Obergaunitsch Kasten
Gemeinde: Muhr
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Der Obergaunitsch Kasten stammt aus dem Jahre 1760.
In der Türlaibung steht zu lesen:
F x 17 x B x K x 60 x K
Die Namen der Erbauer sind nicht bekannt.
Im Jahre 1997 unterzogen Josef und Kornelia Gfrerer den Kasten einer umfassenden Renovierung. Für die künstlerische Gestaltung zeichnete die Fa. Erwin Wieland verantwortlich.
Beschreibung:
In der Ortschaft Reit in Hintermuhr steht vor dem Bauernhaus Obergaunitscher von weitem gut sichtbar der dazugehörige Kasten.
Der mit Steinen aufgemauerte und nach Osten gerichtete Kasten ist auf einem Felsvorsprung errichtet. Südseitig ist ein Kapellenbildstock angebaut und an der Nordseite schließt ein überdachtes Gebäude aus Holz an.
Abwechselnde oxidrote und dunkelgraue Rustiken mit goldgelber Umrandung zieren die Kanten. Die Geschoß- und Giebelbänder in Form eines "laufenden Hundes" sowie die Schlüsselscharte im ostseitigen Giebelbereich weisen die gleiche farbliche Gestaltung auf. Beidseitig aufgemalte Säulen (oxidrot-dunkelgrau-weiß) mit goldgelber Umrandung und darüber ein Architrav mit färbigen Rosetten verleihen den vergitterten Fenstern und dem Bild "Jesus der gute Hirte" im westseitigen Giebelbereich eine besondere Betonung. Die Statue in der Nische darunter stellt Maria mit dem Kinde dar.
Kunstvoll gestaltet zeigt sich der segmentbogige Eingang auf der Westseite:
beidseitig eine Säule, ein Architrav mit zwei Türmen und drei färbigen Rosetten sowie dem IHS Zeichen, darüber ein kräftiger, oxidroter Segmentbogen.
In der Türlaibung ist das Erbauermonogramm aufgemalt.
Durch eine dicke Holztüre gelangt man in das mit Steinplatten ausgelegte Erdgeschoß, das derzeit als Lagerraum für landwirtschaftliche Gegenstände dient. Eine ausgetretene Holzstiege führt ins Obergeschoß, das durch ein Tonnengewölbe zum Dachgeschoß abgeschlossen ist. Eine "Troadtruhe" (Truhe zum Aufbewahren von Getreide), ein Holzfaß zur Lagerung von Sauerkraut, eine Sackgabel, eine "Troadschaufel" (Getreideschaufel) und diverse andere Gegenstände sind zu sehen.
Das Satteldach ist mit Brettern eingedeckt.
Im Holzanbau lagert die nicht mehr in Betrieb befindliche ehemalige elektrische Getreidemühle.
Ein einfüßiger Glockenturm mit Glocke und einem kegelfürmigen Schindeldach, welches von fünf Säulen getragen wird, schmückt den First des Bauernhauses.
Details
Gemeindename | Muhr |
Gemeindekennzahl | 50505 |
Ortsübliche Bezeichnung | Obergaunitsch Kasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | Hintermuhr -- GEM Muhr |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 232/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Reit |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hintermuhr 6 / Obergaunitscher |
Längengrad | 13.46642 |
Breitengrad | 47.10744 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 11 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 4.9 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 5.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | In der Ortschaft Reit in Hintermuhr steht vor dem Bauernhaus Obergaunitscher von weitem gut sichtbar der dazugehörige Kasten. Der mit Steinen aufgemauerte und nach Osten gerichtete Kasten ist auf einem Felsvorsprung errichtet. Südseitig ist ein Kapellenbildstock angebaut und an der Nordseite schließt ein überdachtes Gebäude aus Holz an. Abwechselnde oxidrote und dunkelgraue Rustiken mit goldgelber Umrandung zieren die Kanten. Die Geschoß- und Giebelbänder in Form eines "laufenden Hundes" sowie die Schlüsselscharte im ostseitigen Giebelbereich weisen die gleiche farbliche Gestaltung auf. Beidseitig aufgemalte Säulen (oxidrot-dunkelgrau-weiß) mit goldgelber Umrandung und darüber ein Architrav mit färbigen Rosetten verleihen den vergitterten Fenstern und dem Bild "Jesus der gute Hirte" im westseitigen Giebelbereich eine besondere Betonung. Die Statue in der Nische darunter stellt Maria mit dem Kinde dar. Kunstvoll gestaltet zeigt sich der segmentbogige Eingang auf der Westseite: beidseitig eine Säule, ein Architrav mit zwei Türmen und drei färbigen Rosetten sowie dem IHS Zeichen, darüber ein kräftiger, oxidroter Segmentbogen. In der Türlaibung ist das Erbauermonogramm aufgemalt. Durch eine dicke Holztüre gelangt man in das mit Steinplatten ausgelegte Erdgeschoß, das derzeit als Lagerraum für landwirtschaftliche Gegenstände dient. Eine ausgetretene Holzstiege führt ins Obergeschoß, das durch ein Tonnengewölbe zum Dachgeschoß abgeschlossen ist. Eine "Troadtruhe" (Truhe zum Aufbewahren von Getreide), ein Holzfaß zur Lagerung von Sauerkraut, eine Sackgabel, eine "Troadschaufel" (Getreideschaufel) und diverse andere Gegenstände sind zu sehen. Das Satteldach ist mit Brettern eingedeckt. Im Holzanbau lagert die nicht mehr in Betrieb befindliche ehemalige elektrische Getreidemühle. Ein einfüßiger Glockenturm mit Glocke und einem kegelfürmigen Schindeldach, welches von fünf Säulen getragen wird, schmückt den First des Bauernhauses. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Obergaunitsch Kasten stammt aus dem Jahre 1760. In der Türlaibung steht zu lesen: F x 17 x B x K x 60 x K Die Namen der Erbauer sind nicht bekannt. Im Jahre 1997 unterzogen Josef und Kornelia Gfrerer den Kasten einer umfassenden Renovierung. Für die künstlerische Gestaltung zeichnete die Fa. Erwin Wieland verantwortlich. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Obergaunitschhof mit Kasten u. angebauter Kapelle | |
2019 | |
Kandler Helmut |
Ortschaft Reit - Obergaunitschgut mit Kasten (oben rechts) | |
2019 | |
Kandler Helmut |
kunstvoll verzierter Eingangsbereich | |
2019 | |
Grießner Alois |
westseitiger Eingangsbereich | |
2019 | |
Grießner Alois |
alte Holzstiege | |
2019 | |
Grießner Alois |
Troadkerst mit Sachgabel und Getreideschaufel | |
2019 | |
Grießner Alois |
Ostseite mit Schlüsselscharte, Holzanbau | |
2019 | |
Kandler Helmut |
Glockenturm | |
2020 | |
Grießner Robert |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Gfrerer Josef (Eigentümer) Bundesdenkmalamt (Hg.): DEHIO - Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Salzburg Stadt und Land. Wien 1986. |
Datum der Erfassung | 2020-03-05 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-05-26 |
letzter Bearbeiter | Robert Grießner |