Gemeinde: Mistelbach Kategorie: Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik: An der Stelle des Haaskreuzes stand schon früher ein Bildstock. In der Josephinischen Fassion wird er als „Weißes Kreuz“, in der Grenzbeschreibung als „Steinerne Martersäule“ bezeichnet. 80 Jahre später ließ Lorenz Haas
weiterlesen...
den wahrscheinlich verfallenen Bildstock neu errichten.
Beschreibung: Der Bildstock ist ein aus Ziegeln gemauerter Pfeiler. Auf einem viereckigen Sockel steht ein viereckiger Schaft, auf dem sich die Inschrift befindet: „Erbaut im Jahre 1867 durch Lorenz Haas aus Asparn“. Vorkragend ist ein tabernakelartiges, verbreitertes
weiterlesen...
Oberteil aufgesetzt, in dessen Nischen sich kunstvoll gemalte Bilder befinden. Die Bilder wurden 1982 von Malermeister Ernst Hodecek angefertigt und in die Nischen der 1983 von Josef Winkler, Siebenhirten Nr. 156, renovierten Säule eingesetzt. Dabei wurde das Pyramidendach mit Ziegeln gedeckt. Ursprünglich dürfte sich in den Nischen jeweils ein Blechbild befunden haben. Über einem kleinen Gesims sitzt ein mit Ziegeln gedecktes pyramidenartiges Dach. Den Abschluss bildet ein Eisenkreuz mit zwei Querarmen, genannt Lothringer-, Kardinal- oder Patriarchenkreuz.
Kommentare
Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!
Details
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename
Mistelbach
Gemeindekennzahl
31633
Ortsübliche Bezeichnung
Haaskreuz
Objektkategorie
1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde
Siebenhirten -- GEM Mistelbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Gst. 2475
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Siebenhirten
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Neuberg, Ende Hexenauwald zwischen Siebenhirten und Hörersdorf
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
Der Bildstock ist ein aus Ziegeln gemauerter Pfeiler. Auf einem viereckigen Sockel steht ein viereckiger Schaft, auf dem sich die Inschrift befindet: „Erbaut im Jahre 1867 durch Lorenz Haas aus Asparn“. Vorkragend ist ein tabernakelartiges, verbreitertes Oberteil aufgesetzt, in dessen Nischen sich kunstvoll gemalte Bilder befinden. Die Bilder wurden 1982 von Malermeister Ernst Hodecek angefertigt und in die Nischen der 1983 von Josef Winkler, Siebenhirten Nr. 156, renovierten Säule eingesetzt. Dabei wurde das Pyramidendach mit Ziegeln gedeckt. Ursprünglich dürfte sich in den Nischen jeweils ein Blechbild befunden haben. Über einem kleinen Gesims sitzt ein mit Ziegeln gedecktes pyramidenartiges Dach. Den Abschluss bildet ein Eisenkreuz mit zwei Querarmen, genannt Lothringer-, Kardinal- oder Patriarchenkreuz.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details
Die Südseite Richtung Weingärten trägt in der Nische das Bild des Hl. Urbanus vor einem Weingarten mit Bischofsstab und Weinfass, was ihn als Patron der Winzer ausweist. Auf einem Bild, ostseitig Richtung Dorf, löscht der Hl. Florian mit einem Wasserkübel die Flammen eines brennenden Hauses. Er ist nicht nur Schutzpatron gegen Brände, sondern auch der Feuergefahr, wegen des Waldes. Nordseitig gegen den Wald ist ein Bild des Hl. Hubert, dem Schutzpatron der Jäger, angebracht. Es zeigt einen Hirsch mit einem Kreuz zwischen dem Geweih auf einer Waldlichtung, gegenüber dem knienden Hubert mit zwei Jagdhunden. Die Westseite weist auf den Weg zur Gottesmutter nach Oberleis. In der Nische darunter ist das Bildnis der Oberleiser Muttergottes angebracht.
Chronik
Zeitkategorie
19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen
An der Stelle des Haaskreuzes stand schon früher ein Bildstock. In der Josephinischen Fassion wird er als „Weißes Kreuz“, in der Grenzbeschreibung als „Steinerne Martersäule“ bezeichnet. 80 Jahre später ließ Lorenz Haas den wahrscheinlich verfallenen Bildstock neu errichten.
Um die Errichtung ranken sich zwei Sagen. Haas hatte sich nach einem Vieheinkauf und einem Kellerbesuch in Siebenhirten, wo er nach einigen Gläsern Wein mit seiner dicken Brieftasche prahlte, auf den Heimweg nach Asparn gemacht. Am Ende des Hexenauwaldes lauerten ihm Räuber auf, die im Keller alles mitangehört hatten. Als die Fremden auf den Ahnungslosen einschlugen, wurde der Überfallene von seinem ihn begleitenden Fleischerhund so heftig verteidigt, dass die Räuber ohne Beute flüchten mussten. Die zweite Version lautet: Lorenz Haas hatte in Siebenhirten einen Stier gekauft und führte ihn am Hexenauweg gegen Asparn. An der letzten Ecke des Waldes wurde der Stier unversehens „wild“ und fiel Haas mit seinen Hörnern an. Mit letzter Kraft konnte dieser ihn abwehren und sicher weiterführen. Aus Dankbarkeit ließ Haas den Bildstock errichten und auf einer Tafel seinen Namen und das Jahr des Geschehens anbringen.
Multimedia-Inhalte
Bilder, Videos etc.
:
:
:
:
:
:
Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen
Anton Böhm, 200 Jahre Pfarre Siebenhirten, S 92 Franz Stubenvoll, Chronik Siebenhirten H. Schöfmann, Asparn Archiv Spreitzer Wege zu Hoffnung und Gnade, Dr. Pichler, S 165
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung
2012-01-01
Erfasser
Christa Jakob
Datum der letzten Bearbeitung
2012-01-01
letzter Bearbeiter
Christa Jakob
Vollständig erfasst
Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!
Kommentare
Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!