Thorer Kapelle

Religiöse KleindenkmälerBildstöcke

Gemeinde: Saalfelden am Steinernen Meer

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die große Emigration, so wird in der kleinen Landesgeschichte von Salzburg die Protestantenaustreibung, die mit Patent vom 31. Oktober 1731 auszuwandern hatten, genannt. Im Sommer und Winter 1732 verließen mehr als 20.000 Personen unter Verzicht auf das Triennium ihre Heimat. Die meisten wurden von König Friedrich Wilhelm von Preußen in den entvölkerten Gebieten Ostpreußens als Kolonisten aufgenommen. Manche gingen auch nach Schwaben und Franken und nicht wenige kamen nach Ebenezar im Staate Georgia (Nordamerika). All dies geschah unter der Regentschaft von Erzbischof Leopold Anton von Firmian. Die damalige Haslingbäuerin ließ zum Gedenken an ihren emigrierten Mann diese Kapelle errichten. Alljährlich kurz nach Ostern findet von der Thorerkapelle in die Pfarrkirche ein Bittgang statt. Heute ist sie beliebtes Motiv vieler Maler und für Billetts zu den verschiedensten Anlässen sowie für gar manches Brautfoto.

Beschreibung:

In einiger Entfernung zur Ortschaft Thor in der Nähe zum Ritzensee steht die Thorerkapelle an der Kollingwaldstraße nach Breitenbergham. Die vor wunderschöner Kulisse gelegene Kapelle ist aufgemauert, verputzt und weiß gefärbelt. Die Frontseite und die Dachuntersicht sind mit religiösen Motiven bemalt, welche vor einigen Jahren von Peter Hasenauer restauriert wurden. Das giebelseitig weit vorkragende Zeltdach wurde im Jahr 2000 von der Stadtgemeinde mit Holzschindeln gedeckt.

Details

Gemeindename Saalfelden am Steinernen Meer
Gemeindekennzahl 50619
Ortsübliche Bezeichnung Thorer Kapelle
Objektkategorie 1530 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | )

Katastralgemeinde Bergham -- GEM Saalfelden am Steinernen Meer
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 133
Ortschafts- bzw. Ortsteil Thor
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 12.843694
Breitengrad 47.419047

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2.8
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 2.8
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) In einiger Entfernung zur Ortschaft Thor in der Nähe zum Ritzensee steht die Thorerkapelle an der Kollingwaldstraße nach Breitenbergham. Die vor wunderschöner Kulisse gelegene Kapelle ist aufgemauert, verputzt und weiß gefärbelt. Die Frontseite und die Dachuntersicht sind mit religiösen Motiven bemalt, welche vor einigen Jahren von Peter Hasenauer restauriert wurden. Das giebelseitig weit vorkragende Zeltdach wurde im Jahr 2000 von der Stadtgemeinde mit Holzschindeln gedeckt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die rundbogige Nischenöffnung ist mit einem kunstvollen Schmiedeeisengitter verschlossen. Die Wände des Innenraumes sind bemalen und stellen einen roten, geschwungenen Vorhang dar. An den Wänden sind bemalte Holztafeln mit der Darstellung der Krönung Mariens sowie einer Herz Jesu Darstellung zu sehen.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die große Emigration, so wird in der kleinen Landesgeschichte von Salzburg die Protestantenaustreibung, die mit Patent vom 31. Oktober 1731 auszuwandern hatten, genannt. Im Sommer und Winter 1732 verließen mehr als 20.000 Personen unter Verzicht auf das Triennium ihre Heimat. Die meisten wurden von König Friedrich Wilhelm von Preußen in den entvölkerten Gebieten Ostpreußens als Kolonisten aufgenommen. Manche gingen auch nach Schwaben und Franken und nicht wenige kamen nach Ebenezar im Staate Georgia (Nordamerika). All dies geschah unter der Regentschaft von Erzbischof Leopold Anton von Firmian. Die damalige Haslingbäuerin ließ zum Gedenken an ihren emigrierten Mann diese Kapelle errichten. Alljährlich kurz nach Ostern findet von der Thorerkapelle in die Pfarrkirche ein Bittgang statt. Heute ist sie beliebtes Motiv vieler Maler und für Billetts zu den verschiedensten Anlässen sowie für gar manches Brautfoto.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Stadtgemeinde Saalfelden (Hg.): Saalfeldner Chronik. Band 2. Saalfelden 1992: Seite 571. (Autor: Alois Eder) Kl. Landesgeschichte von Salzburg, Aufzeichnungen von Kanonikus Lahnsteiner

Innerhofer Peter u. Thomas
Datum der Erfassung 2001-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2001-01-01
letzter Bearbeiter Innerhofer Peter u. Thomas

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.