Meilensteine Wörgl - Beginn der Errichtung des Limes

Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler

Gemeinde: Wörgl

Zeitkategorie: --

Chronik:

Limes bedeutet im militärischen und politischen Sinn die Grenze zwischen dem römischen und nicht-römischen Territorium. Der Limes dient als Kontrollsystem für Waren- und Personenverkehr und der Verteidigung. Je nach politischen, geographischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen nimmt der Limes unterschiedliche Formen an.

Im 1. Jh. n. Chr. erfolgen entlang der Grenze des römischen Herrschaftsbereichs Sicherungsmaßnahmen. Im Raum Raetien, Noricum, Pannonien und Germanien beginnt diese Grenzsicherung mit dem Bau von Militärstraßen, Kastellen und Wachtürmen an den Flüssen Donau und Rhein in Folge des Alpenfeldzugs 15 v. Chr. und der Einrichtung der neuen Provinzen sowie der Niederlage römischer Legionen gegen germanische Verbände (sog. Schlacht im Teutoburger Wald) im Jahr 9 n. Chr. Ab dem späten 1. Jh. n. Chr. kann diese Grenze zugunsten des Römischen Reichs Richtung Osten und Norden versetzt werden, doch muss diese vorgezogene Verteidigungslinie im 3. Jh. aufgegeben werden. Die Grenze bildet wieder die Donau- und Rheinlinie.In Britannien erfolgt die Errichtung einer festen Nordgrenze unter Kaiser Trajan (98-117 n. Chr.). Der Limes des eroberten Teils der Insel wird gegen die Kaledonen im Norden (im Gebiet des heutigen Schottland) zunächst durch eine Reihe von Lagern, Kastellen und Türmen gesichert (entlang der Landenge zwischen dem unteren Tyne und der Antlantikbucht Solway Firth). Neben weiteren militärischen Bauten lässt Trajans Nachfolger Hadrian (117-132 n. Chr.) auf einer längeren Strecke einen mächtigen steinernen Wall (sog. Hadrianswall) errichten, vor dem teilweise zusätzlich ein Graben ausgehoben wird. Nach der antiken Überlieferung der Historia Augusta soll diese Grenze Rom von den Barbaren trennen. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird die Grenzlinie je nach politischer Situation verändert.

Weniger gut als im Norden ist der Verlauf des Limes im Osten des Römischen Reichs erforscht, wo Rom an die Machtsphäre der Parther (ca. 247/38 v.-224 n. Chr.) und der diesen nachfolgenden Herrscher der Sasaniden (224-651 n. Chr.) stößt. Auch hier sind militärische Erfolge und Niederlagen für eine ständige Veränderung der Grenze ausschlaggebend. In Zeiten der größten Ausdehnung der römischen Herrschaft im Osten bildet der Flusslauf des Tigris die Grenzlinie zwischen den beiden Herrschaftsbereichen.

Im südöstlichen Raum des Imperium Romanum bildet der Limes ein gestaffeltes Verteidigungssystem; der innere Limes begrenzt das römische Herrschaftsgebiet, während der äußere Limes die Zone markiert, in der Wachposten die Bewegungen von Nomadenstämmen beobachten. Einige erhaltene Anlagen wie Kastelle im heutigen Syrien können in die römische Zeit datiert werden, andere Befestigungsanlagen entstehen zu einem späteren Zeitpunkt. In diesem Gebiet dient der Limes der Verteidigung und besonders der Kontrolle des Handels in den Osten und nach Arabien.

Im Süden der afrikanischen Provinzen sind erste Maßnahmen einer militärischen Grenzsicherung für das 1. Jh. n. Chr. bezeugt. Hier gilt es, das Land vor einfallenden Stämmen zu sichern und den Warenverkehr zu kontrollieren. Wie im Südosten des römischen Herrschaftsgebiets ist auch hier ein gestaffeltes Limessystem nachweisbar.

Beschreibung:

Granitstein

Details

Gemeindename Wörgl
Gemeindekennzahl 70531
Ortsübliche Bezeichnung Meilensteine Wörgl - Beginn der Errichtung des Limes
Objektkategorie 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | )

Katastralgemeinde
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bahnhofsstraße
Längengrad
Breitengrad

Tirol: denkmalgeschützt --

Höhe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung --
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Granitstein
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Limes bedeutet im militärischen und politischen Sinn die Grenze zwischen dem römischen und nicht-römischen Territorium. Der Limes dient als Kontrollsystem für Waren- und Personenverkehr und der Verteidigung. Je nach politischen, geographischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen nimmt der Limes unterschiedliche Formen an.

Im 1. Jh. n. Chr. erfolgen entlang der Grenze des römischen Herrschaftsbereichs Sicherungsmaßnahmen. Im Raum Raetien, Noricum, Pannonien und Germanien beginnt diese Grenzsicherung mit dem Bau von Militärstraßen, Kastellen und Wachtürmen an den Flüssen Donau und Rhein in Folge des Alpenfeldzugs 15 v. Chr. und der Einrichtung der neuen Provinzen sowie der Niederlage römischer Legionen gegen germanische Verbände (sog. Schlacht im Teutoburger Wald) im Jahr 9 n. Chr. Ab dem späten 1. Jh. n. Chr. kann diese Grenze zugunsten des Römischen Reichs Richtung Osten und Norden versetzt werden, doch muss diese vorgezogene Verteidigungslinie im 3. Jh. aufgegeben werden. Die Grenze bildet wieder die Donau- und Rheinlinie.In Britannien erfolgt die Errichtung einer festen Nordgrenze unter Kaiser Trajan (98-117 n. Chr.). Der Limes des eroberten Teils der Insel wird gegen die Kaledonen im Norden (im Gebiet des heutigen Schottland) zunächst durch eine Reihe von Lagern, Kastellen und Türmen gesichert (entlang der Landenge zwischen dem unteren Tyne und der Antlantikbucht Solway Firth). Neben weiteren militärischen Bauten lässt Trajans Nachfolger Hadrian (117-132 n. Chr.) auf einer längeren Strecke einen mächtigen steinernen Wall (sog. Hadrianswall) errichten, vor dem teilweise zusätzlich ein Graben ausgehoben wird. Nach der antiken Überlieferung der Historia Augusta soll diese Grenze Rom von den Barbaren trennen. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird die Grenzlinie je nach politischer Situation verändert.

Weniger gut als im Norden ist der Verlauf des Limes im Osten des Römischen Reichs erforscht, wo Rom an die Machtsphäre der Parther (ca. 247/38 v.-224 n. Chr.) und der diesen nachfolgenden Herrscher der Sasaniden (224-651 n. Chr.) stößt. Auch hier sind militärische Erfolge und Niederlagen für eine ständige Veränderung der Grenze ausschlaggebend. In Zeiten der größten Ausdehnung der römischen Herrschaft im Osten bildet der Flusslauf des Tigris die Grenzlinie zwischen den beiden Herrschaftsbereichen.

Im südöstlichen Raum des Imperium Romanum bildet der Limes ein gestaffeltes Verteidigungssystem; der innere Limes begrenzt das römische Herrschaftsgebiet, während der äußere Limes die Zone markiert, in der Wachposten die Bewegungen von Nomadenstämmen beobachten. Einige erhaltene Anlagen wie Kastelle im heutigen Syrien können in die römische Zeit datiert werden, andere Befestigungsanlagen entstehen zu einem späteren Zeitpunkt. In diesem Gebiet dient der Limes der Verteidigung und besonders der Kontrolle des Handels in den Osten und nach Arabien.

Im Süden der afrikanischen Provinzen sind erste Maßnahmen einer militärischen Grenzsicherung für das 1. Jh. n. Chr. bezeugt. Hier gilt es, das Land vor einfallenden Stämmen zu sichern und den Warenverkehr zu kontrollieren. Wie im Südosten des römischen Herrschaftsgebiets ist auch hier ein gestaffeltes Limessystem nachweisbar.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)


Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Dietwulf Baatz, Der römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau, Gebr. Mann Verlag, Berlin 2004 (4. Aufl.).

Marieluise Deißmann – Eckhard Wirbelauer, Die Mittelmeerwelt im Imperium Romanum, in: Eckhard Wirbelauer (Hg.), Anike, Oldenbourg Geschichte Lehrbuch, R. Oldenbourg Verlag, München 2004, S. 84 (Detailskizze „Limes“).

Eckhard Olshausen – Malcolm Todd – Rainer Wiegels – Karlheinz Dietz – Franz Schön – Jörg Wagner – Hans-Peter Kuhnen – Erwin Maria Ruprechtsberger, s.v. Limes, in: Der Neue Pauly 7, Stuttgart – Weimar 1999, Sp. 192-131.

kuf woergl
Datum der Erfassung 2019-11-29
Datum der letzten Bearbeitung 2020-01-08

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