehe: Quellen). Ihre Erbauung ist über dem Segmentbogen der Apsis datiert mit '+ANNO+1935+' unterhalb einer weiteren Wandmalerei, einem von 2 Engeln gehaltenen Wappen mit Helmzier. Sie wurde errichtet vom Besitzer der Obermühle Sebastian Kurz; Grund hierfür war die Hoffnung auf eine Genesung des erkrankten Sohnes Anton. Am 18. Juli 1935 erhielt der Expositus von Kammer Korbinian Thalmeier die Erlaubnis des Ordinariats, 'die Kapelle und die zur selben gehörigen Glocken zu benedizieren ... Dem Erbauer der Kapelle und Stifter der Einrichtung möge ... Dank und Anerkennung für die betätigte religiöse Gesinnung ausgesprochen werden' (Pfarrarchiv Kammer, A VIII 2).
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