Johnsen Troadkasten
Gemeinde: Thomatal
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Der Johnsen Troadkasten wurde 1738 erbaut. Beim großen Waldbrand im Jahr 1841 wurden alle Gebäude des Johnsengutes ein Raub der Flammen, während der Kasten mit dem Tonnengewölbe im Obergeschoß, bis auf den Dachstuhl, bestehen blieb und die Lebensmittel und Wertsachen geschützt waren. Das gemauerte Tonnengewölbe wurde zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Holztramdecke ersetzt.
Ganz allgemein dienten Troadkästen zur trockenen, maussicheren und möglichst brandsicheren Aufbewahrung von Getreide und Saatgut, aber auch anderen landwirtschaftlichen Produkten und Wertgegenständen. Um möglichst von Bränden verschont zu bleiben, wurden sie auf erzbischöfliche Anordnung etwas abseits von Hof und Stallgebäude errichtet. Das hat sich beim Johnsgut im Ernstfall als rettend erwiesen.
Beschreibung:
Der Johnsen Troadkasten (Getreidespeicher) steht im Thomataler Ortsteil Bundschuh, beim Johnsengut Haus Nr. 5, ca. 40 m westlich oberhalb der Bundschuh Landesstraße L 267 auf einem steilen Hang. Die Nord- und Eingangsseite liegt in einer Entfernung von etwa 10 m ziemlich genau gegenüber der Eingangsseite des alten Hofes, der heute nicht mehr bewohnt ist, der Stall jedoch noch als solcher genutzt wird. Der Kasten ist zweigeschoßig, wobei die Westseite aufgrund der starken Hanglage bis zum Obergeschoß im Erdreich steht. Er besteht aus Natur- und Bruchsteinmauerwerk, das allseitig verputzt und weiß gekalkt ist. Die Ecken tragen aufgemalte Ortsteine, die Fassaden sind durch Horizontalfaschen gegliedert und die Fensteröffnungen haben ornamentartige Umrahmungen. Die noch sichtbaren Fensterbalkenangeln deuten darauf hin, dass die Fensteröffnungen einst vermutlich durch Stahlblechbalken verschlossen werden konnten. Die Eingangsseite weist eine hölzerne Türe in einer Laibung mit Bogen, in dem sich Zeichnungen mit Rehen befinden, auf. Oberhalb der Türe befinden sich ein quadratisches Fenster im Obergeschoss und ein hochgestelltes, rechteckiges im Giebel. Im obersten Giebeldreieck ist die Jahreszahl der Erbauung mit 1738 noch zu erkennen. Die Ostseite ist durch je ein quadratisches Fenster im Erd- und Obergeschoß gegliedert. Die Südfassade hat lediglich eine Lüftungsöffnung im oberen Giebelbereich, an der fast zur Gänze eingeschütteten Westseite ist ein aus jüngerer Zeit stammender, landwirtschaftlich genutzter Viehunterstand angebaut.
Das Satteldach des Kastens ist mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt.
Details
Gemeindename | Thomatal |
Gemeindekennzahl | 50511 |
Ortsübliche Bezeichnung | Johnsen Troadkasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | Bundschuh -- GEM Thomatal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 117 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Thomatal |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bundschuh 5 |
Längengrad | 13.714401 |
Breitengrad | 47.056432 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 6.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 5.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 6.9 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Außenputz, Dach und Malereien erneuern |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Johnsen Troadkasten (Getreidespeicher) steht im Thomataler Ortsteil Bundschuh, beim Johnsengut Haus Nr. 5, ca. 40 m westlich oberhalb der Bundschuh Landesstraße L 267 auf einem steilen Hang. Die Nord- und Eingangsseite liegt in einer Entfernung von etwa 10 m ziemlich genau gegenüber der Eingangsseite des alten Hofes, der heute nicht mehr bewohnt ist, der Stall jedoch noch als solcher genutzt wird. Der Kasten ist zweigeschoßig, wobei die Westseite aufgrund der starken Hanglage bis zum Obergeschoß im Erdreich steht. Er besteht aus Natur- und Bruchsteinmauerwerk, das allseitig verputzt und weiß gekalkt ist. Die Ecken tragen aufgemalte Ortsteine, die Fassaden sind durch Horizontalfaschen gegliedert und die Fensteröffnungen haben ornamentartige Umrahmungen. Die noch sichtbaren Fensterbalkenangeln deuten darauf hin, dass die Fensteröffnungen einst vermutlich durch Stahlblechbalken verschlossen werden konnten. Die Eingangsseite weist eine hölzerne Türe in einer Laibung mit Bogen, in dem sich Zeichnungen mit Rehen befinden, auf. Oberhalb der Türe befinden sich ein quadratisches Fenster im Obergeschoss und ein hochgestelltes, rechteckiges im Giebel. Im obersten Giebeldreieck ist die Jahreszahl der Erbauung mit 1738 noch zu erkennen. Die Ostseite ist durch je ein quadratisches Fenster im Erd- und Obergeschoß gegliedert. Die Südfassade hat lediglich eine Lüftungsöffnung im oberen Giebelbereich, an der fast zur Gänze eingeschütteten Westseite ist ein aus jüngerer Zeit stammender, landwirtschaftlich genutzter Viehunterstand angebaut. Das Satteldach des Kastens ist mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Johnsen Troadkasten wurde 1738 erbaut. Beim großen Waldbrand im Jahr 1841 wurden alle Gebäude des Johnsengutes ein Raub der Flammen, während der Kasten mit dem Tonnengewölbe im Obergeschoß, bis auf den Dachstuhl, bestehen blieb und die Lebensmittel und Wertsachen geschützt waren. Das gemauerte Tonnengewölbe wurde zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Holztramdecke ersetzt. Ganz allgemein dienten Troadkästen zur trockenen, maussicheren und möglichst brandsicheren Aufbewahrung von Getreide und Saatgut, aber auch anderen landwirtschaftlichen Produkten und Wertgegenständen. Um möglichst von Bränden verschont zu bleiben, wurden sie auf erzbischöfliche Anordnung etwas abseits von Hof und Stallgebäude errichtet. Das hat sich beim Johnsgut im Ernstfall als rettend erwiesen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Johnsen Troadkasten Nordseite | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Johnsen Troadkasten Ostseite | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Johnsen Troadkasten Südseite | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Johnsen Troadkasten Fensterdetail ostseitig | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Johnsen Troadkasten Eckmauerwerk | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Johnsen Troadkasten Eckmalerei | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Johnsen Troadkasten Eingangsportal und -tür | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Johnsen Troadkasten Malerei am Portalbogen | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | - Fam. Cilli und Franz Fritz, Johnsen Altbauersleute, 5592 Thomatal, Bundschuh 5 |
Datum der Erfassung | 2020-03-28 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-05-16 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |