Gemeinde: Mistelbach Kategorie: Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik: Seit dem 4./3. Jahrhundert v. Chr. waren altorientalische Gebiete und Reiche durch internationale Handels- und Verkehrsbeziehungen verbunden, wie Texte und Ausgrabungsfunde bestätigen. Auch in unserem Gebiet bahnten sich Wege durch unwegsames Gelände
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. Die Wege dienten dem Reiseverkehr und dem Handel. Als Beförderungsmittel dienten Reit- und Lasttiere, in jüngerer Zeit auch Wagen. Straßen waren damals passierbare Wege. Erst mit zunehmendem Wagenverkehr wurden befestigte Straßen angelegt, von den Römern sogar gepflastert.
Beschreibung: Das Schweizerkreuz steht als altes Grenzdenkmal an der Stelle, wo drei Burgfrieden zusammentreffen. Davor sind vier Grenzsteine gesetzt.Der Schaft des Bildstockes mit Putzleisten und Inschriftentafeln steht auf einem verbreiterten Sockel. Die abschließende
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Kragenplatte trägt an den Ecken Verzierungen. Darauf ist der Bildblock mit vier Steintafeln aufgemauert, woraus ersichtlich ist, dass die Pestheiligen um ihre Hilfe gebeten wurden. 'Hl. Rochus, bitt für uns', darunter ein Wanderstecken mit „Binkerl“, 'Hl. Rosalia bitt für uns', dargestellt durch eine Blume statt Totenkopf, 'Hl. Sebastian, bitt für uns', darunter ein Pfeil als Symbol des Heiligen, 'Hl. Katharina, bitt für uns', darunter das Rad, durch das sie gemartert werden sollte. Den Abschluss bildet ein Pyramidendach, das mit 100 Ziegeln gedeckt ist, wovon die erste Reihe doppelt gedeckt ist. Darauf ein kunstvoll geschmiedetes lateinisches Kreuz.
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Details
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename
Mistelbach
Gemeindekennzahl
31633
Ortsübliche Bezeichnung
Schweizerkreuz
Objektkategorie
1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
Das Schweizerkreuz steht als altes Grenzdenkmal an der Stelle, wo drei Burgfrieden zusammentreffen. Davor sind vier Grenzsteine gesetzt.Der Schaft des Bildstockes mit Putzleisten und Inschriftentafeln steht auf einem verbreiterten Sockel. Die abschließende Kragenplatte trägt an den Ecken Verzierungen. Darauf ist der Bildblock mit vier Steintafeln aufgemauert, woraus ersichtlich ist, dass die Pestheiligen um ihre Hilfe gebeten wurden. 'Hl. Rochus, bitt für uns', darunter ein Wanderstecken mit „Binkerl“, 'Hl. Rosalia bitt für uns', dargestellt durch eine Blume statt Totenkopf, 'Hl. Sebastian, bitt für uns', darunter ein Pfeil als Symbol des Heiligen, 'Hl. Katharina, bitt für uns', darunter das Rad, durch das sie gemartert werden sollte. Den Abschluss bildet ein Pyramidendach, das mit 100 Ziegeln gedeckt ist, wovon die erste Reihe doppelt gedeckt ist. Darauf ein kunstvoll geschmiedetes lateinisches Kreuz.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details
Schon im frühen Mittelalter stand an der Stelle des heutigen Schweizerkreuzes, an der alten Hochstraße, die dort vom Ladendorfer Steig gekreuzt wurde, ein Wegzeichen, das zugleich auch Kultmal war. Im Hochmittelalter, etwa um 1050, kam die Funktion eines Grenzmales dazu, da die damaligen Landvermesser von diesem Wegzeichen und der alten Wegkreuzung als Fixpunkt, die Burgfrieden jener neu zu gründenden Orte vermaßen, die dann Asparn, Garmanns und Hüttendorf heißen sollten. In der Frühgotik, etwa um 1300, muss das Grenzmal zu einem christlichen Bildstock umfunktioniert worden sein, da dieser erhaltene Stein aus Sarmt-Muschelkalk in jener Zeit gehauen worden ist, wie Steinmetzzeichen zeigen. Der Steinquader, ein Relikt vom alten Meilenstein, ist im Asparner Museum gelagert.
Chronik
Zeitkategorie
19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen
Seit dem 4./3. Jahrhundert v. Chr. waren altorientalische Gebiete und Reiche durch internationale Handels- und Verkehrsbeziehungen verbunden, wie Texte und Ausgrabungsfunde bestätigen. Auch in unserem Gebiet bahnten sich Wege durch unwegsames Gelände. Die Wege dienten dem Reiseverkehr und dem Handel. Als Beförderungsmittel dienten Reit- und Lasttiere, in jüngerer Zeit auch Wagen. Straßen waren damals passierbare Wege. Erst mit zunehmendem Wagenverkehr wurden befestigte Straßen angelegt, von den Römern sogar gepflastert.
An den barocken Bildstock knüpft sich folgende Sage: Während der Pest 1713 hatte sich ein Bauer aus Hüttendorf namens Schweizer mit seiner Tochter im Wald bei Asparn eine Hütte gebaut. Sie warteten dort, abgesondert von anderen, das Erlöschen der Seuche ab. Zum Dank für die Errettung errichteten sie an jener Stelle einen Bildstock, der folgende Inschrift trug: „Mörhin Schweizer Nachber in Hirdendorf Anno 1733“. Eine Radiästhesie-Begehung zeigte, dass der Bildstock an einem „Ort der Kraft“ steht. 1992 bis 1994 wurde auf Initiative des Bürgermeisters Heinrich Eberlein, des Ortsvorstehers Franz Graf aus Hüttendorf und unter der Leitung der bewährten Restauratoren Franz R. Kunz, Josef Teuefel und Herbert Pelzelmayer sowie weiterer Helfer, das Schweizerkreuz renoviert. Der Bildstock musste senkrecht gestellt werden, da er mit 27 cm kopflastig war. Der Bildstock wurde am 21. Mai 1998 unter großer Beteiligung der Ortsbevölkerung vorgenommen.
Multimedia-Inhalte
Bilder, Videos etc.
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen
Herbert Pelzelmayer, Michael Greis, Marterl, Bildstöcke, Wegkreuze Die Bibel von A - Z, Univ.Prof. Dr. Stubhann, S 744
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung
2012-01-01
Erfasser
Christa Jakob
Datum der letzten Bearbeitung
2012-01-01
letzter Bearbeiter
Christa Jakob
Vollständig erfasst
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