Bombentrichter am Plainberg
Gemeinde: Bergheim
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Auf einer gedachten, geraden Linie zwischen dem Grafenholz und dem Salzburger Stadtteil Itzling in Richtung des Hauptbahnhofes, wurden auf dem östlichen Plateau des Plainberges, teilweise entlang des Zufahrtsweges zum Wasserbehälter Radeck, teilweise im angrenzenden Wald, sechs fast kreisrunde und trichterförmige Vertiefungen im Waldboden gefunden. Diese Vertiefungen erscheinen wie auf einer Perlenschnur hintereinander aufgefädelt.
Aufgrund ihrer Anordnung hintereinander auf einer nahezu geraden Linie und auch nach ihrer trichterartigen Form lässt sich vermuten, dass es sich bei diesen Löchern um Bombentrichter aus dem II.Weltkrieg handelt.
Als schlüssiger Beweis dafür liegt ein Luftbild der US-Streitkräfte (USAF) vom 28.12.1944 vor, das die Einschlagpunkte der über Lengfelden und dem Plainberg abgeworfenen Bomben zeigt.
Ergänzend kann folgendes erwähnt werden:
Aus der Bevölkerung wurde dem Erfasserteam mitgeteilt, dass weitere, teilweise jedoch verfüllte oder umgewandelte Bombentrichter, in den Ortsteilen Viehausen und Hainach, und am Abhang vom Breitgut zum Hainachgraben bestehen/bestanden
Beschreibung:
Am östlichen Plateau des Plainberges und seines südl. u. teilw. nördl. Abhanges, befinden sich zumindest sechs unverfüllte, kreis- und trichterförmige Vertiefungen, teils im Waldboden, teils auch auf offenem Gelände, die heute noch sichtbar sind. Aufgrund ihrer Form und ihres Aussehens kann darauf geschlossen werden, dass es sich um Bombentrichter aus dem II.Welkrieg handelt.
Recherchen des Erfassers zu den Bombenabwürfen der USAF im der Raum Stadt Salzburg und nördlich davon, die während des II.Weltkrieges vorgenommen wurden, haben ergeben, dass dieser Schluss mit großer Wahrscheinlichkeit zulässig ist.
Details
Gemeindename | Bergheim |
Gemeindekennzahl | 50303 |
Ortsübliche Bezeichnung | Bombentrichter am Plainberg |
Objektkategorie | 1591 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Kriegerdenkmäler) |
Katastralgemeinde | Bergheim I -- GEM Bergheim |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Lengfelden, Radeck |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Forststraße, die vom Kalvarienberg Maria Plain aus, zum Wasserbehälter Radeck führt |
Längengrad | 13.050144 |
Breitengrad | 47.836991 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | 5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Am östlichen Plateau des Plainberges und seines südl. u. teilw. nördl. Abhanges, befinden sich zumindest sechs unverfüllte, kreis- und trichterförmige Vertiefungen, teils im Waldboden, teils auch auf offenem Gelände, die heute noch sichtbar sind. Aufgrund ihrer Form und ihres Aussehens kann darauf geschlossen werden, dass es sich um Bombentrichter aus dem II.Welkrieg handelt. Recherchen des Erfassers zu den Bombenabwürfen der USAF im der Raum Stadt Salzburg und nördlich davon, die während des II.Weltkrieges vorgenommen wurden, haben ergeben, dass dieser Schluss mit großer Wahrscheinlichkeit zulässig ist. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Auf einer gedachten, geraden Linie zwischen dem Grafenholz und dem Salzburger Stadtteil Itzling in Richtung des Hauptbahnhofes, wurden auf dem östlichen Plateau des Plainberges, teilweise entlang des Zufahrtsweges zum Wasserbehälter Radeck, teilweise im angrenzenden Wald, sechs fast kreisrunde und trichterförmige Vertiefungen im Waldboden gefunden. Diese Vertiefungen erscheinen wie auf einer Perlenschnur hintereinander aufgefädelt. Aufgrund ihrer Anordnung hintereinander auf einer nahezu geraden Linie und auch nach ihrer trichterartigen Form lässt sich vermuten, dass es sich bei diesen Löchern um Bombentrichter aus dem II.Weltkrieg handelt. Als schlüssiger Beweis dafür liegt ein Luftbild der US-Streitkräfte (USAF) vom 28.12.1944 vor, das die Einschlagpunkte der über Lengfelden und dem Plainberg abgeworfenen Bomben zeigt. Ergänzend kann folgendes erwähnt werden: Aus der Bevölkerung wurde dem Erfasserteam mitgeteilt, dass weitere, teilweise jedoch verfüllte oder umgewandelte Bombentrichter, in den Ortsteilen Viehausen und Hainach, und am Abhang vom Breitgut zum Hainachgraben bestehen/bestanden |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Am 28./29.12.1944 hat es Bombenangriffe in/aus Richtung der Stadt Salzburg gegeben. Bei diesen Angriffen wurde u.a. auch die Ortschaft Lengfelden getroffen. Insbesondere das Stallgebäude des dortigen „Stöcklbauern“ (heute Lengfelden 25) wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Angriffe damals galten u.a. auch dem Umland der Stadt, so war die Pappenfabrik Dietz (heute Bräumühlweg 1- 7 in Lengfelden) mit ihrem hohen Fabriksschlot und auch die Glockengießerei in Kasern, ein Ziel der alliierten Bomber. Johann Moßhammer (*1951), Altwirt des Gasthofes Maria Plain erinnert sich: "In meiner Jugend, zwischen 1955 bis 1960, waren wir viel am Plainberg unterwegs. Ich konnte damals viele Bombentrichter am Plainberg feststellen. Mir sind jedoch nur Trichter entlang der vor ca. 10 Jahren neu angelegten Forststaße (früher Waldweg) bekannt" (Anm.: gemeint ist hier, die neue Forststraße, die vom nord-östlichen Ende des Gasthofgebäudes, entlang des nördl. Abhanges des Plainberges, in Richtung Wasserbehälter führt). |
Trichter nördl. des Plainwaldweges | |
15.02.2022 | |
Adolf Eichberger |
Trichter kurz vor dem nördl. Abhang des Plainberges | |
15.02.2022 | |
Adolf Eichberger |
Trichter am östl. Plateau des Plainberges | |
15.02.2022 | |
Adolf Eichberger |
21161_3_2710_1953_5_20230220-115856.pdf
Liste der Luftangriffe auf Salzburg | |
1947 | |
www.zobodat.at |
Bombentrichter | |
8.4.2022 | |
Herbert Podlipnik |
Bomb Fall Plot 28-12-44 | |
28.12.1944 | |
USAF, Original vermutlich im Archiv Washington |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Im Internet konnte unter - © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at - eine Liste gefunden werden, auf der die Luftangriffe auf die Stadt Salzburg und Umland aufgelistet sind. Auf dieser Liste sind unter dem Pkt. „3.) Bauschäden“, beim 10.Angriff vom 29.12.1944 die Gegenden „Lengfelden, Plainberg, Morzg“ aufgeführt. Weiters wurde im Internet das o.a. Luftbild vom 28.12.1944 mit der Beschriftung "BOMB FALL PLOT 99th B.G. (H), SALZBURG M/Y, Ger. MISSION 323, 28-12-44, 1243 HRS." unter dem Link "301st Bomb Group, schwere ......."Bomb Fall Plot" Fotos Fotogalerie von Randy bei pbase.com" (Bild Nr. 52) gefunden. Weitere Quellen: - Schriftenreihe des Archives der Stadt Salzburg Nr.6, „Bomben auf Salzburg“: Seite 320, Liste der Bombenangriffe auf Salzburg, Angriff Nr. 8 am 28.12.1944, Angriff Nr. 9 am 29.12.1944. - „Bergheim, Geschichte und Gegenwart“, Herausgeber Gemeinde Bergheim, Seite 645, Gespräch mit Christina Huber, Bombenangriff vom 28.12.1944. - Persönliche Begehungen des Erfassers am Plainberg im Feb. 2022 - Interviews mit Johann Moßhammer (*1951) und Matthias Nussdorfer (*1959) |
Datum der Erfassung | 2022-04-05 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2023-07-03 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |