Kernkreuz
Gemeinde: Mauterndorf
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Das Kernkreuz wurde 1698 gebaut und gehörte früher zum Kerngut, wie auch das daneben befindliche Wohnhaus, das der umgebaute Kernstadl ist. Durch das Kernkreuz durch verlief früher der Fußweg vom Markt zum Friedhof St. Gertrauden. Es ist mündlich überliefert, dass bei dieser Durchgangskapelle die Totenrast gehalten wurde, d.h. jeder Leichenzug hielt hier noch einmal eine kurze Andacht, ehe zum Friedhof weitergezogen wurde. Seit vielen Jahren bewegen sich die Leichenzüge nur mehr auf der Straße nach St. Gertrauden. Mit dem Bau der Ortsumfahrung wurde auch der Fußsteig durch die Kapelle obsolet und wird nicht mehr genutzt.
Die Kapelle wurde über viele Jahre bis etwa zur Jahrtausendwende vom aktuellen Besitzer in Stand gesetzt. Etwa um diese Zeit wurden auch die in der Kapelle befindlichen Bilder restauriert (Obermayer ?). Die in der Literatur beschriebene Lourdesmadonna ist nicht mehr vorhanden und über ihren Verbleib ist nichts bekannt.
Beschreibung:
Das Kernkreuz liegt an der Westseite des sogenannten "Metzgerfeldes" nördlich der Bruderhausgasse. Es handelt sich um eine gemauerte und weiß verputzte Kapelle mit quadratischem Grundriss. An der Vorder-(westl.) und Rückseite (östl.) befindet sich jeweils eine Segmentbogenöffnung durch die man prinzipiell gehen kann. Die vordere Öffnung ist im Sommer mit einem schmiedeeisernen halbhohen Gitter als Tür verschlossen. Im Winter wird zusätzlich eine etwas höhere geschlossene und schmiedeeiserne Tür eingehängt. Die hintere Öffnung ist zum Schutz vor Wind und Wetter mit einer Plexiglasscheibe vollständig verschlossen. Im Inneren nimmt die segmentbogenförmige Altaröffnung ab Hüfthöhe die gesamte nördliche Wand ein. Darin befindet sich das Altarbild, das die Krönung Mariens und die Heilige Dreifaltigkeit darstellt. Es ist mit I.G.BW. MDCCCLXXI (1871) signiert und in einem geschnitzten, teilweise golden bemalten Holzrahmen gefasst. Die Altaröffnung ist mit einem Gitter verschlossen. An der Decke befinden sich 5 Bilder. In der Mitte sieht man den Hl. Michael mit der Seelenwaage. Darum platziert sind der Hl. Franziskus (mit aufgeschlagenem Buch in dem steht: "Hl. Franzis bitt für uns"), der Hl. Antonius (mit aufgeschlagenem Buch in dem steht: "Wer Wunder sucht und Zeichen will, bei Antonius findet er viel. (anno 1689)", ein Märtyrer mit der Märtyrerpalme, der mangels eines zweiten Attributes nicht eindeutig zugeordnet werden kann und der Evangelist Johannes mit einem Kelch über der sich eine Schlange schlängelt und einem Adler.
Das Dach ist ein Schindelzeltdach, an der Spitze sitzt ein lateinisches Kreuz aus Kupfer mit Kugel.
Details
Gemeindename | Mauterndorf |
Gemeindekennzahl | 50504 |
Ortsübliche Bezeichnung | Kernkreuz |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Mauterndorf -- GEM Mauterndorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 319 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Mauterndorf/Markt |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Markt 18 |
Längengrad | 13.680734 |
Breitengrad | 47.136033 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 2.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 2.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Das Kernkreuz liegt an der Westseite des sogenannten "Metzgerfeldes" nördlich der Bruderhausgasse. Es handelt sich um eine gemauerte und weiß verputzte Kapelle mit quadratischem Grundriss. An der Vorder-(westl.) und Rückseite (östl.) befindet sich jeweils eine Segmentbogenöffnung durch die man prinzipiell gehen kann. Die vordere Öffnung ist im Sommer mit einem schmiedeeisernen halbhohen Gitter als Tür verschlossen. Im Winter wird zusätzlich eine etwas höhere geschlossene und schmiedeeiserne Tür eingehängt. Die hintere Öffnung ist zum Schutz vor Wind und Wetter mit einer Plexiglasscheibe vollständig verschlossen. Im Inneren nimmt die segmentbogenförmige Altaröffnung ab Hüfthöhe die gesamte nördliche Wand ein. Darin befindet sich das Altarbild, das die Krönung Mariens und die Heilige Dreifaltigkeit darstellt. Es ist mit I.G.BW. MDCCCLXXI (1871) signiert und in einem geschnitzten, teilweise golden bemalten Holzrahmen gefasst. Die Altaröffnung ist mit einem Gitter verschlossen. An der Decke befinden sich 5 Bilder. In der Mitte sieht man den Hl. Michael mit der Seelenwaage. Darum platziert sind der Hl. Franziskus (mit aufgeschlagenem Buch in dem steht: "Hl. Franzis bitt für uns"), der Hl. Antonius (mit aufgeschlagenem Buch in dem steht: "Wer Wunder sucht und Zeichen will, bei Antonius findet er viel. (anno 1689)", ein Märtyrer mit der Märtyrerpalme, der mangels eines zweiten Attributes nicht eindeutig zugeordnet werden kann und der Evangelist Johannes mit einem Kelch über der sich eine Schlange schlängelt und einem Adler. Das Dach ist ein Schindelzeltdach, an der Spitze sitzt ein lateinisches Kreuz aus Kupfer mit Kugel. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Kernkreuz wurde 1698 gebaut und gehörte früher zum Kerngut, wie auch das daneben befindliche Wohnhaus, das der umgebaute Kernstadl ist. Durch das Kernkreuz durch verlief früher der Fußweg vom Markt zum Friedhof St. Gertrauden. Es ist mündlich überliefert, dass bei dieser Durchgangskapelle die Totenrast gehalten wurde, d.h. jeder Leichenzug hielt hier noch einmal eine kurze Andacht, ehe zum Friedhof weitergezogen wurde. Seit vielen Jahren bewegen sich die Leichenzüge nur mehr auf der Straße nach St. Gertrauden. Mit dem Bau der Ortsumfahrung wurde auch der Fußsteig durch die Kapelle obsolet und wird nicht mehr genutzt. Die Kapelle wurde über viele Jahre bis etwa zur Jahrtausendwende vom aktuellen Besitzer in Stand gesetzt. Etwa um diese Zeit wurden auch die in der Kapelle befindlichen Bilder restauriert (Obermayer ?). Die in der Literatur beschriebene Lourdesmadonna ist nicht mehr vorhanden und über ihren Verbleib ist nichts bekannt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Dr. Heinrich Till Dehio Aufzeichnungen Dr. Hubner |
Datum der Erfassung | 2021-03-04 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-03-07 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |