Nigglkasten
Gemeinde: Sankt Andrä im Lungau
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
An der Stelle des heutigen Kastens stand ein Holzkasten, welcher 1912 nach Osten an den Lignitzbach versetzt und 1920/21 zu einer Hausmühle ausgebaut wurde. Diese Mühle existiert heute nicht mehr.
An der Stelle des alten Holzkastens wurde 1912 der heutige Kasten aufgemauert.
Die Arbeiten wurden von Italienern ausgeführt.
Beschreibung:
Der gemauerte und verputzte Kasten ist an das Bauerngehöft angebaut, zweigeschossig, unterkellert und das Dachgeschoß ist von der rückwärtigen Giebelseite her zugänglich und wird ebenfalls zur Lagerung genutzt.
Die Fenster und Türen, die Ecken und Geschoßbänder sind mit weißen Putzfaschen gestaltet. Die Fenster im Erdgeschoß und im Obergeschoß (nicht im Giebelbereich) auf der vorderen Giebelseite können durch grün gestrichene, einseitige Fensterläden geschlossen werden. Die Eingangstüre ist ebenfalls grün gestrichen und aus Eisen. Straßenseitig sieht man im Sockelbereich eine kleine Lüftungsluke für den Keller.
Im Betonboden vor dem traufseitigen Kasteneingang ist noch das sogenannte Haimzeichen zu sehen. Dies war ein Maß für das Wasserrecht der ehemaligen Mühle.
An der Vorderseite des Kastens befindet sich eine Nische für eine Madonnenfigur. Die Madonna fiel einem „Schneeballattentat“ zum Opfer. Für einige Zeit war dann ein Kruzifix in der Nische aufgestellt bis es 1998/99 durch eine von Alois Santner sen. geschnitzte Madonnenfigur (ca. 30 cm hoch) ersetzt wurde. Der Kasten ist mit einem grauen Ziegeldach gedeckt.
Details
Gemeindename | Sankt Andrä im Lungau |
Gemeindekennzahl | 50507 |
Ortsübliche Bezeichnung | Nigglkasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | St.Andrä -- GEM Sankt Andrä im Lungau |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 2101 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Lintsching |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | 41 |
Längengrad | 13.767186 |
Breitengrad | 47.146182 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 7.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 5.3 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 6 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der gemauerte und verputzte Kasten ist an das Bauerngehöft angebaut, zweigeschossig, unterkellert und das Dachgeschoß ist von der rückwärtigen Giebelseite her zugänglich und wird ebenfalls zur Lagerung genutzt. Die Fenster und Türen, die Ecken und Geschoßbänder sind mit weißen Putzfaschen gestaltet. Die Fenster im Erdgeschoß und im Obergeschoß (nicht im Giebelbereich) auf der vorderen Giebelseite können durch grün gestrichene, einseitige Fensterläden geschlossen werden. Die Eingangstüre ist ebenfalls grün gestrichen und aus Eisen. Straßenseitig sieht man im Sockelbereich eine kleine Lüftungsluke für den Keller. Im Betonboden vor dem traufseitigen Kasteneingang ist noch das sogenannte Haimzeichen zu sehen. Dies war ein Maß für das Wasserrecht der ehemaligen Mühle. An der Vorderseite des Kastens befindet sich eine Nische für eine Madonnenfigur. Die Madonna fiel einem „Schneeballattentat“ zum Opfer. Für einige Zeit war dann ein Kruzifix in der Nische aufgestellt bis es 1998/99 durch eine von Alois Santner sen. geschnitzte Madonnenfigur (ca. 30 cm hoch) ersetzt wurde. Der Kasten ist mit einem grauen Ziegeldach gedeckt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | An der Stelle des heutigen Kastens stand ein Holzkasten, welcher 1912 nach Osten an den Lignitzbach versetzt und 1920/21 zu einer Hausmühle ausgebaut wurde. Diese Mühle existiert heute nicht mehr. An der Stelle des alten Holzkastens wurde 1912 der heutige Kasten aufgemauert. Die Arbeiten wurden von Italienern ausgeführt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Obwohl es nicht mehr mit dem heutigen Nigglkasten zu tun hat, sondern mit dem abgetragenen Vorgängerbau, erzählt man sich in Zusammenhang mit dem Nigglkasten: Der Mühlenantrieb wurde auch für den Antrieb der Dreschmaschine genützt. Die Verbindung Mühle Dreschmaschine wurde durch einen Mitnehmerstift erreicht. Und dieser, über den Kupplungsdurchmesser vorstehende Stift war auch die Ursache für den schweren Unfall des Nigglbauern und Bürgermeisters von St. Andrä, Johann Schitter, geb 1860. Der schreckliche Unfall ereignete sich 1922, als der Bauer unter der rotierenden Antriebswelle hindurchgehen wollte. Er wurde an der Kleidung von dem Stift erfasst und so schwer verletzt, dass er 4 Wochen später starb. Der benachbarte Sixtbauer beteiligte sich am Ausbau der Wasserkraft und erhielt dafür das Recht seine Dreschmaschine über eine doppelte Transmission antreiben zu dürfen. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Kulturkatalog St. Andrä, Mag. C. Thöni, 2000 Gemeindearchiv, Klein- und Flurdenkmälerkatalog, R. Kurz 2000 |
Datum der Erfassung | 2019-04-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-04-14 |
letzter Bearbeiter | Ingo Breitfuss |