Augenbründl an der Plainstiege
Gemeinde: Bergheim
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert
Chronik:
Die Plainstiege war bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein wichtiger Übergangsweg vom Flachgau über Lengfelden in die Stadt Salzburg. Auf der einen Seite der Sumpf des Moosfeldes, auf der Bergheimer Seite Überschwemmungsgebiet der Salzach, kam man hier trockenen Fußes in die Stadt. Aus diesem Grund wurde auch die Ursprungskapelle von Maria Plain mit dem Gnadenbild dort errichtet und später natürlich die Wallfahrtskirche. Heute ist die Plainstiege ein Abstieg von der Wallfahrtskirche ins Bergheimer Handelszentrum.
Aus einer Beschreibung von 1928 erfahren wir, wie der Bildstock einst ausgesehen hat: Im obersten Teil des Bildstockes war ein dreigeteiltes Bild angebracht. Zuoberst thronte die Gnadenmutter von Maria Plain. Auf den beiden Steinsockeln knieten zwei Engel. Sie trugen das Korporale: Jesus am Kreuz, umgeben von zwölf Leidenskämpfern. Die Mitte des Bildes war von der Bibelszene „Jesus am Jakobsbrunnen“ ausgefüllt. Auf den Sockeln standen die Worte: Gottes- und auch Nächstenliebe sind Blüten dieser Zeit, die Früchte davon aber genießen wir in Ewigkeit. Und den weißen Bildrand zierte folgender Spruch: Das Wasser, welches du hier schöpfest, löschet den Durst nur kurze Zeit, welches aber ich dir gebe, löschet ihn in Ewigkeit.
Eine Bank aus Stein lud den Wanderer zur Rast ein.
Beschreibung:
Nahe der Anhöhe mit der Kirche Maria Plain befindet sich auf der Nordseite des Berges neben der Plainstiege das Jakobsbründl oder Augenbründl, eine im Volksglauben heilige Quelle.
Ein schlichter, sanierungsbedürftiger Holzbildstock in Kastenform zeigt einen Druck des Gnadenbildes von Maria Plain. Die Quellfassung aus der mit Natursteinen ausgemauerten Quellennische geht durch den Steher des Bildstockes zu einem Steinbecken. Der Platz ist mit moosbewachsenen Steinen befestigt.
Details
Gemeindename | Bergheim |
Gemeindekennzahl | 50303 |
Ortsübliche Bezeichnung | Augenbründl an der Plainstiege |
Objektkategorie | 2705 ( Brunnen | | Heilige Bründl) |
Katastralgemeinde | Bergheim I -- GEM Bergheim |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Plainberg |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Plainstiege |
Längengrad | 13.044554 |
Breitengrad | 47.839134 |
denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 1.2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 0.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Nahe der Anhöhe mit der Kirche Maria Plain befindet sich auf der Nordseite des Berges neben der Plainstiege das Jakobsbründl oder Augenbründl, eine im Volksglauben heilige Quelle. Ein schlichter, sanierungsbedürftiger Holzbildstock in Kastenform zeigt einen Druck des Gnadenbildes von Maria Plain. Die Quellfassung aus der mit Natursteinen ausgemauerten Quellennische geht durch den Steher des Bildstockes zu einem Steinbecken. Der Platz ist mit moosbewachsenen Steinen befestigt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die Plainstiege war bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein wichtiger Übergangsweg vom Flachgau über Lengfelden in die Stadt Salzburg. Auf der einen Seite der Sumpf des Moosfeldes, auf der Bergheimer Seite Überschwemmungsgebiet der Salzach, kam man hier trockenen Fußes in die Stadt. Aus diesem Grund wurde auch die Ursprungskapelle von Maria Plain mit dem Gnadenbild dort errichtet und später natürlich die Wallfahrtskirche. Heute ist die Plainstiege ein Abstieg von der Wallfahrtskirche ins Bergheimer Handelszentrum. Aus einer Beschreibung von 1928 erfahren wir, wie der Bildstock einst ausgesehen hat: Im obersten Teil des Bildstockes war ein dreigeteiltes Bild angebracht. Zuoberst thronte die Gnadenmutter von Maria Plain. Auf den beiden Steinsockeln knieten zwei Engel. Sie trugen das Korporale: Jesus am Kreuz, umgeben von zwölf Leidenskämpfern. Die Mitte des Bildes war von der Bibelszene „Jesus am Jakobsbrunnen“ ausgefüllt. Auf den Sockeln standen die Worte: Gottes- und auch Nächstenliebe sind Blüten dieser Zeit, die Früchte davon aber genießen wir in Ewigkeit. Und den weißen Bildrand zierte folgender Spruch: Das Wasser, welches du hier schöpfest, löschet den Durst nur kurze Zeit, welches aber ich dir gebe, löschet ihn in Ewigkeit. Eine Bank aus Stein lud den Wanderer zur Rast ein. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Zum Augenbründl gibt es eine Legende: „Einst, so erzählt sich das Volk, ging ein Priester vom Plainberg nach Lengfelden, um einem Kranken die Wegzehrung zu bringen und ihm die Seele auszusegnen. Es war im tiefen Winter und eine Eiskruste bedeckte die Stufen der Plainstiege. Im Gebete versunken, glitt der Pater plötzlich aus und zu seinem Entsetzen fiel die Hostie in den Schnee. In seiner Not flehte er die Gnadenmutter von Plain an. Und siehe da, als er sich mit Hilfe des Mesners erhoben hatte, bemerkte er, wie an der Stelle, wo die heilige Hostie gelegen war, der Schnee schmolz und ein kleiner Quell emporsprudelte. So entstand das Jakobsbrünnlein und es ladet dich lieber Wanderer, wenn du nach dem Plainberg emporsteigst zur stillen Rast.“ |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Salzburger Bauernkalender 1928, S. 68. |
Datum der Erfassung | 2016-05-18 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2022-02-01 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |