Leitenbauer-Kasten
Gemeinde: Sankt Michael im Lungau
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert
Chronik:
Der Kasten stand ursprünglich in der angrenzenden Steiermark in Krakauhintermühlen beim Bauernhaus der Familie Tockner, vlg. Haswa. Der Bauernhof wird 1445 erstmals urkundlich erwähnt, der Kasten stammt wahrscheinlich wie vergleichbare Objekte aus dem 17. Jahrhundert.
Eine Erneuerung des Daches erfolgte im Jahr 1938.
Bis Anfang der 1960iger Jahre diente der Kasten als Getreidespeicher.
Im Oktober 2020 wurde das Objekt von der Krampusgruppe St. Michael gekauft und abgetragen. In den Monaten November und Dezember 2020 wurde der Kasten von den Mitgliedern der Krampusgruppe unter Obmann Markus Ferner auf dem Grundstück seines Bruders Franz Josef Ferner beim Leitenbauer originalgetreu wieder aufgestellt.
Beschreibung:
Der gezimmerte Kasten steht westlich des Bauernhauses Leitenbauer zwischen den Ortsteilen Stranach und Glashütte.
Der 8 m hohe Kasten mit 5,2 m mal 5,6 m Grundfläche ist zweistöckig mit niedrigem Erdgeschoß und einem hohen Obergeschoß. Er ist im überkämmten Blockbau mit gehackten Balken gezimmert, wobei das Obergeschoß ca. 10 cm vorkragt, was als Mausabwehr dient.
Der Bodenkranz wurde mit Lärchenstämmen erneuert und auf Betonsockeln gestellt.
Das abgeschopfte Satteldach wurde mit Lärchenbrettern neu eingedeckt. Neue Dachrinnen aus Lärchenholz dienen der Wasserableitung. Die an den Enden angebrachten Ketten sollen Tropfwasser den Weg bahnen. Dekorativ ausgesägte Pfettenbrettchen schützen das Hirnholz der Pfetten vor der Nässe.
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Über eine niedrige dicke Holztür mit dem alten Eisenschloss kommt man nordseitig in den Kasten. Gegenüber der Tür ist südseitig ein kleines Fenster. Eine Holztramdecke beschließt das Untergeschoß. Eine Holzstiege führt ins hohe Obergeschoß mit dem sichtbaren Dachstuhl und Bretterdach. Nord- und südseitig ist je ein kleines Fenster für die Lüftung und den Lichteinfall eingezimmert. Die alten Mehltruhen sind noch vorhanden.
Seit Fertigstellung der Translozierung samt Renovierung dient der Kasten der Krampusgruppe zur Aufbewahrung der kunstvoll geschnitzten Larven aus Zirbenholz und soll dann auch besichtigt werden können.
Details
Gemeindename | Sankt Michael im Lungau |
Gemeindekennzahl | 50509 |
Ortsübliche Bezeichnung | Leitenbauer-Kasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | St.Michael -- GEM Sankt Michael im Lungau |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 763 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Glashütte |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Prodingergasse 162 |
Längengrad | 13.633236 |
Breitengrad | 47.090044 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 5.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 5.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der gezimmerte Kasten steht westlich des Bauernhauses Leitenbauer zwischen den Ortsteilen Stranach und Glashütte. Der 8 m hohe Kasten mit 5,2 m mal 5,6 m Grundfläche ist zweistöckig mit niedrigem Erdgeschoß und einem hohen Obergeschoß. Er ist im überkämmten Blockbau mit gehackten Balken gezimmert, wobei das Obergeschoß ca. 10 cm vorkragt, was als Mausabwehr dient. Der Bodenkranz wurde mit Lärchenstämmen erneuert und auf Betonsockeln gestellt. Das abgeschopfte Satteldach wurde mit Lärchenbrettern neu eingedeckt. Neue Dachrinnen aus Lärchenholz dienen der Wasserableitung. Die an den Enden angebrachten Ketten sollen Tropfwasser den Weg bahnen. Dekorativ ausgesägte Pfettenbrettchen schützen das Hirnholz der Pfetten vor der Nässe. . Über eine niedrige dicke Holztür mit dem alten Eisenschloss kommt man nordseitig in den Kasten. Gegenüber der Tür ist südseitig ein kleines Fenster. Eine Holztramdecke beschließt das Untergeschoß. Eine Holzstiege führt ins hohe Obergeschoß mit dem sichtbaren Dachstuhl und Bretterdach. Nord- und südseitig ist je ein kleines Fenster für die Lüftung und den Lichteinfall eingezimmert. Die alten Mehltruhen sind noch vorhanden. Seit Fertigstellung der Translozierung samt Renovierung dient der Kasten der Krampusgruppe zur Aufbewahrung der kunstvoll geschnitzten Larven aus Zirbenholz und soll dann auch besichtigt werden können. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Kasten stand ursprünglich in der angrenzenden Steiermark in Krakauhintermühlen beim Bauernhaus der Familie Tockner, vlg. Haswa. Der Bauernhof wird 1445 erstmals urkundlich erwähnt, der Kasten stammt wahrscheinlich wie vergleichbare Objekte aus dem 17. Jahrhundert. Eine Erneuerung des Daches erfolgte im Jahr 1938. Bis Anfang der 1960iger Jahre diente der Kasten als Getreidespeicher. Im Oktober 2020 wurde das Objekt von der Krampusgruppe St. Michael gekauft und abgetragen. In den Monaten November und Dezember 2020 wurde der Kasten von den Mitgliedern der Krampusgruppe unter Obmann Markus Ferner auf dem Grundstück seines Bruders Franz Josef Ferner beim Leitenbauer originalgetreu wieder aufgestellt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Maria Tockner, Markus Ferner |
Datum der Erfassung | 2020-12-06 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-11-15 |
letzter Bearbeiter | Ingo Breitfuss |