Nepomuksäule in der Nordbahnstraße

Freiplastikenreligiöse FreiplastikenJohannes Nepomukdarstellungen

Gemeinde: Laa an der Thaya

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Einem Visitationsprotokoll des Diözesanarchivs Wien von 1719 ist zu entnehmen, dass die Säule im Jahre 1709 errichtet wurde. Der Stifter ist nicht genannt, es kommen dafür aber nur der damalige Pfarrer von Laa, Bernhard Jodok Brüll, oder der Inhaber der Burgherrschaft, Graf Eusebius von Trautson, in Frage. Da der Pfarrer in diesem Jahr mit dem Wiener Bildhauer Rochus Michael Mayrhofer wegen der Errichtung der Dreifaltigkeitssäule auf dem Kirchenplatz in Verhandlung stand und im November 1709 auch den Vertrag dafür aufrichtete, ist es wahrscheinlich, dass diese Nepomuksäule sozusagen als Probearbeit von diesem Bildhauer geschaffen wurde, der später in Laa und im Weinviertel weitere Monumente ausarbeitete. Sie verrät in der feinen künstlerischen Ausführung deutlich dessen Hand. An diesem Denkmal ist weder eine Inschrift vorhanden noch existiert darüber ein Stiftungsrevers.

Beschreibung:

Diese Bildsäule des Hl. Johannes Nepomuk steht heute an der Mühlbachbrücke in der Nordbahnstraße. Auf der ältesten Flurkarte von Laa aus dem Jahr 1713, angefertigt von der Werkstatt des Wiener Hofmathematikers Johann Jakob Marinoni, ist dieses Denkmal bereits unweit der heutigen Stelle vermerkt. Damals stand es an der alten Brücke über den Thaya-Mühlbach vor dem sogenannten Brüdertor der Stadt. Die Skulptur und das Kapitell der toskanischen Säule sind aus Zogelsdorfer Kalksandstein gearbeitet, der leicht geschwellte Säulenkörper ist nicht original und stammt wahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert. Allein die feine Bildhauerarbeit der Skulptur weist dieses Denkmal schon dem Hochbarock zu.

Details

Gemeindename Laa an der Thaya
Gemeindekennzahl 31629
Ortsübliche Bezeichnung Nepomuksäule in der Nordbahnstraße
Objektkategorie 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen)

Katastralgemeinde Laa an der Thaya -- GEM Laa an der Thaya
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 6115
Ortschafts- bzw. Ortsteil Laa - Mühlbachbrücke
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Nordbahnstraße / Martin-Wachter-Platz
Längengrad 16.382358
Breitengrad 48.718482

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Diese Bildsäule des Hl. Johannes Nepomuk steht heute an der Mühlbachbrücke in der Nordbahnstraße. Auf der ältesten Flurkarte von Laa aus dem Jahr 1713, angefertigt von der Werkstatt des Wiener Hofmathematikers Johann Jakob Marinoni, ist dieses Denkmal bereits unweit der heutigen Stelle vermerkt. Damals stand es an der alten Brücke über den Thaya-Mühlbach vor dem sogenannten Brüdertor der Stadt. Die Skulptur und das Kapitell der toskanischen Säule sind aus Zogelsdorfer Kalksandstein gearbeitet, der leicht geschwellte Säulenkörper ist nicht original und stammt wahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert. Allein die feine Bildhauerarbeit der Skulptur weist dieses Denkmal schon dem Hochbarock zu.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Skulptur des Heiligen ist etwa halb lebensgroß und ist äußerlich weniger als innerlich bewegt: Auffällig ist die starke Neigung des Kopfes zum Kruzifix hin, das auf seinem linken Arm liegt - sinnfälliger Ausdruck tiefster Zuneigung des Heiligen zum Mysterium des Kreuzes.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Einem Visitationsprotokoll des Diözesanarchivs Wien von 1719 ist zu entnehmen, dass die Säule im Jahre 1709 errichtet wurde. Der Stifter ist nicht genannt, es kommen dafür aber nur der damalige Pfarrer von Laa, Bernhard Jodok Brüll, oder der Inhaber der Burgherrschaft, Graf Eusebius von Trautson, in Frage. Da der Pfarrer in diesem Jahr mit dem Wiener Bildhauer Rochus Michael Mayrhofer wegen der Errichtung der Dreifaltigkeitssäule auf dem Kirchenplatz in Verhandlung stand und im November 1709 auch den Vertrag dafür aufrichtete, ist es wahrscheinlich, dass diese Nepomuksäule sozusagen als Probearbeit von diesem Bildhauer geschaffen wurde, der später in Laa und im Weinviertel weitere Monumente ausarbeitete. Sie verrät in der feinen künstlerischen Ausführung deutlich dessen Hand. An diesem Denkmal ist weder eine Inschrift vorhanden noch existiert darüber ein Stiftungsrevers.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Eine Notiz aus einem Visitationsprotokoll von 1719 (DAW Visitationen der Dechanten II: II/1: Dekanat an der Hochleiten I, 1719, p. 42, §15), nennt alle Bildsäulen, die es damals in Laa gab: 1. Juni 1719 Laa: ...Statuae in hac Parochia sunt tres, scilicet ante Ecclesiam magnifica statua SS. Trinitatis sine licentia Vblis Consistorij sub Antecessore erecta. Altera B.V. Mariae Immaculatae valde pulchra in foro civitatis cum licentia Vblis Consistorij erecta et anno 1680 benedicta et tertia B. Joannis Nepomuceni, quae anno 1709 erecta fuit, an cum licentia Vblis Consistorij nescitur. (= Bildsäulen gibt es in dieser Pfarre drei, und zwar vor der Kirche die großartige Säule der Heiligsten Dreifaltigkeit, die ohne Erlaubnis des Ehrwürdigen Konsistoriums unter dem Vorgänger errichtet wurde, weiters die sehr schöne Säule der Seligsten Unbefleckten Jungfrau Maria auf dem Hauptplatz der Stadt, die mit Erlaubnis des Ehrwürdigen Konsistoriums errichtet und im Jahr 1680 geweiht wurde, und als dritte die des Sel. Johannes Nepomuk, die im Jahr 1709 errichtet wurde, ob mit Erlaubnis des Ehrwürdigen Konsistoriums, ist unbekannt). Die Kenntnis dieser Quelle verdankt der Autor Herrn Dr. Peter Schilling, einem Historiker aus Wien. Bemerkenswert an dieser Säule ist das frühe Errichtungsjahr: Zu dieser Zeit war in Rom noch nicht einmal das Verfahren zur Seligsprechung des Johannes Nepomuk (1715-1721) eingeleitet und sein Kult bei uns hauptsächlich in geistlichen und adeligen Kreisen bekannt. Seine Heiligsprechung erfolgte 1729.

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Kulturhefte Laa, Nummer 18: Kapellen und Säulen, Bildstöcke und Kreuze, Laa 2000.

Alois Toriser, Laa
Datum der Erfassung 1982-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 1982-01-01

Standort

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