Dorfer Kapelle
Gemeinde: Tamsweg
Zeitkategorie: 21. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Im Jahre 1900 wurde der Dorferhof von Josef Fuchsberger, dem Urgroßvater des jetzigen Besitzers des Dorferhofes gekauft. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Areal des Anwesens bereits eine Kapelle (lt. Nachweis vor 1830 erbaut) mit der Aufschrift über dem Spitzbogen "Heilige Mutter Gottes vom Libanon bitte für uns". Diese Kapelle stand direkt am Burgstallweg und wurde im Jahre 1964 durch einen LKW so schwer beschädigt, dass sie abgetragen werden musste. Es wurde umgehend wieder eine neue Kapelle, zwei Meter vom Weg zurückversetzt, mit der gleichen Ausrichtung gebaut und im Jahre 1965 von Pfarrer Rupert Kohlmayer eingeweiht.
Nach 40 Jahren war die Kapelle wiederum ein Hindernis für die immer größeren Transportfahrzeuge geworden und die Bauersleute Albert und Elisabeth Fuchsberger entschieden sich im Jahre 2006, eine neue Kapelle, 20 Meter vom Burgstallweg zurückversetzt, zu errichten.
Erbaut wurde die Kapelle nach den Plänen von Architekt DI Christian Gernat aus Tamsweg und wurde am 19. Mai 2007 von Pfarrer Mag. Gerhard Fuchsberger eingeweiht.
Beschreibung:
Gemauerte, mit Kalkputz versehene Laubenkapelle. Der Innenraum der Kapelle ist mit drei, sich nach hinten verjüngenden Korbbögen gestaltet. Der Boden des Innenraumes ist mit Marmorplatten ausgekleidet und im hinteren Teil durch eine Stufe erhöht. Der Planer verband damit eine würdige, ehrfurchtsvolle Erhebung der Muttergottesstatue. Vor dem Kapellenraum ist ein ellipsenförmiges, schmiedeeisernes Gitter angebracht, welches vom Nachbarbauern Leo Wieland geschmiedet wurde. Im oberen Bereich des Gitters ist in schmiedeeisernen Zahlen und Buchstaben der Schriftzug
"20 Dorferkapelle 06
IHS"
eingearbeitet. Im unteren Teil des Gitters sieht man viermal das Zeichen des Fisches. Im Giebelbereich wurde vom Maler Thomas Langreiter der Spruch "Hl. Mutter Gottes bitte für uns" aufgemalt.
Der Laubenbereich vor dem Kapellenraum ist seitwärts durch zwei mit Marmorplatten gedeckte Mauerteile geschützt. Auf diesen zwei Mauerteilen stehen zwei mit schmiedeeisernen Halterungen versehene Holzsteher, welche das Pfettendach über dem Laubenbereich stützen.
Dachkonstruktion: Das Pfettendach ist mit Zederhauser Lärchenschindeln eingedeckt und mit 2 Fußpfetten und 1 Firstpfette ausgeführt. Die Deckung mit den Lärchenschindeln ist handwerklich von besonderer Bedeutung. Die Firstschindeln gehen von der Mitte aus in beide Richtungen auseinander. Auf der gesamten Dachfläche ist dadurch ein Muster zu erkennen. Am vorderen Ende des Firstes befindet sich das Kreuz vom Zeltdach der alten Kapelle.
Im erhöhten Kapellenraum befindet sich eine gekrönte Muttergottesstatue. Die Muttergottes, mit verantwortungsbewussten Gesichtszügen, präsentiert das Jesuskind mit Weltkugel und Zepter.
Rechts und links vor der Muttergottesstatue stehen die zwei Heiligenfiguren "Herz Jesu und Herz Mariä" und in deren Mitte ein Kreuz mit dem Gekreuzigten. Im vorderen Teil sind zwei Wandbilder, hl. Georg und hl. Leonhard, angebracht.
Details
Gemeindename | Tamsweg |
Gemeindekennzahl | 50510 |
Ortsübliche Bezeichnung | Dorfer Kapelle |
Objektkategorie | 1510 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | ) |
Katastralgemeinde | Sauerfeld -- GEM Tamsweg |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 331/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Burgstall |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Burgstall 15 |
Längengrad | 13.854677 |
Breitengrad | 47.139935 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 4.05 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 2.56 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 4.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Gemauerte, mit Kalkputz versehene Laubenkapelle. Der Innenraum der Kapelle ist mit drei, sich nach hinten verjüngenden Korbbögen gestaltet. Der Boden des Innenraumes ist mit Marmorplatten ausgekleidet und im hinteren Teil durch eine Stufe erhöht. Der Planer verband damit eine würdige, ehrfurchtsvolle Erhebung der Muttergottesstatue. Vor dem Kapellenraum ist ein ellipsenförmiges, schmiedeeisernes Gitter angebracht, welches vom Nachbarbauern Leo Wieland geschmiedet wurde. Im oberen Bereich des Gitters ist in schmiedeeisernen Zahlen und Buchstaben der Schriftzug "20 Dorferkapelle 06 IHS" eingearbeitet. Im unteren Teil des Gitters sieht man viermal das Zeichen des Fisches. Im Giebelbereich wurde vom Maler Thomas Langreiter der Spruch "Hl. Mutter Gottes bitte für uns" aufgemalt. Der Laubenbereich vor dem Kapellenraum ist seitwärts durch zwei mit Marmorplatten gedeckte Mauerteile geschützt. Auf diesen zwei Mauerteilen stehen zwei mit schmiedeeisernen Halterungen versehene Holzsteher, welche das Pfettendach über dem Laubenbereich stützen. Dachkonstruktion: Das Pfettendach ist mit Zederhauser Lärchenschindeln eingedeckt und mit 2 Fußpfetten und 1 Firstpfette ausgeführt. Die Deckung mit den Lärchenschindeln ist handwerklich von besonderer Bedeutung. Die Firstschindeln gehen von der Mitte aus in beide Richtungen auseinander. Auf der gesamten Dachfläche ist dadurch ein Muster zu erkennen. Am vorderen Ende des Firstes befindet sich das Kreuz vom Zeltdach der alten Kapelle. Im erhöhten Kapellenraum befindet sich eine gekrönte Muttergottesstatue. Die Muttergottes, mit verantwortungsbewussten Gesichtszügen, präsentiert das Jesuskind mit Weltkugel und Zepter. Rechts und links vor der Muttergottesstatue stehen die zwei Heiligenfiguren "Herz Jesu und Herz Mariä" und in deren Mitte ein Kreuz mit dem Gekreuzigten. Im vorderen Teil sind zwei Wandbilder, hl. Georg und hl. Leonhard, angebracht. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 21. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Im Jahre 1900 wurde der Dorferhof von Josef Fuchsberger, dem Urgroßvater des jetzigen Besitzers des Dorferhofes gekauft. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Areal des Anwesens bereits eine Kapelle (lt. Nachweis vor 1830 erbaut) mit der Aufschrift über dem Spitzbogen "Heilige Mutter Gottes vom Libanon bitte für uns". Diese Kapelle stand direkt am Burgstallweg und wurde im Jahre 1964 durch einen LKW so schwer beschädigt, dass sie abgetragen werden musste. Es wurde umgehend wieder eine neue Kapelle, zwei Meter vom Weg zurückversetzt, mit der gleichen Ausrichtung gebaut und im Jahre 1965 von Pfarrer Rupert Kohlmayer eingeweiht. Nach 40 Jahren war die Kapelle wiederum ein Hindernis für die immer größeren Transportfahrzeuge geworden und die Bauersleute Albert und Elisabeth Fuchsberger entschieden sich im Jahre 2006, eine neue Kapelle, 20 Meter vom Burgstallweg zurückversetzt, zu errichten. Erbaut wurde die Kapelle nach den Plänen von Architekt DI Christian Gernat aus Tamsweg und wurde am 19. Mai 2007 von Pfarrer Mag. Gerhard Fuchsberger eingeweiht. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Seit dem Jahre 1968 findet jedes Jahr im Mai ein Bittgang von der Sauerfelder Kirche zur Dorferkapelle statt. Bis zu diesem Zeitpunkt führte der "Sauerfelder Bittgang" von der Sauerfelder Kirche zur "Schwarzenbichl Kapelle" in Seetal. Aufgrund des immer stärkeren Verkehrsaufkommens entschieden sich die Sauerfelder dazu, den traditionellen Bittgang von der Schwarzenbichl Kapelle zur Dorferkapelle zu verlegen. Bei dieser Bittprozession und anschließenden hl. Messe wird um gedeihliches Wetter, das gute Wachstum der Früchte auf den Feldern, die Abwendung von Gefahren für Mensch und Tier, sowie um Brot und Frieden für die gesamte Menschheit gebeten. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Erheber: Peter Fuchsberger Gespräch mit Albert und Elisabeth Fuchsberger |
Datum der Erfassung | 2020-05-22 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-10-10 |
letzter Bearbeiter | Klaus Heitzmann |