Ernst Troadkasten
Gemeinde: Mariapfarr
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Das Erbauungsjahr ist laut Inschrift 1737 durch den Erbauer Paul Esl. Die letzte Restaurierung liegt etwa 60 Jahre zurück. Gemauert und bemalte Troadkästen stellen eine Besonderheit des Lungaus dar. Sie dienten zur Lagerung von Saatgut, aber auch von Lebensmitteln wie Mehl und Speck und von Wertgegenständen. Da sie etwas absteits des Haupthauses errichtet wurden, waren sie vor Bränden sicher.
Beschreibung:
Auf der Straße von Seitling nach Fanning am Ortseingang steht der markante und gut erhaltene, gemauerte Troadkasten des Ernstbauern an einem Hang. Über dem Grundriss von 5,5 m x 6,5 m erreicht er eine Höhe von 7 m bis zum Dachfirst des steilen Satteldaches. Das Ziermuster „laufender Hund“ teilt den Kasten in Geschoße und rahmt die Giebelbereiche. Auf jeder Seite endet das Muster in der Mitte in ein Herz. Die Eckquaderung ist einer Steinquaderung nachempfunden und in hell- und dunkelgraue Felder mit rot-weißem Mittelkreis und ockerfarbiger Umrahmung gegliedert. Die gleiche Farbgebung weisen auch die anderen Bemalungen des Kastens auf.
Auf der Westseite, zum Hof gewandt, befindet sich die Eingangstüre von 2,3 m x 1,0 m Ausmaß mit einer gemalten Portalrahmung aus zwei gedrehten Säulen und einem kreativen, zweigeteilten Segmentbogen, der in Spiralen endet. In der ersten Reihe befindet sich das IHS Monogramm mit dem Erbauungsjahr 1737, im zweiten der Namen des Erbauers Paul Esl, darunter zwischen zwei Buchstaben (M und U) ein Marienmonogramm. Im ersten und zweiten Obergeschoß je ein Fenster 0,6 m x 0,6 m vergittert und gerahmt. Im Giebelbereich eine Nische mit einer bemalten Holztafel. Leider ist das Gemalte nur mehr schwer zu erkennen, offensichtlich aber eine Mariendarstellung. Im Bereich zwischen den beiden Fenstern ist das Geweih eines Hirsches angebracht, den ein Vorfahre im Jahre 1887 direkt im Ortsbereich erlegt hatte.
Ebenso befindet sich auf der gegenüberliegenden Ostseite in jedem Geschoß eine gerahmte Fensteröffnung mit nach oben geöffneten Bleckbalken. Im Giebel eine blaue Nische mit je einem Blumenstrauß rechts und links, darüber eine bunt gerahmte Schießschartenöffnung. Auf der Südseite befindet sich eine gut restaurierte Sonnenuhr.
Der Kasten ist noch gut erhalten, im unteren Mauerbereich aber stark durchfeuchtet, daher blättert hier der Putz wieder ab.
Details
Gemeindename | Mariapfarr |
Gemeindekennzahl | 50503 |
Ortsübliche Bezeichnung | Ernst Troadkasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | Mariapfarr -- GEM Mariapfarr |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 2025 EZ 958 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Mariapfarr |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Fanning 105 |
Längengrad | 13.760644 |
Breitengrad | 47.164874 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 7.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 5.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 6.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Im unteren Mauerbereich ist der Kasten durchfeuchtet, daher blättert der Putz ab. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Auf der Straße von Seitling nach Fanning am Ortseingang steht der markante und gut erhaltene, gemauerte Troadkasten des Ernstbauern an einem Hang. Über dem Grundriss von 5,5 m x 6,5 m erreicht er eine Höhe von 7 m bis zum Dachfirst des steilen Satteldaches. Das Ziermuster „laufender Hund“ teilt den Kasten in Geschoße und rahmt die Giebelbereiche. Auf jeder Seite endet das Muster in der Mitte in ein Herz. Die Eckquaderung ist einer Steinquaderung nachempfunden und in hell- und dunkelgraue Felder mit rot-weißem Mittelkreis und ockerfarbiger Umrahmung gegliedert. Die gleiche Farbgebung weisen auch die anderen Bemalungen des Kastens auf. Auf der Westseite, zum Hof gewandt, befindet sich die Eingangstüre von 2,3 m x 1,0 m Ausmaß mit einer gemalten Portalrahmung aus zwei gedrehten Säulen und einem kreativen, zweigeteilten Segmentbogen, der in Spiralen endet. In der ersten Reihe befindet sich das IHS Monogramm mit dem Erbauungsjahr 1737, im zweiten der Namen des Erbauers Paul Esl, darunter zwischen zwei Buchstaben (M und U) ein Marienmonogramm. Im ersten und zweiten Obergeschoß je ein Fenster 0,6 m x 0,6 m vergittert und gerahmt. Im Giebelbereich eine Nische mit einer bemalten Holztafel. Leider ist das Gemalte nur mehr schwer zu erkennen, offensichtlich aber eine Mariendarstellung. Im Bereich zwischen den beiden Fenstern ist das Geweih eines Hirsches angebracht, den ein Vorfahre im Jahre 1887 direkt im Ortsbereich erlegt hatte. Ebenso befindet sich auf der gegenüberliegenden Ostseite in jedem Geschoß eine gerahmte Fensteröffnung mit nach oben geöffneten Bleckbalken. Im Giebel eine blaue Nische mit je einem Blumenstrauß rechts und links, darüber eine bunt gerahmte Schießschartenöffnung. Auf der Südseite befindet sich eine gut restaurierte Sonnenuhr. Der Kasten ist noch gut erhalten, im unteren Mauerbereich aber stark durchfeuchtet, daher blättert hier der Putz wieder ab. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Erbauungsjahr ist laut Inschrift 1737 durch den Erbauer Paul Esl. Die letzte Restaurierung liegt etwa 60 Jahre zurück. Gemauert und bemalte Troadkästen stellen eine Besonderheit des Lungaus dar. Sie dienten zur Lagerung von Saatgut, aber auch von Lebensmitteln wie Mehl und Speck und von Wertgegenständen. Da sie etwas absteits des Haupthauses errichtet wurden, waren sie vor Bränden sicher. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt.- Wien, 1986 |
Datum der Erfassung | 2019-05-29 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-12-18 |
letzter Bearbeiter | Andrea Rosenberger |