Gemeinde: Sulz im Weinviertel
Kategorie: Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Herr Dir. Karl Bitterhof (Schulleiter der Volksschule Obersulz) schrieb über das Florianikreuz: 'Jeden Samstag besuchte Fürst Lichtenstein, der im Schloss Wilfersdorf seinen Wohnsitz hatte, die Wallfahrtskirche am Kapellenberg, um dort dem Nachmittags
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Beschreibung:
In der Leimgrube, am Ende der Kellergasse,(Feldweg Richtung Norden bis zur Abzweigung nach Osten) steht auf einer Anhöhe das gemauerte, verputzte, weiß gefärbelte, nach Süden ausgerichtete Florianikreuz (auch Weinmartel). Auf einem Sockel mit Schaft,
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Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename | Sulz im Weinviertel |
Gemeindekennzahl | 30857 |
Ortsübliche Bezeichnung | Florianikreuz |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde | Obersulz -- GEM Sulz im Weinviertel |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 4816 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Obersulz |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Lehmgrube |
Längengrad | 16.68118 |
Breitengrad | 48.50995 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) | 5.8 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 1.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | In der Leimgrube, am Ende der Kellergasse,(Feldweg Richtung Norden bis zur Abzweigung nach Osten) steht auf einer Anhöhe das gemauerte, verputzte, weiß gefärbelte, nach Süden ausgerichtete Florianikreuz (auch Weinmartel). Auf einem Sockel mit Schaft, Schulterstück und profilierter Kragenplatte (35 cm h) befindet sich ein Aufsatz (80x80x100). Das darüber angebrachte, 20 cm hohe profilierte Kranzgesimse wird mit einem 20 cm hohen, aus Kupferblech ausgeführtem Zeltdach abgeschlossen. Das darauf angebrachte Lothringerkreutz aus Metall und 60 cm hoch. An allen 4 Seiten des Schaftes sind je 2 profilierte Halbsäulen und je eine halbrunde, gewölbte, 155 cm hohe und 42 cm breite Figurennische angebracht. Am Aufsatz ist an allen 4 Seiten eine 40 cm hohe und 30 cm breite Nische eingelassen. Die Nischen sind leer. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Fürst Liechtenstein ließ zur Erinnerung an eine Feuersbrunst und zum Dank dafür, dass der Ort Obersulz nicht vollständig eingeäschert wurde, das Florianikreuz errichten. Der Bau erfolgte wahrscheinlich im Jahre 1775. 2011 wurde der Bildstock von Herrn Johann Brand, Obersulz, mit akribischer Genauigkeit originalgetreu renoviert. Herr Brand tat dies als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr unter dem Kommandanten Herrn Johann Kindl, Obersulz. Viele Kameraden haben bei der Renovierung mitgeholfen. Am 5.5.2012 wurde das Denkmal im Rahmen einer Festveranstaltung der freiwilligen Feuerwehr Obersulz von Herrn Pfarrer Dr. Norbert Kokott im Beisein vieler Ortsbewohner neu gesegnet. Herr Brand wurde durch Überreichung einer Florianistatue geehrt. |
Chronik
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen | Herr Dir. Karl Bitterhof (Schulleiter der Volksschule Obersulz) schrieb über das Florianikreuz: 'Jeden Samstag besuchte Fürst Lichtenstein, der im Schloss Wilfersdorf seinen Wohnsitz hatte, die Wallfahrtskirche am Kapellenberg, um dort dem Nachmittags gottesdienst beizuwohnen. Dies tat er auch an einem Apriltag des Jahres 1774. Als er auf seiner Herfahrt die Höhe des Kapellenberges erreichte, sah er, dass ein Teil des Ortes, und zwar die Häuserzeile von Nr. 141 bis Nr. 161 (jetzt Rosa Maier 141 bis Johann Huber 161) in Flammen stand. Der Ort war nahezu menschenleer, weil die meisten Einwohner auf den Feldern waren, und das Lichtensteinsche Regiment, das längere Zeit in Obersulz stationiert war, am gleichen Tag nach Mistelbach abgezogen wurde. Der am Wachberg stehende Pulverturm war in Gefahr, von den Flammen ergriffen zu werden. (An dieser Stelle steht heute die Kriegerkapelle. Glücklicher-weise trieb der Wind das Feuer in eine andere Richtung.' |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Die Brandursache war, dass eine Frau Fett ausgelassen hatte. Die Häuser waren alle mit Stroh gedeckt, sodass sich das dabei entzündete Feuer rasch ausbreiten konnte. Der Mörtel soll damals mit Rotwein angerührt worden sein, da der Wein in diesem Jahr so sauer gewesen sein soll, dass man ihn nicht trinken konnte. |
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Wilhelm Wenzel, Pfarrer, Heimatbuch, 300 Jahre Pfarre Obersulz 1973 Dehio NÖ nördlich der Donau 1990, Seite 839 |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung | 2011-01-01 |
Erfasser | |
Datum der letzten Bearbeitung | 2014-11-08 |
letzter Bearbeiter | Johann Schütz |
Kommentare
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