Zechnerkreuz in Penk
Gemeinde: Tamsweg
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Das Wegkreuz unter den Zirben gegenüber dem Zechnergut in Penk schien sogar Ignaz Kürsinger 1853 so zu beeindrucken, dass er es in seine Beschreibung des Lungaus aufnahm. In seinen Aufzeichnungen vermerkt er: "Zur rechten der Kommerzial-Straße nahe am Zehnergute steht ein großes rothes Kreuz aufgerichtet, daran der sterbende Heiland, vor dem Kreuze ein Betschemmel für den andächtigen Wanderer, zu beiden Seiten stattliche Zirbenbäume, prachtvolle Exemplare, welche mit ihrem dunklen Grün wie ihrer Pyramidalform diesem Andachtsplatze zur schönen Zierde dienen. Der vorfahr am Zehnerhute, Mathias Berner, hat diese Zirmen [sic] vor ungefähr 70 - 80 Jahren von den Hochbergen herab zum Kreuze gepflanzt; für die Erhaltung des Kreuzes wie der Bäume sorgt die Pietät der jeweiligen BEsitzer des Zehnerhofes, dessen gegenwärtiger Besitzer ein ehrwürdiger frommer Greis von altem Schrott und Korn ist." Stützt man sich auf die Zeitangabe von Kürsinger, so kann eine Entstehungszeit des Korpus des Kreuzes zumindest in der zweiten Hälfte des 18. Jh. erschlossen werden.
Beschreibung:
An der Murtal Straße, zwischen Sauerfeld und Seetal, erhebt sich in der Ortschaft Penk, gegenüber dem Zechnergut, eine mächtige Zirbe. Sie dient gleichsam als markanter Rahmen für das Wegkreuz, das sich zwischen ihr in beachtlicher Höhe erstreckt. Als Schutz für den Korpus vor Witterungseinflüssen dient eine aus Holz gezimmerte Überdachung, die einen wellenförmigen Giebelsaum bildet. Der sehr plastisch wirkende Korpus in gedrungenen Proportionen hängt mit gekrümmten Fingern, zur Seite geneigtem Haupt und nach vorne ausweichenden Beinen am Kreuzesstamm. Unter der gewundenen Dornenkrone sind rote Blutstropfen an der Stirn des bärtigen Gesichtes angedeutet. Die Lider unter den markanten Augenbrauen sind geschlossen, der Mund leicht geöffnet. Das Leiden Christi ist durch das in roter Farbe angedeutete Blut, an den durch die vier Nägel verursachten Wundmalen, der Seitenwunde und den zerschlagenen Knien drastisch dargestellt. Das bauschige Lendentuch fällt an der linken Hüfte geknotet an der Seite herab.
Details
Gemeindename | Tamsweg |
Gemeindekennzahl | 50510 |
Ortsübliche Bezeichnung | Zechnerkreuz in Penk |
Objektkategorie | 1561 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Weg- oder Feldkreuze) |
Katastralgemeinde | Sauerfeld -- GEM Tamsweg |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1449/4 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Penk |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Penk |
Längengrad | 13.905798 |
Breitengrad | 47.146499 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 2.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | An der Murtal Straße, zwischen Sauerfeld und Seetal, erhebt sich in der Ortschaft Penk, gegenüber dem Zechnergut, eine mächtige Zirbe. Sie dient gleichsam als markanter Rahmen für das Wegkreuz, das sich zwischen ihr in beachtlicher Höhe erstreckt. Als Schutz für den Korpus vor Witterungseinflüssen dient eine aus Holz gezimmerte Überdachung, die einen wellenförmigen Giebelsaum bildet. Der sehr plastisch wirkende Korpus in gedrungenen Proportionen hängt mit gekrümmten Fingern, zur Seite geneigtem Haupt und nach vorne ausweichenden Beinen am Kreuzesstamm. Unter der gewundenen Dornenkrone sind rote Blutstropfen an der Stirn des bärtigen Gesichtes angedeutet. Die Lider unter den markanten Augenbrauen sind geschlossen, der Mund leicht geöffnet. Das Leiden Christi ist durch das in roter Farbe angedeutete Blut, an den durch die vier Nägel verursachten Wundmalen, der Seitenwunde und den zerschlagenen Knien drastisch dargestellt. Das bauschige Lendentuch fällt an der linken Hüfte geknotet an der Seite herab. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Wegkreuz unter den Zirben gegenüber dem Zechnergut in Penk schien sogar Ignaz Kürsinger 1853 so zu beeindrucken, dass er es in seine Beschreibung des Lungaus aufnahm. In seinen Aufzeichnungen vermerkt er: "Zur rechten der Kommerzial-Straße nahe am Zehnergute steht ein großes rothes Kreuz aufgerichtet, daran der sterbende Heiland, vor dem Kreuze ein Betschemmel für den andächtigen Wanderer, zu beiden Seiten stattliche Zirbenbäume, prachtvolle Exemplare, welche mit ihrem dunklen Grün wie ihrer Pyramidalform diesem Andachtsplatze zur schönen Zierde dienen. Der vorfahr am Zehnerhute, Mathias Berner, hat diese Zirmen [sic] vor ungefähr 70 - 80 Jahren von den Hochbergen herab zum Kreuze gepflanzt; für die Erhaltung des Kreuzes wie der Bäume sorgt die Pietät der jeweiligen BEsitzer des Zehnerhofes, dessen gegenwärtiger Besitzer ein ehrwürdiger frommer Greis von altem Schrott und Korn ist." Stützt man sich auf die Zeitangabe von Kürsinger, so kann eine Entstehungszeit des Korpus des Kreuzes zumindest in der zweiten Hälfte des 18. Jh. erschlossen werden. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Gleich danach schreibt Kürsinger: Dem Zehenthofe gegenüber jenseits der Fahrtstraße erhebt sich aus der tieferen Thalniederung ein bedeutender sanft abgerundeter grasbewachsener Hügel; das Volk nennt selben das Grabmal der Maultaschlin, weil hier Magaretha die Maultasche solle begraben liegen. Sie solle, so geht die Sage, die Burg berennet und zerstört haben." |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Kürsinger, Lungau, Salzburg 1853, S. 357f. Kulturkatalog Tamsweg, Objekt Nr. 92, Mag. Martina Gelsinger |
Datum der Erfassung | 2020-05-22 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-09-03 |
letzter Bearbeiter | Klaus Heitzmann |