Zeitkategorie |
17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen |
Zur Pestzeit wütete auch in Niederfellabrunn 1683 diese tödliche Krankheit. Die Leute konnten sich gegen den Tod nicht mehr wehren und gingen wallfahrten zu den 3 Pestheiligen nach Simonsfeld. Wegen der großen Ansteckungsgefahr ließen sie die Simonsfelder aber nur bis zu der Stelle kommen, wo sie später aus Dankbarkeit nach dem Erlöschung der Pest die 3 Kreuze errichteten. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Die Pest in Niederhollabrunn
Auch Niederhollabrunn wurde einst von der Pest heimgesucht. Nach der mündlichen Überlieferung starben damals sämtliche Bewohner der Häuserzeile Obere Hauptstraße Nr. 14 bis vis-a-vis Nr. 43. Ein Stangenbild und ein einfaches Holzkreuz erinnern heute noch an die furchtbare Seuche. So schrecklich wütete die Pest, dass sich die Leute nicht mehr zu helfen wussten. ln ihrer Seelennot unternahmen die Hollabrunner Wallfahrten nach Simonsfeld, woselbst in der Kirche die heiligen Pestpatrone verehrt wurden. Die Simonsfelder aber, ängstlich, dass ihnen die Wallfahrer die Krankheit ins Dorf bringen könnten, wehrten diesen den Einzug. So hielten die Wallfahrer bei den "3 Kreuzen am Grünstall" und verrichteten hier ihre Andacht. Dann kehrten sie in ihr Dorf zurück. Auf dem Heimweg soll den Wallfahrern ein greiser Mann erschienen sein - die Niederhollabrunner glaubten, in ihn den Heiligen Josef zu erkennen -, der sprach sie also an: "Kehret getrost zurück in eure Häuser, der Himmel hat euer heißes Flehen erhört. Die Pest ist erloschen, niemand mehr soll an dieser Krankheit sterben." So unglaublich das klang, der Mann hatte wahr gesprochen. Damals, erzählte man, soll in verschiedenen Gärten auch ein Vogel gesehen worden sein, der sang: "Esst Kranewitt und Bibernell, so werdet ihr nicht sterben schnell!" Die noch krank darnieder lagen, befolgten den Rat und wurden alle gesund. Dies soll am 13. August 1713 gewesen sein. Zum Dank für die Erlösung von diesem Übel, wurde von der Gemeinde in einem Seitenschiff der Pfarrkirche zu Simonsfeld ein Gedenkbild, den Heiligen Sebastian am Marterpfahl darstellend, angebracht.
Eine Ansprache vom 14.9.1905, gehalten vom Prozessionsführer, dem Haselbacher Bürgermeister Michael Haller, mit den Haselbachern zu den 3 Kreuzen ist noch im handgeschriebenen Text erhalten.
2018 Instandhaltung durch die Jäger von Niederfellabrunn; die Kreuze wurden mit Blechen versehen (Witterungsschutz). |
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