Holzerkasten

KleinspeicherGetreidespeicher

Gemeinde: Sankt Andrä im Lungau

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert

Chronik:

Der Holzerkasten hat seinen Ursprung im Jahre 1761.
Von 2007 bis 2009 wurde er umfassend restauriert.
2007 erfolgte Aushub und Trockenlegung, 2009 die Bemalung durch Martin Holzer. Die Künstler Heinz Michael und Edi Rahs malten die Figuren, die zwei Grenadiere zum Schutz des Objektes und die Schutzmantelmadonna mit Hl. Michael.


Beschreibung:

Der Holzerkasten steht rechts unweit neben dem Holzergut direkt an der Straße.
Der besonders schöne, restaurierte, zweigeschossige gemauerte Kornkasten steht auf dem Hof der Fam. Rottensteiner, dem Holzerbauern.
Die Fassadenbemalung ist in ihrer ursprünglichen, bunten Fassung restauriert worden.
Das Dach ist ein mit Brettern gedecktes Satteldach.
Der Holzerkasten ist ein besonders kunstvolles Beispiel ländlicher Volksarchitektur.

Details

Gemeindename Sankt Andrä im Lungau
Gemeindekennzahl 50507
Ortsübliche Bezeichnung Holzerkasten
Objektkategorie 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | )

Katastralgemeinde St.Andrä -- GEM Sankt Andrä im Lungau
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1915
Ortschafts- bzw. Ortsteil St. Andrä
Straße und Hausnummer bzw. Flurname 20
Längengrad 13.79271
Breitengrad 47.147412

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 6.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 5.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 6
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Der Holzerkasten steht rechts unweit neben dem Holzergut direkt an der Straße.
Der besonders schöne, restaurierte, zweigeschossige gemauerte Kornkasten steht auf dem Hof der Fam. Rottensteiner, dem Holzerbauern.
Die Fassadenbemalung ist in ihrer ursprünglichen, bunten Fassung restauriert worden.
Das Dach ist ein mit Brettern gedecktes Satteldach.
Der Holzerkasten ist ein besonders kunstvolles Beispiel ländlicher Volksarchitektur.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Farbgebung ist in blau, rot, grün und gelb gehalten und in Secco Technik (Malen auf das trockene Mauerwerk) ausgeführt. Die Ecken sind mit Quaderbemalung eingefasst.
Horizontal wird das Gebäude durch das Ornament "Laufender Hund" in zwei Geschosse geteilt. Das Portal wird rechts und links von gemalten Säulen flankiert, welche einen Architrav zu tragen scheinen.
Der Eingang wird links und rechts von Portalwächtern geschützt. Diese tragen die Uniform der Grenadiere des Reichskontingentes im Einsatz gegen die Türkenbelagerung Wiens im 17. Jhd.
(1683 2. Türkenbelagerung Wiens, siehe auch Eintrag Glockentürmchen Holzergut)
Neben einer Jagdszene, in welcher ein Jäger auf einen springenden Hirschen zielt, findet man auch die Monogramme Christi und Mariens an der Front des Obergeschosses.
Der Jäger weist auf die Natur und der Sprunghirsch als Fruchtbarkeitszeichen auf das Erwachen der Natur hin.
Das Giebelbild zeigt den Hl. Leonhard und Hl. Antonius.
Die Pieta weist auf die göttliche Hingabe zum Schutze des Objektes hin, die Blumenornamente auf die reichhaltige Natur, die Tiere auf den Bauernstand, die Initialen auf die Religion.
Über dem Portal mit der eisenbeschlagenen Türe steht die Jahreszahl 1761.
Das kleine quadratische Fenster ist wie die Türe ebenfalls architektonisch gestaltet, mit einer gemalten Steinumrahmung und einem Architrav. Es besitzt ein eisernes Türchen.
Auf dem Architrav scheinen drei Kugeln zu liegen, welche Anspielungen auf Sonne, Mond und Sterne sein könnten.
Im zweiten Geschoss und im Giebelgeschoss befinden sich jeweils zwei Vasenpaare mit Blumenschmuck, die symmetrisch angeordnet auf dem Fries zu stehen scheinen.
Das Giebelfeld wird von einer Art Zahnschnittfries eingerahmt und enthält unter der kreisförmigen Lüftungsöffnung noch einen Putzprofilrahmen, der auf der Unterseite in den Ornamentfries reicht.
An der linken vorderen Ecke befindet sich ein großer Flussstein als Radabwehr.

Der Holzerkasten ist ein besonders kunstvolles Beispiel ländlicher Volksarchitektur.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Holzerkasten hat seinen Ursprung im Jahre 1761.
Von 2007 bis 2009 wurde er umfassend restauriert.
2007 erfolgte Aushub und Trockenlegung, 2009 die Bemalung durch Martin Holzer. Die Künstler Heinz Michael und Edi Rahs malten die Figuren, die zwei Grenadiere zum Schutz des Objektes und die Schutzmantelmadonna mit Hl. Michael.


Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Der Anbau, die alte Schmiede, musste im Zuge der Renovierungsarbeiten entfernt werden.
Das Holzergut ist ein Erbhof. Der Name Holzer lässt sich bis ins 17. Jhd. nachweisen. Oswalth Holzer war im Jahre 1610 Besitzer des Holzergutes.
Bis heute ist es im Besitz derselben Familie.
Die insgesamt sehr architektonische Auffassung der Fassadenmalerei des Troadkastens trägt noch den Charakter der Renaissance Zeit.
Der Innenraum besitzt wie die meisten gemauerten Troadkästen ein Tonnengewölbe im Obergeschoss sowie eine Holztreppe und eine Holzdecke.

Holzerkasten
2017
Hans Posch

Holzerkasten
2018
Hans Posch

Holzerkasten
2018
Hans Posch

Holzerkasten
2018
Hans Posch

Holzerkasten
2009
BM Heinrich Perner

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Unterlagen und mündliche Auskunft der Besitzer,
Kulturkatalog St. Andrä, Mag. C. Thöni, 2000

Maria Posch
Datum der Erfassung 2019-04-18
Datum der letzten Bearbeitung 2021-05-07
letzter Bearbeiter Ingo Breitfuss

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.