Zechnerkapelle in Zanwarn
Gemeinde: Mariapfarr
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
1768 raffte eine ansteckende Seuche um die 200 Einwohner Mariapfarrs dahin. Im Winter desselben Jahres kam es zu einem fürchterlichen Bergsturz am Hundstein im nördlich gelegenen Lignitztal. Damals wurden solche Ereignisse als Strafe Gottes interpretiert und so wollte der Zechnerbauer Andrä Pogensgerger zeigen, dass er trotz Streit mit dem Pfarrer ein guter Christ sei. Er wollte eine prunkvolle Kapelle bauen, doch auf Gerichtsbefehl musste er sie etwas kleiner als geplant ausführen. An den Fenstern sieht man aber heute noch, dass sie viel größer geplant waren.
Beschreibung:
Von der Gemeindestraße nach der Lignitzbachbrücke links abbiegend, neben dem Leutgebbauern steht diese große stattliche Kapelle, die zum Zechnergut gehört. Über dem rechteckigen Grundriss mit polygonaler Apsis reicht der gemauerte Aufbau mit 3,5 m bis zum Kranzgesimse. Das abgewalmte und geschweifte Satteldach mit Holzschindeln ist auf der Unterseite verschalt und trägt ein Kolbenkreuz als Aufsatz. An der Ostseite befindet sich ein verhältnismäßig kleiner hochrechteckiger Eingang mit einem Rundfenster darüber, umringt von drei mit Stuck gerahmten frisch restaurierten Bildern: Links der Hl. Florian, darüber die Mariendarstellung von Maria Plain und rechts davon die Pfarrmuttergottes mit Kind von Mariapfarr. Nord- und südseitig erhellen je ein vergittertes Rundbogenfenster den tonnengewölbten Innenraum mit Betbänken. In der Apsis befindet sich ein schlichter, barocker Altar mit farbig in rot und blau gefassten Säulen und Rundbogenaufsatz mit dem Auge Gottes darüber. Das gerahmte Altarbild zeigt die Krönung Mariens. Maria kniet schwebend in ihrem weiß-blauen Gewand im Vordergrund, links hinter ihr Jesus, rechts Gott Vater, darüber der Hl. Geist, die ihr gemeinsam die Krone aufsetzen. Einige der früheren Einrichtungsgegenstände der Kapelle wurden leider gestohlen.
Details
Gemeindename | Mariapfarr |
Gemeindekennzahl | 50503 |
Ortsübliche Bezeichnung | Zechnerkapelle in Zanwarn |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Zankwarn -- GEM Mariapfarr |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1632 EZ 4 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Mariapfarr |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Zankwarn |
Längengrad | 13.742068 |
Breitengrad | 47.159418 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 5.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 3.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 6.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Dach, Trockenlegung |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Von der Gemeindestraße nach der Lignitzbachbrücke links abbiegend, neben dem Leutgebbauern steht diese große stattliche Kapelle, die zum Zechnergut gehört. Über dem rechteckigen Grundriss mit polygonaler Apsis reicht der gemauerte Aufbau mit 3,5 m bis zum Kranzgesimse. Das abgewalmte und geschweifte Satteldach mit Holzschindeln ist auf der Unterseite verschalt und trägt ein Kolbenkreuz als Aufsatz. An der Ostseite befindet sich ein verhältnismäßig kleiner hochrechteckiger Eingang mit einem Rundfenster darüber, umringt von drei mit Stuck gerahmten frisch restaurierten Bildern: Links der Hl. Florian, darüber die Mariendarstellung von Maria Plain und rechts davon die Pfarrmuttergottes mit Kind von Mariapfarr. Nord- und südseitig erhellen je ein vergittertes Rundbogenfenster den tonnengewölbten Innenraum mit Betbänken. In der Apsis befindet sich ein schlichter, barocker Altar mit farbig in rot und blau gefassten Säulen und Rundbogenaufsatz mit dem Auge Gottes darüber. Das gerahmte Altarbild zeigt die Krönung Mariens. Maria kniet schwebend in ihrem weiß-blauen Gewand im Vordergrund, links hinter ihr Jesus, rechts Gott Vater, darüber der Hl. Geist, die ihr gemeinsam die Krone aufsetzen. Einige der früheren Einrichtungsgegenstände der Kapelle wurden leider gestohlen. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | 1768 raffte eine ansteckende Seuche um die 200 Einwohner Mariapfarrs dahin. Im Winter desselben Jahres kam es zu einem fürchterlichen Bergsturz am Hundstein im nördlich gelegenen Lignitztal. Damals wurden solche Ereignisse als Strafe Gottes interpretiert und so wollte der Zechnerbauer Andrä Pogensgerger zeigen, dass er trotz Streit mit dem Pfarrer ein guter Christ sei. Er wollte eine prunkvolle Kapelle bauen, doch auf Gerichtsbefehl musste er sie etwas kleiner als geplant ausführen. An den Fenstern sieht man aber heute noch, dass sie viel größer geplant waren. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt.- Wien, 1986 |
Datum der Erfassung | 2018-11-24 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-05-19 |
letzter Bearbeiter | Ingo Breitfuss |