Blöchlkapelle
Gemeinde: Thomatal
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Die Kapelle wurde vermutlich 1861 (laut Eisengitter) erbaut, jedoch gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen. Sie ist der «Muttergottes am Wege» geweiht und war die Hauskapelle des ehemaligen Blöchlgutes. Im Jahr 1950 wurde das „Blöchlgut‟ und damit auch die Kapelle an Dr. Heinrich Schwarzenberg verkauft.
Da die Blöchlkapelle die einzige Kapelle in Bundschuh war, wurde 1958 die Erlaubnis des Eigentümers eingeholt, in den Sommermonaten Messen abhalten zu dürfen, weshalb der bis dahin mobile Altarstein eingemauert wurde. Seit dieser Zeit wurden öffentliche Messen von Mai-Oktober, jeweils am letzten Sonntag im Monat nachmittags, gelesen. Seit einigen Jahren findet jährlich nur mehr eine Messfeier, jeweils zu Mariä Geburt, statt.
Im Jahr 1964 wurde der Holzboden erneuert und 2004 das Dach neu mit Lärchenschindeln gedeckt.
Im Jahr 1980 wurden 2 Messingkerzenleuchter gestohlen und der Opferstock aufgebrochen.
Beschreibung:
Die sogenannte « Blöchlkapelle » steht im Thomataler Ortsteil Bundschuh, etwas erhöht in einer Böschung am östlichen Rand des alten Bundschuhweges, dem Höllweg, ca. 100 m talauswärts von der Brücke über den Thomatalerbach und der Abzweigung des Höllweges von der Bundschuh Landesstraße L 267, in einer Seehöhe von 1.240 m.
Die Blöchlkapelle besteht im Grundriss aus einem rechteckigen Vorraum mit anschließendem Halbkreis, außen 7 cm vorspringend, der die erhöhte Altarnische B 95 x H 120 x T 150 cm mit einem Rundbogengewölbe aufnimmt. Das Satteldach ist mit Lärchenschindeln gedeckt, am First ist ein Hut mit Kreuz und Kugel aus Kupfer aufgesetzt. Der Vorraum mit Holzboden ist beidseitig mit einer kleinen Bestuhlung ausgestattet.
Die Kapelle aus Steinmauerwerk ist außen und innen fein verputzt. Die Hauptflächen sind gelb gestrichen, die Faschen an den Ecken sowie um den Eingangsbogen, dessen Laibung, die Gebetsnische und der Hohlkehlenübergang zum Dach sind weiß gekalkt. Die Kapelle ist mit einem einfachen Stangenzaun eingefriedet, der Boden um die Kapelle ist an drei Seiten mit einem ca. 1,00 m breiten Kiesbett mit Rundholzeinfassung, im Eingangsbereich mit einer hölzernen Trittschwelle, ausgeführt.
Über dem Eingangsbogen, der mit einem niedrigen Lattenzaun und Türl nach außen getrennt ist, befindet sich auf der westlichen Giebelwand das gemalte Bildnis des Hl. Johannes v. Nepomuk, dargestellt als Brückenheiliger mit Kreuz und Palmzweig in der rechten Hand und der Aufschrift «Hl. Johannes bitt für uns».
Die Altarnische mit Rundbogengewölbe ist durch ein versperrtes Schmiedeeisengitter, dem ein Kreuz und die Jahrzahl 1861 aufgesetzt sind, abgeschlossen. In der Nische befindet sich eine Muttergottesstatue, zwei Bilder mit Jesus bzw. Maria, vier Kerzenleuchter und Kunstblumenschmuck. Im Vorraum über der Altarnische hängt ein Bild der "Lourdes-Madonna mit Bernadette", an der linken Seite ein Schutzengelbild, rechts ein Muttergottesbildnis mit Jesuskind und darunter in einem Rahmen gefasstem Gebet : "Sei gegrüßt oh Meeresstern, süße Mutter unseres Herrn, Jungfrau nun und immer, Himmelstor vor Schimmer, lass dich mit dem süßen Engelsave grüßen. Sei uns Frieden spendend, Evas Namen wendend, lös die Bann der Sünden, bringe Licht den Blinden, alles Übel von uns wende, alles Gute du uns spende, dich als Mutter zeige, unser Flehen steige durch dich auf zum Sohne, deine Ehren Krone Jungfrau sanft vor allen, die du Gott gefallen, schuldlos lass auf Erden, sanft und keusch uns werden. Dreieiniger Gott dich preisen wir. Oh führ uns alle heim zu dir an deiner starken Liebeshand, heim ins ewige Wonneland. Amen"
Details
Gemeindename | Thomatal |
Gemeindekennzahl | 50511 |
Ortsübliche Bezeichnung | Blöchlkapelle |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Bundschuh -- GEM Thomatal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 173 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Bundschuh |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Höllweg |
Längengrad | 13.714436 |
Breitengrad | 47.053579 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 5.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 3.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 4.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die sogenannte « Blöchlkapelle » steht im Thomataler Ortsteil Bundschuh, etwas erhöht in einer Böschung am östlichen Rand des alten Bundschuhweges, dem Höllweg, ca. 100 m talauswärts von der Brücke über den Thomatalerbach und der Abzweigung des Höllweges von der Bundschuh Landesstraße L 267, in einer Seehöhe von 1.240 m. Die Blöchlkapelle besteht im Grundriss aus einem rechteckigen Vorraum mit anschließendem Halbkreis, außen 7 cm vorspringend, der die erhöhte Altarnische B 95 x H 120 x T 150 cm mit einem Rundbogengewölbe aufnimmt. Das Satteldach ist mit Lärchenschindeln gedeckt, am First ist ein Hut mit Kreuz und Kugel aus Kupfer aufgesetzt. Der Vorraum mit Holzboden ist beidseitig mit einer kleinen Bestuhlung ausgestattet. Die Kapelle aus Steinmauerwerk ist außen und innen fein verputzt. Die Hauptflächen sind gelb gestrichen, die Faschen an den Ecken sowie um den Eingangsbogen, dessen Laibung, die Gebetsnische und der Hohlkehlenübergang zum Dach sind weiß gekalkt. Die Kapelle ist mit einem einfachen Stangenzaun eingefriedet, der Boden um die Kapelle ist an drei Seiten mit einem ca. 1,00 m breiten Kiesbett mit Rundholzeinfassung, im Eingangsbereich mit einer hölzernen Trittschwelle, ausgeführt. Über dem Eingangsbogen, der mit einem niedrigen Lattenzaun und Türl nach außen getrennt ist, befindet sich auf der westlichen Giebelwand das gemalte Bildnis des Hl. Johannes v. Nepomuk, dargestellt als Brückenheiliger mit Kreuz und Palmzweig in der rechten Hand und der Aufschrift «Hl. Johannes bitt für uns». Die Altarnische mit Rundbogengewölbe ist durch ein versperrtes Schmiedeeisengitter, dem ein Kreuz und die Jahrzahl 1861 aufgesetzt sind, abgeschlossen. In der Nische befindet sich eine Muttergottesstatue, zwei Bilder mit Jesus bzw. Maria, vier Kerzenleuchter und Kunstblumenschmuck. Im Vorraum über der Altarnische hängt ein Bild der "Lourdes-Madonna mit Bernadette", an der linken Seite ein Schutzengelbild, rechts ein Muttergottesbildnis mit Jesuskind und darunter in einem Rahmen gefasstem Gebet : "Sei gegrüßt oh Meeresstern, süße Mutter unseres Herrn, Jungfrau nun und immer, Himmelstor vor Schimmer, lass dich mit dem süßen Engelsave grüßen. Sei uns Frieden spendend, Evas Namen wendend, lös die Bann der Sünden, bringe Licht den Blinden, alles Übel von uns wende, alles Gute du uns spende, dich als Mutter zeige, unser Flehen steige durch dich auf zum Sohne, deine Ehren Krone Jungfrau sanft vor allen, die du Gott gefallen, schuldlos lass auf Erden, sanft und keusch uns werden. Dreieiniger Gott dich preisen wir. Oh führ uns alle heim zu dir an deiner starken Liebeshand, heim ins ewige Wonneland. Amen" |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die Kapelle wurde vermutlich 1861 (laut Eisengitter) erbaut, jedoch gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen. Sie ist der «Muttergottes am Wege» geweiht und war die Hauskapelle des ehemaligen Blöchlgutes. Im Jahr 1950 wurde das „Blöchlgut‟ und damit auch die Kapelle an Dr. Heinrich Schwarzenberg verkauft. Da die Blöchlkapelle die einzige Kapelle in Bundschuh war, wurde 1958 die Erlaubnis des Eigentümers eingeholt, in den Sommermonaten Messen abhalten zu dürfen, weshalb der bis dahin mobile Altarstein eingemauert wurde. Seit dieser Zeit wurden öffentliche Messen von Mai-Oktober, jeweils am letzten Sonntag im Monat nachmittags, gelesen. Seit einigen Jahren findet jährlich nur mehr eine Messfeier, jeweils zu Mariä Geburt, statt. Im Jahr 1964 wurde der Holzboden erneuert und 2004 das Dach neu mit Lärchenschindeln gedeckt. Im Jahr 1980 wurden 2 Messingkerzenleuchter gestohlen und der Opferstock aufgebrochen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Blöchlkapelle Gesamtansicht | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Blöchlkapelle Zugangs- bzw. Westseite | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Blöchlkapelle Rückseite | |
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Peter Moser |
Blöchlkapelle Gebetsraum | |
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Peter Moser |
Blöchlkapelle Giebelmalerei Hl. Johannes | |
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Peter Moser |
Blöchlkapelle Altarnische | |
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Peter Moser |
Blöchlkapelle Schutzengelbild | |
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Peter Moser |
Blöchlkapelle Bild | |
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Peter Moser |
Blöchlkapelle Muttergottesbildnis | |
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Peter Moser |
Blöchlkapelle Gebet unter Muttergottesbild | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | - Archiv Fürstlich Schwarzenberg'sche Familienstiftung Vaduz, 8850 Murau, Schloßberg 1 |
Datum der Erfassung | 2020-02-16 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-05-16 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |