Ruapbauer Badstubn
Gemeinde: Muhr
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Der Zeitpunkt der Errichtung ist nicht bekannt. Es wird jedoch von den Besitzern angenommen, dass die Badstubn in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde.
Badstuben, die wegen der Brandgefahr abseits des Hofes situiert waren, dienten der Verarbeitung von Flachs. Hier konnte man einheizen und den Flachs dörren, damit sich anschließend beim Brecheln die Fasern leichter lösten.
Es ist mündlich überliefert, dass in der Ruapbauer Badstubn
vorübergehend auch Hausbewohner, die an einer ansteckenden Krankheit laborierten, untergebracht und gesund gepflegt wurden. In diesem mündlich als Badstubn bezeichneten Gebäude befindet sich aber keine Feuerstelle und es sind auch keine Reste zu erkennen. Der vorhandene Kamin wurde erst im 20. Jahrhundert errichtet, um das Gebäude für Familienfeiern zu adaptieren. Zudem gab es beim Ruapbauern eine Flachsröstgrube. Ob dieses Gebäude tatsächlich einmal die Funktion eines Brechelbades hatte, ist nicht mehr bekannt.
Beschreibung:
Im Bereich des Ruapbauernhofes in der Ortschaft Reit in Hintermuhr befindet sich eine Badstubn, im Gemeindegebiet die einzige, die noch erhalten geblieben ist.
Das Fundament bildet eine in den Hang hineingebaute Stein-Trockenmauer. Das gesamte Gebäude - einschließlich der Giebelwände - ist mit Rundhölzern gezimmert. Eine Einzigartigkeit weist die Lattung des mit Brettern gedeckten Satteldaches auf: runde Holzstämme in der Stärke der Außenwände sind an den beiden Giebelwänden durch Holznägel befestigt und in Abständen von einem halben bis zu einem Meter angeordnet. Darauf befestigt sind die Dachbretter. Diese Dachform wird als Ansdach bezeichnet und kommt nur noch sehr selten vor.
Nordseitig gelangt man durch eine Holztüre (bestehend aus runden Holzstämmen) ins Innere. Für die Belichtung sorgen im Erdgeschoß drei kleine Fenster auf der Ostseite und zwei auf der Südseite. Im Obergeschoß gibt es lediglich ein kleines Fenster oberhalb des Einganges.
In der gemütlich eingerichteten Badstubn finden manchmal Familien- und Geburtstagsfeiern statt. Das Obergeschoß ist bis zum First offen gehalten.
Bergseitig sieht man einen neueren Kamin, den man als Rauchabzug für die Befeuerung braucht.
Details
Gemeindename | Muhr |
Gemeindekennzahl | 50505 |
Ortsübliche Bezeichnung | Ruapbauer Badstubn |
Objektkategorie | 2400 ( Haarstuben (Brechelhütten, Badstuben) | | ) |
Katastralgemeinde | Hintermuhr -- GEM Muhr |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 190 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Reit |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hintermuhr 4, Ruapbauer |
Längengrad | 13.467695 |
Breitengrad | 47.107282 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 5.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 5.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Im Bereich des Ruapbauernhofes in der Ortschaft Reit in Hintermuhr befindet sich eine Badstubn, im Gemeindegebiet die einzige, die noch erhalten geblieben ist. Das Fundament bildet eine in den Hang hineingebaute Stein-Trockenmauer. Das gesamte Gebäude - einschließlich der Giebelwände - ist mit Rundhölzern gezimmert. Eine Einzigartigkeit weist die Lattung des mit Brettern gedeckten Satteldaches auf: runde Holzstämme in der Stärke der Außenwände sind an den beiden Giebelwänden durch Holznägel befestigt und in Abständen von einem halben bis zu einem Meter angeordnet. Darauf befestigt sind die Dachbretter. Diese Dachform wird als Ansdach bezeichnet und kommt nur noch sehr selten vor. Nordseitig gelangt man durch eine Holztüre (bestehend aus runden Holzstämmen) ins Innere. Für die Belichtung sorgen im Erdgeschoß drei kleine Fenster auf der Ostseite und zwei auf der Südseite. Im Obergeschoß gibt es lediglich ein kleines Fenster oberhalb des Einganges. In der gemütlich eingerichteten Badstubn finden manchmal Familien- und Geburtstagsfeiern statt. Das Obergeschoß ist bis zum First offen gehalten. Bergseitig sieht man einen neueren Kamin, den man als Rauchabzug für die Befeuerung braucht. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Zeitpunkt der Errichtung ist nicht bekannt. Es wird jedoch von den Besitzern angenommen, dass die Badstubn in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Badstuben, die wegen der Brandgefahr abseits des Hofes situiert waren, dienten der Verarbeitung von Flachs. Hier konnte man einheizen und den Flachs dörren, damit sich anschließend beim Brecheln die Fasern leichter lösten. Es ist mündlich überliefert, dass in der Ruapbauer Badstubn vorübergehend auch Hausbewohner, die an einer ansteckenden Krankheit laborierten, untergebracht und gesund gepflegt wurden. In diesem mündlich als Badstubn bezeichneten Gebäude befindet sich aber keine Feuerstelle und es sind auch keine Reste zu erkennen. Der vorhandene Kamin wurde erst im 20. Jahrhundert errichtet, um das Gebäude für Familienfeiern zu adaptieren. Zudem gab es beim Ruapbauern eine Flachsröstgrube. Ob dieses Gebäude tatsächlich einmal die Funktion eines Brechelbades hatte, ist nicht mehr bekannt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Grießner Herbert (Eigentümer) Grießner Alois |
Datum der Erfassung | 2020-03-05 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-05-26 |
letzter Bearbeiter | Robert Grießner |