Gfrererbauer Kasten
Gemeinde: Muhr
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Es wird angenommen, dass der Kasten zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet wurde.
Um 1995 wurden Sanierungsarbeiten an der Außenfassade durchgeführt.
Im Handbuch "Die Kunstdenkmäler Österreichs" wird berichtet, dass der Gfrererbauer Kasten ursprünglich mit schießschartenartigen Öffnungen im Giebelbereich und einer tiefen Nische oberhalb des Einganges ausgestattet war.
Der Kasten war früher ein Nebengebäude der Hofanlage des Gfrererbauern. Im Jahre 1951 wurden jedoch das Bauernhaus und die übrigen Gebäude durch eine Lawine zerstört. In der Folge wurde der Hof des Gfrererbauern an einem sicheren Ort - ungefähr 1 km talauswärts - neu errichtet.
Beschreibung:
Der Kasten befindet sich in der Ortschaft Ölschützen in Hintermuhr auf dem Grundstück hinter der Gfrerer Kapelle.
Das mit Steinen aufgemauerte, nach Nordosten gerichtete Gebäude ist zweigeschoßig und ab einer Höhe von ca. 1m verputzt. Das vor rund drei Jahrhunderten errichtete Steinmauerwerk darunter wirkt sehr kompakt. Es ist gut erkennbar, dass die Beschädigungen bzw. Mauerrisse auf den Außenseiten ausgebessert wurden. Die Fensteröffnung oberhalb des Einganges sowie die zwei nordwestseitigen Fensteröffnungen weisen eine rechteckige Form auf und sind vergittert. Das Satteldach ist mit Brettern gedeckt.
Durch einen segmentbogigen Eingang mit einer Holztüre gelangt man ins Erdgeschoß. Dieser Raum wird nunmehr als Lagerraum genutzt, früher war hier eine Hausschmiede eingerichtet. Über eine Holzstiege kommt man ins Obergeschoß, welches mit einem Tonnengewölbe abgeschlossen ist. Hier ist noch eine gut erhaltene Getreidetruhe ("Troadtruhe") zu sehen. Oberhalb der beidseitigen Fensteröffnungen sind in Längsrichtung zwei Holzbalken befestigt. Auf den quer daraufliegenden ca. 2cm dicken Holzstäben wurde früher der Speck aufgehängt.
Ein hölzerner Glockenturm mit Glocke und einem Wetterhahn schmückt den First des Bauernhauses. Das kegelförmige Schindeldach ist auf geschweiften Holzsäulen montiert.
Details
Gemeindename | Muhr |
Gemeindekennzahl | 50505 |
Ortsübliche Bezeichnung | Gfrererbauer Kasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | Hintermuhr -- GEM Muhr |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 446 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Ölschützen |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hintermuhr 15 |
Längengrad | 13.458389 |
Breitengrad | 47.113207 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Kasten befindet sich in der Ortschaft Ölschützen in Hintermuhr auf dem Grundstück hinter der Gfrerer Kapelle. Das mit Steinen aufgemauerte, nach Nordosten gerichtete Gebäude ist zweigeschoßig und ab einer Höhe von ca. 1m verputzt. Das vor rund drei Jahrhunderten errichtete Steinmauerwerk darunter wirkt sehr kompakt. Es ist gut erkennbar, dass die Beschädigungen bzw. Mauerrisse auf den Außenseiten ausgebessert wurden. Die Fensteröffnung oberhalb des Einganges sowie die zwei nordwestseitigen Fensteröffnungen weisen eine rechteckige Form auf und sind vergittert. Das Satteldach ist mit Brettern gedeckt. Durch einen segmentbogigen Eingang mit einer Holztüre gelangt man ins Erdgeschoß. Dieser Raum wird nunmehr als Lagerraum genutzt, früher war hier eine Hausschmiede eingerichtet. Über eine Holzstiege kommt man ins Obergeschoß, welches mit einem Tonnengewölbe abgeschlossen ist. Hier ist noch eine gut erhaltene Getreidetruhe ("Troadtruhe") zu sehen. Oberhalb der beidseitigen Fensteröffnungen sind in Längsrichtung zwei Holzbalken befestigt. Auf den quer daraufliegenden ca. 2cm dicken Holzstäben wurde früher der Speck aufgehängt. Ein hölzerner Glockenturm mit Glocke und einem Wetterhahn schmückt den First des Bauernhauses. Das kegelförmige Schindeldach ist auf geschweiften Holzsäulen montiert. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Es wird angenommen, dass der Kasten zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Um 1995 wurden Sanierungsarbeiten an der Außenfassade durchgeführt. Im Handbuch "Die Kunstdenkmäler Österreichs" wird berichtet, dass der Gfrererbauer Kasten ursprünglich mit schießschartenartigen Öffnungen im Giebelbereich und einer tiefen Nische oberhalb des Einganges ausgestattet war. Der Kasten war früher ein Nebengebäude der Hofanlage des Gfrererbauern. Im Jahre 1951 wurden jedoch das Bauernhaus und die übrigen Gebäude durch eine Lawine zerstört. In der Folge wurde der Hof des Gfrererbauern an einem sicheren Ort - ungefähr 1 km talauswärts - neu errichtet. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Gfrererbauer Kasten u. Lippbauer Kasten (links) | |
2019 | |
Kandler Helmut |
Tonnengewölbe | |
2019 | |
Grießner Robert |
Eingang | |
2019 | |
Grießner Alois |
Steinmauerwerk | |
2019 | |
Grießner Robert |
Kasten mit Bretterdach | |
2019 | |
Grießner Alois |
Glockenturm (Bauernhaus) | |
2020 | |
Grießner Robert |
Glockenturm mit Wetterhahn | |
2020 | |
Grießner Robert |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Schlick Elfriede (Eigentümerin), Bundesdenkmalamt (Hg.): DEHIO - Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Salzburg Stadt und Land. Wien 1986. |
Datum der Erfassung | 2020-03-05 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-05-26 |
letzter Bearbeiter | Robert Grießner |