Frieskapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Neulengbach

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Errichtet 1820 durch Moritz Graf Fries, damaliger Besitzer des Schlosses Neulengbach. Vermutete Ursache der Errichtung: Früher Tod seiner ersten Gattin Maria Theresia Prinzessin zu Hohenlohe - Waldenburg - Schilligfürst im August 1819
Renovierungsfeier der Stadtgemeinde am 1.7.2021 anwesend (mit ca 30 Gästen) Bgm. Franz Wohlmuth, Altbgm. Johann Kurzbauer, Altbgm. Hubert Mühlbauer, Kulturstadträtin Maria Rigler, Altkulturstadtrat Ferdinand Klimka, Prinz und Prinzessin v.u.z. Liechtenstein (ehemaliger "Besitzer"), Mag. Dr. Hedy Fohringer (Historikerin), GR Mag. Boguslaw Jackowski (kath. Pfarrer) und David Zezula (evang. Pfarrer)

Beschreibung:

"Kleiner, klassizistischer Bau …. mit vertieft angeordnetem, halbkreisförmigen Tor. In die von Anten und Eingangswand gebildete Nische ist eine von toskanischen Säulen getragenen Archivolte eingeschoben. Über dem heute vereinfachten Kranzgesimse setzt eine abgestufte Attika mit zwei Putten die Stirnwand scheinbar fort. Ein Kapellengitter mit geometrischen, für die Erbauungszeit typischen Motiven beschließt den Kapellenraum." (Friedl-Müller aus Heimatbuch Neulengbach)
Renovierung 2020 - 2021(Tockenlegung - Austausch des Marienbildes gegen das Bild "Verklärung Christi am Berg Tabor" des kroatischen Malers NICO signiert 2008, gespendet von Georg Kopetzky.

Details

Gemeindename Neulengbach
Gemeindekennzahl 31926
Ortsübliche Bezeichnung Frieskapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Neulengbach -- GEM Neulengbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer EZ 514 Gst.Nr.291/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Neulengbach - KG Neulengbach
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Weinbergstraße
Längengrad 15.911452
Breitengrad 48.197321

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 4
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 2.93
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 2.42
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) "Kleiner, klassizistischer Bau …. mit vertieft angeordnetem, halbkreisförmigen Tor. In die von Anten und Eingangswand gebildete Nische ist eine von toskanischen Säulen getragenen Archivolte eingeschoben. Über dem heute vereinfachten Kranzgesimse setzt eine abgestufte Attika mit zwei Putten die Stirnwand scheinbar fort. Ein Kapellengitter mit geometrischen, für die Erbauungszeit typischen Motiven beschließt den Kapellenraum." (Friedl-Müller aus Heimatbuch Neulengbach)
Renovierung 2020 - 2021(Tockenlegung - Austausch des Marienbildes gegen das Bild "Verklärung Christi am Berg Tabor" des kroatischen Malers NICO signiert 2008, gespendet von Georg Kopetzky.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Denkmalgeschützt! BDA: 61125 Objekt-ID: 73535 "Vertieftes Rundbogenportal mit eingestellten Säulen, Schmiedeeisengitter aus der Bauzeit."

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Errichtet 1820 durch Moritz Graf Fries, damaliger Besitzer des Schlosses Neulengbach. Vermutete Ursache der Errichtung: Früher Tod seiner ersten Gattin Maria Theresia Prinzessin zu Hohenlohe - Waldenburg - Schilligfürst im August 1819
Renovierungsfeier der Stadtgemeinde am 1.7.2021 anwesend (mit ca 30 Gästen) Bgm. Franz Wohlmuth, Altbgm. Johann Kurzbauer, Altbgm. Hubert Mühlbauer, Kulturstadträtin Maria Rigler, Altkulturstadtrat Ferdinand Klimka, Prinz und Prinzessin v.u.z. Liechtenstein (ehemaliger "Besitzer"), Mag. Dr. Hedy Fohringer (Historikerin), GR Mag. Boguslaw Jackowski (kath. Pfarrer) und David Zezula (evang. Pfarrer)
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Der Vater des Errichters der Kapelle Johann von Fries (1719-1785) entstammte einer Patrizier- u. Bankiersfamilie aus der Mülhausen (Elsass). Direktor der kaiserlichen Seidenfabriken, Industrieller und Bankier, erhielt von K. Maria Theresia ein Privileg für die Prägung des Maria-Theresien-Talers,galt als einer der reichsten Bürger der Monarchie - gründete das Bankhaus Fries & Co, kaufte 1761 Schloss Vöslau (Umbau durch Hofarchitekten, Park im engl. Stil), erbaute am Josefsplatz Palais Pallavicini, obwohl Calvinist geadelt 1782 Grafenstand.
Sein Sohn Moritz Reichsgraf von Fries (1777 - 1826) erbt als 8-jähriges Kind mit seinen Geschwistern ein riesiges Vermögen. Er vermehrte die von seinem jung verstorbenen Bruder Joseph von Fries angelegte Kunstsammlung auf mehr als 300 Meisterwerke (mit Werken von Raffael, van Dyck, Rembrandt, Reni, Dürer) besaß eine umfangreiche Sammlung von Handzeichnungen, Kupferstichen Münzen und Mineralien, sowie eine umfangreiche Bibliothek.
Er gehörte zum Freundeskreis von Ludwig van Beethoven, den er auch finanziell unterstützte (Widmung von 2 Violinsonaten und die 7. Symphonie an M.von Fries), weiters unterstützte er großzügig Franz Schubert.
1797 erwarben die Vormünder für Graf Moritz die Herrschaften Neulengbach und Plankenberg. 1800 heiratet der Graf Maria Theresia Prinzessin von Hohenlohe . Waldenburg - Schillingfürst.
Ab 1815 verbrachte das Ehepaar Fries die Sommer so oft als möglich in Neulengbach. Für seinen Sohn Moritz II gründet er im Schloss Plankenberg ein Erziehungsinstitut. Ein riesiger botanischer Garten wurde unterhalb des Schlosses angelegt, in dessen Treibhäusern die seltensten exotische Pflanzen gezogen wurden. Das Gerichtsgebäude wurde ausgebaut. Nach dem frühen Tod seiner Gattin 1819 wurde 1820 unterhalb des Schlosses die Frieskapelle errichtet. Der Ausbau der "Chaussee" (Straße) von Purkersdorf über Rekawinkel, Neulengbach nach St. Pölten geht auf Initiative von M. von Fries zurück. 1822 erfolgte die Pacht des Wiener Neustädter Kanals. 1823 musste M. von Fries seine Herrschaften von Neulengbach und Plankenberg an die Fürsten von Liechtenstein verkaufen, ebenso die Kunstsammlung.
Durch seinen aufwendigen Lebensstil und die Geldentwertung erfolgte der Abstieg des Bankhauses. (1826 Konkurs) M. von Fries wurde zum vermeintlichen Vorbild für die Hauptfigur in Raimunds "Verschwender"

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Friedl-Müller Heimatbuch Neulengbach
Eigene Erhebungen

Gerhard Hiebner
Datum der Erfassung 2021-06-15
Datum der letzten Bearbeitung 2021-12-21

Standort

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