Bartlkasten
Gemeinde: Zederhaus
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Das alte Bartlhaus steht im Ortsteil Dorf auf der linken Dorfergrabenseite. Das Haus wurde 1813 nach dem großen Brand im Dorf wiedererrichtet. 1603 wohnte darin ein gewisser Bartholomäus im Dorf. Auf die Kurzform dieses Namens lässt sich der bis heute erhaltene Vulgonamen des Hauses zurückführen. 1981 wurde das alte Bartlhaus an Herrn Klein verkauft, der es generalsanierte. Etwa 200 m taleinwärts wurde der neue Bartlhof von der Familie Bliem errichtet. Der Kasten und die Mühle blieben an alter Stelle erhalten. Der Bartlkasten wurde wahrscheinlich 1905/06 von italienischen Maurern errichtet und ist heute noch in Verwendung. Er bildet zusammen mit vier Mühlen (Esser-, Bartl-, Zauner und Jakobermühle) und dem Jakoberkasten sowie den dazugehörigen Einhöfen ein einmaliges Ensemble bäuerlicher Kultur. Auf Wunsch der Gemeinde wurde im Rahmen des Dorferneuerungsprogrammes Anfang 1998 eine Arbeitsgruppe eingerichtet mit dem Ziel, die Mühlen und Troadkästen zu erhalten und in einen Wanderweg zu integrieren. Der Mühlenweg sowie die Ausstellung in den 7 Gebäuden sollen den Besucherinnen die einstige Bedeutung von Ackerbau, Lagerung des Getreides und Mühlenwirtschaft wieder ins Bewusstsein rufen. In den beiden Troadkästen erfährt man Interessantes über den Ackerbau in Zederhaus sowie über die Lagerung des Mehls. Eine Besichtigung ist nur im Rahmen einer Führung möglich.
Beschreibung:
Der gemauerte, zweigeschoßige Kasten weist einen rechteckigen Grundriss auf und ist firstparallel zum Dorfergraben ausgerichtet. Der straßenseitige Eingang an der Längsfront ist hochrechteckig und befindet sich in der Mittelachse. Darüber sitzt eine flache Rundbogennische, in der sich nun wieder ein Bild befindet. Es zeigt in der Mitte die Zederhauser Pfarrkirche, rechts mit dem Hl. Florian und links mit dem Hl. Nikolaus, darüber schwebt Maria mit dem Kinde. Unterhalb des Bildes sind folgende zwei Sprüche zu lesen, die sich auf die beiden Heiligen beziehen. Links: "Hl. Florian, erredt uns aus allen gefahren, due unser haus und hoff gegen Brand, Wasser bewahren." Rechts: "Bin auf reißen und weiß nicht wohin. Ich trachte, Daß ich stets bereidet bhin."
Die beiden Giebelseiten sind je Stockwerk mit einem rechteckigen, mittigen Fenster versehen. Im Bereich der Giebelzone ist je Seite eine halbkreisförmige Öffnung mit strahlenförmig angeordneten Ziegeln verziert. Das Traufgesimse wird von einer Hohlkehle gebildet. Das Gebäude ist von Rieselputz bedeckt, gerahmt von weißen, glatten Geschoß- und Eckbändern. Weiters sind auch die Maueröffnungen mit einer Fasche betont. Das geschweifte Satteldach ist mit roten Falzdachziegeln aus Ton gedeckt.
Details
Gemeindename | Zederhaus |
Gemeindekennzahl | 50515 |
Ortsübliche Bezeichnung | Bartlkasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | Zederhaus -- GEM Zederhaus |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 195 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Dorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 13.504052 |
Breitengrad | 47.155621 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der gemauerte, zweigeschoßige Kasten weist einen rechteckigen Grundriss auf und ist firstparallel zum Dorfergraben ausgerichtet. Der straßenseitige Eingang an der Längsfront ist hochrechteckig und befindet sich in der Mittelachse. Darüber sitzt eine flache Rundbogennische, in der sich nun wieder ein Bild befindet. Es zeigt in der Mitte die Zederhauser Pfarrkirche, rechts mit dem Hl. Florian und links mit dem Hl. Nikolaus, darüber schwebt Maria mit dem Kinde. Unterhalb des Bildes sind folgende zwei Sprüche zu lesen, die sich auf die beiden Heiligen beziehen. Links: "Hl. Florian, erredt uns aus allen gefahren, due unser haus und hoff gegen Brand, Wasser bewahren." Rechts: "Bin auf reißen und weiß nicht wohin. Ich trachte, Daß ich stets bereidet bhin." Die beiden Giebelseiten sind je Stockwerk mit einem rechteckigen, mittigen Fenster versehen. Im Bereich der Giebelzone ist je Seite eine halbkreisförmige Öffnung mit strahlenförmig angeordneten Ziegeln verziert. Das Traufgesimse wird von einer Hohlkehle gebildet. Das Gebäude ist von Rieselputz bedeckt, gerahmt von weißen, glatten Geschoß- und Eckbändern. Weiters sind auch die Maueröffnungen mit einer Fasche betont. Das geschweifte Satteldach ist mit roten Falzdachziegeln aus Ton gedeckt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das alte Bartlhaus steht im Ortsteil Dorf auf der linken Dorfergrabenseite. Das Haus wurde 1813 nach dem großen Brand im Dorf wiedererrichtet. 1603 wohnte darin ein gewisser Bartholomäus im Dorf. Auf die Kurzform dieses Namens lässt sich der bis heute erhaltene Vulgonamen des Hauses zurückführen. 1981 wurde das alte Bartlhaus an Herrn Klein verkauft, der es generalsanierte. Etwa 200 m taleinwärts wurde der neue Bartlhof von der Familie Bliem errichtet. Der Kasten und die Mühle blieben an alter Stelle erhalten. Der Bartlkasten wurde wahrscheinlich 1905/06 von italienischen Maurern errichtet und ist heute noch in Verwendung. Er bildet zusammen mit vier Mühlen (Esser-, Bartl-, Zauner und Jakobermühle) und dem Jakoberkasten sowie den dazugehörigen Einhöfen ein einmaliges Ensemble bäuerlicher Kultur. Auf Wunsch der Gemeinde wurde im Rahmen des Dorferneuerungsprogrammes Anfang 1998 eine Arbeitsgruppe eingerichtet mit dem Ziel, die Mühlen und Troadkästen zu erhalten und in einen Wanderweg zu integrieren. Der Mühlenweg sowie die Ausstellung in den 7 Gebäuden sollen den Besucherinnen die einstige Bedeutung von Ackerbau, Lagerung des Getreides und Mühlenwirtschaft wieder ins Bewusstsein rufen. In den beiden Troadkästen erfährt man Interessantes über den Ackerbau in Zederhaus sowie über die Lagerung des Mehls. Eine Besichtigung ist nur im Rahmen einer Führung möglich. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Eingang nordseitig | |
August 2019 | |
Rosmarie Gfrerer |
dem Hof zugewandte Seite | |
August 2019 | |
Rosmarie Gfrerer |
Bild über der Eingangstür | |
August 2019 | |
Rosmarie Gfrerer |
altes Bartlgut | |
August 2019 | |
Rosmarie Gfrerer |
Genaue Ansicht des Gemäldes | |
März 2020 | |
Rosmarie Gfrerer |
Detailansicht der Sprüche | |
März 2020 | |
Rosmarie Gfrerer |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Kulturkatalog Zederhaus, 1998. Hrsg. vom SIR, Salzburg Institut für Raumordnung und Wohnen. Aumayr, Walter, Dieses Haus ist mein. Besitzer einst und jetzt. – Zederhaus, 2002 |
Datum der Erfassung | 2019-08-03 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-07-12 |
letzter Bearbeiter | Ingo Breitfuss |