Maria-Hilf-Kapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Zederhaus

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Die alte Maria-Hilf-Kapelle (erbaut 1890-1894) musste 1970/71 dem Autobahnbau weichen. Innerhalb von ein paar Stunden musste die alte Kapelle ausgeräumt und die wertvolle Innenausstattung gesichert werden, da schon die Bagger für den Tunnelbau aufgefahren waren. Zeitgleich musste die Huaba- bzw. Rothenwänderkapelle am Sand dem Autobahnbau weichen. Die Hallersöhne und Huber-Bauern retteten in Eigeninitiative ihre Altäre und Bilder und lagerten sie in den eigenen Tennen. 1982-1984 ließ die Pfarre und Gemeinde mit großer Hilfe und Mitarbeit der angrenzenden Bauern und auf Initiative von Pfarrer Valentin Pfeifenberger nach Plänen von Walter Pieringer und Peter Schuh eine neue Kapelle errichten. Der Rothenwänderbauer stellte das Grundstück, das gesamte Lärchenholz und seine Arbeitsleistung damals gratis zur Verfügung. Die Turmspitze der Kapelle ist - nach Idee von Valentin Pfeifenberger - genau nach dem heidnischen Taufstein oberhalb der Rothenwänderwand ausgerichtet. Den Altar der Kapelle am Sand integrierte man als Eingangs-Seitenaltar in die Waldkapelle. Ursprünglich diente die Kapelle als Filialkapelle der Zederhauser Pfarrkirche, damit ältere Menschen zur täglichen Morgenmesse nicht so weit gehen mussten.

Beschreibung:

Auf einer Hügelkuppe auf 1310 m Seehöhe ist auf einem, mit Natursteinen gemauerten Fundament, die aus Ziegeln gemauerte und weiß verputzte Maria-Hilf-Kapelle errichtet. Ihr schlanker, rechteckiger Baukörper mit geradem Abschluss wird östlich von einem kleinen, quadratischen Giebelreiter mit Pyramidendach bekrönt. Als Abschluss sitzt eine Kugel mit Kreuz auf der Spitze. Auf der Süd- und der Ostseite des Türmchens ist jeweils ein Schallfenster mit Holzlattung eingebaut. Der Eingang auf der Südseite wird von einem abgeschleppten Vordach geschützt, das als Walmdach an der Westseite und auch über einem Anbau (Sakristei) an der Nordseite weitergeführt wird. Die östliche zum Tal gewandte Vorderseite wird hingegen von einem Schopf geschmückt. An den Längsseiten ist je ein rechteckiges Fenster eingebaut, jeweils ein rundes Fenster befindet sich auf den Giebelseiten.
Wenn man die Kapelle betritt befindet sich linker Hand neben der Tür eine vergitterte Nische mit der neugotischen Pietá aus der ehemaligen „Kapelle am Sand“. Von einem Spitzbogen gerahmt hält Maria ihren toten Sohn in den Armen. Im Inneren der Maria-Hilf-Kapelle eröffnet sich ein großzügiger Raum mit offenem Dachstuhl, eingebauter Empore in Holzkonstruktion und Gebetsbänken. Im Altarraum ist der neugotische Altar der alten Maria-Hilf-Kapelle aufgestellt. Es handelt sich dabei um ein Triptychon, einen dreiteiligen Altar mit Spitzbogennischen. Im erhöhten Mittelteil befindet sich eine Madonnenstatue mit Kind. In den beiden Seitenteilen der Hl. Georg und ein weiterer Heiliger mit Lilie in der Hand. Der Altar ist dunkelgrün gefasst mit roten, blauen und goldenen Verzierungen. An der linken Wand hängt ein weiteres gerettetes Objekt aus der abgerissenen Kapelle: ein Ölgemälde der gekrönten Madonna mit Kind mit einem Gewölbe der in der Hölle brennenden Sündern darunter.

Details

Gemeindename Zederhaus
Gemeindekennzahl 50515
Ortsübliche Bezeichnung Maria-Hilf-Kapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Rothenwand -- GEM Zederhaus
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 628
Ortschafts- bzw. Ortsteil Hub
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Rothenwand 104
Längengrad 13.453125
Breitengrad 47.17375

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 15
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 8
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 10
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf einer Hügelkuppe auf 1310 m Seehöhe ist auf einem, mit Natursteinen gemauerten Fundament, die aus Ziegeln gemauerte und weiß verputzte Maria-Hilf-Kapelle errichtet. Ihr schlanker, rechteckiger Baukörper mit geradem Abschluss wird östlich von einem kleinen, quadratischen Giebelreiter mit Pyramidendach bekrönt. Als Abschluss sitzt eine Kugel mit Kreuz auf der Spitze. Auf der Süd- und der Ostseite des Türmchens ist jeweils ein Schallfenster mit Holzlattung eingebaut. Der Eingang auf der Südseite wird von einem abgeschleppten Vordach geschützt, das als Walmdach an der Westseite und auch über einem Anbau (Sakristei) an der Nordseite weitergeführt wird. Die östliche zum Tal gewandte Vorderseite wird hingegen von einem Schopf geschmückt. An den Längsseiten ist je ein rechteckiges Fenster eingebaut, jeweils ein rundes Fenster befindet sich auf den Giebelseiten.
Wenn man die Kapelle betritt befindet sich linker Hand neben der Tür eine vergitterte Nische mit der neugotischen Pietá aus der ehemaligen „Kapelle am Sand“. Von einem Spitzbogen gerahmt hält Maria ihren toten Sohn in den Armen. Im Inneren der Maria-Hilf-Kapelle eröffnet sich ein großzügiger Raum mit offenem Dachstuhl, eingebauter Empore in Holzkonstruktion und Gebetsbänken. Im Altarraum ist der neugotische Altar der alten Maria-Hilf-Kapelle aufgestellt. Es handelt sich dabei um ein Triptychon, einen dreiteiligen Altar mit Spitzbogennischen. Im erhöhten Mittelteil befindet sich eine Madonnenstatue mit Kind. In den beiden Seitenteilen der Hl. Georg und ein weiterer Heiliger mit Lilie in der Hand. Der Altar ist dunkelgrün gefasst mit roten, blauen und goldenen Verzierungen. An der linken Wand hängt ein weiteres gerettetes Objekt aus der abgerissenen Kapelle: ein Ölgemälde der gekrönten Madonna mit Kind mit einem Gewölbe der in der Hölle brennenden Sündern darunter.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die alte Maria-Hilf-Kapelle (erbaut 1890-1894) musste 1970/71 dem Autobahnbau weichen. Innerhalb von ein paar Stunden musste die alte Kapelle ausgeräumt und die wertvolle Innenausstattung gesichert werden, da schon die Bagger für den Tunnelbau aufgefahren waren. Zeitgleich musste die Huaba- bzw. Rothenwänderkapelle am Sand dem Autobahnbau weichen. Die Hallersöhne und Huber-Bauern retteten in Eigeninitiative ihre Altäre und Bilder und lagerten sie in den eigenen Tennen. 1982-1984 ließ die Pfarre und Gemeinde mit großer Hilfe und Mitarbeit der angrenzenden Bauern und auf Initiative von Pfarrer Valentin Pfeifenberger nach Plänen von Walter Pieringer und Peter Schuh eine neue Kapelle errichten. Der Rothenwänderbauer stellte das Grundstück, das gesamte Lärchenholz und seine Arbeitsleistung damals gratis zur Verfügung. Die Turmspitze der Kapelle ist - nach Idee von Valentin Pfeifenberger - genau nach dem heidnischen Taufstein oberhalb der Rothenwänderwand ausgerichtet. Den Altar der Kapelle am Sand integrierte man als Eingangs-Seitenaltar in die Waldkapelle. Ursprünglich diente die Kapelle als Filialkapelle der Zederhauser Pfarrkirche, damit ältere Menschen zur täglichen Morgenmesse nicht so weit gehen mussten.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Südseite Eingang
Juli 2019
Rosmarie Gfrerer

Nordseite mit Sakristeianbau
Juli 2019
Rosmarie Gfrerer

Westseite talauswärts
Juli 2019
Rosmarie Gfrerer

Ostseite taleinwärts
Juli 2019
Rosmarie Gfrerer

alte Waldkapelle neben Gh. Haller, jetzt Tunnelportal
Archiv aus 1970
Rosmarie Gfrerer

Hochaltar im Innenraum
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Marienbild aus der alten Kapelle gerettet
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Blick zurück vom Hochaltar
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Blick von der Empore
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Brief von Walter Aumayr, innen
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Schutzmantelmadonna, Spende W. Aumayr
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Seitenaltar aus der Kapelle am Sand, neben der Außentür links
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Detailansicht, Seitenaltar außen
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Kulturkatalog Zederhaus, 1998. Hrsg. vom SIR, Salzburg Institut für Raumordnung und Wohnen.
Aumayr, Walter, Heimat Zederhaus. – Salzburg, 1989
Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt.- Wien, 1986

Rosmarie Gfrerer
Datum der Erfassung 2019-07-30
Datum der letzten Bearbeitung 2021-02-02
letzter Bearbeiter Ingo Breitfuss

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.