Rochuskapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Groß-Engersdorf

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert

Chronik:

Das genaue Jahr der Erbauung der Rochuskapelle ist nicht überliefert. Die Kapelle stand jedenfalls auf einer Begräbnisstätte. Vermutlich hat man dort die Pesttoten begraben und zum Gedenken diese Rochuskapelle errichtet.
Frau Rosa Buchinger, geb. Mayer berichtete, dass bei Erdaushebungen im Jahre 1921 bei der Kapelle, 7 menschliche Skelette, gefunden wurden. Sie wurden im Ortsfriedhof beigesetzt.
In der Kapelle befindet sich ein Bild mit der Darstellung der Heiligen Rochus, Sebastian und Rosalia und wurde dieses 1920 vom akad. Maler Franz Zimmermann aus Wien nach dem früheren Bild nachgemalt (Kosten: 5000 Kronen) und am 15.08.1920 geweiht. Frau Knie, geb. Teuschl, sammelte dafür im Unterort (der Mehrertrag wurde als Spende für das Kommuniongitter gegeben).
Die akademische Malerin H. Nikolitz renovierte das Bild 1934, Pfarrer Johann Burgmann aus Ulrichskirchen 1973.
1934 wurde die Kapelle zum Schutz des Bildes mit einer Doppeltüre abgeschlossen. Diese Ausgaben von 1934 beglich die gewesene Pfarrhaushälterin Theresia Schmid (geb. 1861, Nr. 153 - Neustift 20, 1946 hier begraben).
Um die Kapelle war früher ein Zaun (wie ein Gartenzaun), davor ein Betschemel.
Das Haus Nr. 55 (Kiehtreiber) hatte die Sorge für die Instandhaltung der Kapelle übernommen, später die Familie Teuschl (Julius), nachher die Familie Mayer (Halter), dann durch deren Tochter Rosa - die Familie Buchinger; vor ihr wurde die Renovierung 1967 bezahlt - die Mauer hergerichtet, hinten mit Rauanwurf, vorne mit Schönbrunner-gelb versehen, die Oberlichte neu verglast, die Türen gestrichen und das Dach ausgebessert.

1973 wurde die Rochus-Kapelle etwa 15m versetzt und von dem Maurer Otto Berger - in Form und Aussehen gleich - wieder neu aufgebaut. Durch die Einplanierung des Mühlbaches zwischen den Häusern Nr. 94 (Rochusgasse 1) und Nr. 397 (Rochusgasse 3) entstand ein günstiger Platz für die Kapelle inmitten einer neuen Grünanlage. Das Bundesdenkmalamt bewilligte die Versetzung der Kapelle bei Beibehaltung der alten Bauformen, um so altes Kulturgut der Nachwelt zu erhalten.

Seit dem Jahr 2015 ist die Rochuskapelle zu Fronleichnam geöffnet und hält dort die Fronleichnamsprozession beim zweiten Altar zum Gebet an. Die Fam. Gaunersdorfer die seit dem Jahr 1973 die Kapelle betreut, kümmert sich um den Blumenschmuck und die Instandhaltung der Kapelle.

Die Jahre zuvor hatte die Fam. Guldner (Neue Gasse 67) die Ausrichtung des Altars über.

Beschreibung:

Die heutige Rochuskapelle wurde nach Form und Aussehen gleich wie die Alte im Jahr 1973 von dem Maurer Otto Berger (Mühlstraße 11) an die jetzige Stelle versetzt und neu errichtet. Die Kapelle steht unter Denkmalschutz. In der Kapelle hängt ein wunderschönes Bild mit den Pestheiligen Rochus, Sebastian und Rosalia, welches durch eine doppelflügelige Rundbogen-Holztür (mit Glas u. Holzfüllungen) geschützt ist. Das Bild selbst wurde im Jahre 1920 nach Vorbild des vorigen Bildes von dem Maler Franz Zimmermann aus Wien nachgemalt und erneuert. Franz Zimmermann führte auch Wandmalereien in Kirchen durch. Der Holzrahmen des 1920 neu gemalten Bildes dürfte noch der alte Originalrahmen sein.

Details

Gemeindename Groß-Engersdorf
Gemeindekennzahl 31615
Ortsübliche Bezeichnung Rochuskapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Großengersdorf -- GEM Groß-Engersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 6346
Ortschafts- bzw. Ortsteil Unterort
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Grünfläche neben dem Haus Rochusgasse 3
Längengrad 16.57579
Breitengrad 48.35548

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 4.3
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2.86
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.37
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die heutige Rochuskapelle wurde nach Form und Aussehen gleich wie die Alte im Jahr 1973 von dem Maurer Otto Berger (Mühlstraße 11) an die jetzige Stelle versetzt und neu errichtet. Die Kapelle steht unter Denkmalschutz. In der Kapelle hängt ein wunderschönes Bild mit den Pestheiligen Rochus, Sebastian und Rosalia, welches durch eine doppelflügelige Rundbogen-Holztür (mit Glas u. Holzfüllungen) geschützt ist. Das Bild selbst wurde im Jahre 1920 nach Vorbild des vorigen Bildes von dem Maler Franz Zimmermann aus Wien nachgemalt und erneuert. Franz Zimmermann führte auch Wandmalereien in Kirchen durch. Der Holzrahmen des 1920 neu gemalten Bildes dürfte noch der alte Originalrahmen sein.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das genaue Jahr der Erbauung der Rochuskapelle ist nicht überliefert. Die Kapelle stand jedenfalls auf einer Begräbnisstätte. Vermutlich hat man dort die Pesttoten begraben und zum Gedenken diese Rochuskapelle errichtet.
Frau Rosa Buchinger, geb. Mayer berichtete, dass bei Erdaushebungen im Jahre 1921 bei der Kapelle, 7 menschliche Skelette, gefunden wurden. Sie wurden im Ortsfriedhof beigesetzt.
In der Kapelle befindet sich ein Bild mit der Darstellung der Heiligen Rochus, Sebastian und Rosalia und wurde dieses 1920 vom akad. Maler Franz Zimmermann aus Wien nach dem früheren Bild nachgemalt (Kosten: 5000 Kronen) und am 15.08.1920 geweiht. Frau Knie, geb. Teuschl, sammelte dafür im Unterort (der Mehrertrag wurde als Spende für das Kommuniongitter gegeben).
Die akademische Malerin H. Nikolitz renovierte das Bild 1934, Pfarrer Johann Burgmann aus Ulrichskirchen 1973.
1934 wurde die Kapelle zum Schutz des Bildes mit einer Doppeltüre abgeschlossen. Diese Ausgaben von 1934 beglich die gewesene Pfarrhaushälterin Theresia Schmid (geb. 1861, Nr. 153 - Neustift 20, 1946 hier begraben).
Um die Kapelle war früher ein Zaun (wie ein Gartenzaun), davor ein Betschemel.
Das Haus Nr. 55 (Kiehtreiber) hatte die Sorge für die Instandhaltung der Kapelle übernommen, später die Familie Teuschl (Julius), nachher die Familie Mayer (Halter), dann durch deren Tochter Rosa - die Familie Buchinger; vor ihr wurde die Renovierung 1967 bezahlt - die Mauer hergerichtet, hinten mit Rauanwurf, vorne mit Schönbrunner-gelb versehen, die Oberlichte neu verglast, die Türen gestrichen und das Dach ausgebessert.

1973 wurde die Rochus-Kapelle etwa 15m versetzt und von dem Maurer Otto Berger - in Form und Aussehen gleich - wieder neu aufgebaut. Durch die Einplanierung des Mühlbaches zwischen den Häusern Nr. 94 (Rochusgasse 1) und Nr. 397 (Rochusgasse 3) entstand ein günstiger Platz für die Kapelle inmitten einer neuen Grünanlage. Das Bundesdenkmalamt bewilligte die Versetzung der Kapelle bei Beibehaltung der alten Bauformen, um so altes Kulturgut der Nachwelt zu erhalten.

Seit dem Jahr 2015 ist die Rochuskapelle zu Fronleichnam geöffnet und hält dort die Fronleichnamsprozession beim zweiten Altar zum Gebet an. Die Fam. Gaunersdorfer die seit dem Jahr 1973 die Kapelle betreut, kümmert sich um den Blumenschmuck und die Instandhaltung der Kapelle.

Die Jahre zuvor hatte die Fam. Guldner (Neue Gasse 67) die Ausrichtung des Altars über.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

alt text

Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Heimatbuch der Marktgemeinde Großengersdorf, 1. Ausgabe aus dem Jahr 1982, Beiträge: OSR Hermine Loderer

Christian Hirschvogl
Datum der Erfassung 2023-06-05
Datum der letzten Bearbeitung 2023-12-11

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Wesentliche Felder richtig erfasst

Qualitätssiegel BHW Siegel