Hochofen Personalhaus

Bergbauanlagen

Gemeinde: Thomatal

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Der außen und innen schlichte Bau wurde zwischen 1860 - 1870 errichtet, bis 1895 von Hüttenarbeitern bewohnt, im Jahr 1925 von Fürst Johann zu Schwarzenberg erworben und steht seit 1985 unter Denkmalschutz (Zahl 7278/85). In dem Arbeiterhaus mit fünf Zimmern konnte eine Mannschaft von 26 Hüttenarbeitern untergebracht werden.
In alten Ansichten ist an der südlichen Giebelseite ein Zubau mit Pultdach als Holzhütte und an der westlichen Traufenseite das aus Holz angebaute Fallclosett mit Pultdach sichtbar.

Beschreibung:

Das zum Hochofenensemble zählende «Personalhaus» steht im Thomataler Ortsteil Bundschuh, ca. 120 m Luftlinie südwestlich des Hochofens, zwischen Weißbach und Güterweg Weißseite, etwa 140 Wegmeter von der Abzweigung des Weißweges von der Bundschuh Landesstraße L 267 bergwärts in Richtung Weißseite, in einer Seehöhe von 1.350 m und trägt die Hausnummer 11.
Das sogenannte Personalhaus ist zweigeschoßig, aus Natursteinmauerwerk errichtet, fein verputzt und beigefarben gestrichen. Die beiden Giebel sind mit breiten Brettern und schmalen Deckleisten senkrecht verschalt, wobei das oberste Giebeldreieck um eine Sparrenstärke vorspringt. Das Krüppelwalmdach mit nach Nordosten ausgerichtetem First wurde im Jahr 1998 mit Brettschindeln aus Lärchenholz neu eingedeckt, mit Rinnenhaken versehen, jedoch fehlen heute die Regenrinnen.
Die östliche Eingangs- und Traufenseite ist gegliedert durch die rechteckige Eingangstüröffnung mit Holztürstock und Holztürblatt, drei quadratische Fenster mit eisernen Kreuzgittern im Erdgeschoß sowie vier rechteckig hochgestellte Fenster im Obergeschoss.
Die nördliche Giebelseite weist im Erdgeschoß und Obergeschoß jeweils zwei Fenster, die denen an der Eingangsfassade gleichen, sowie ein zweiflügeliges, rechteckig hochgestelltes Fenster im Giebel auf.
Die westliche, dem Weißbach zugewandte Traufenseite ist geschlossen ausgeführt, ebenso die südliche Giebelseite, die nur im Giebeldreieck ein rechteckig hochgestelltes Fenster, so wie das an der Nordseite, aufweist.
Alle Tür- und Fensteröffnungen haben weiße Faschen und Laibungen.
Aus der südlichen Dachhälfte ragt der gemauerte Kamin heraus.
Die Geschoße tragen Holtramdecken und sind über Holztreppen erschlossen.

Details

Gemeindename Thomatal
Gemeindekennzahl 50511
Ortsübliche Bezeichnung Hochofen Personalhaus
Objektkategorie 2800 Industriedenkmäler und Bergbauanlagen

Katastralgemeinde Bundschuh -- GEM Thomatal
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 389/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Thomatal
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bundschuh 11
Längengrad 13.713169
Breitengrad 47.03794

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 8.3
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 13
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 8
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das zum Hochofenensemble zählende «Personalhaus» steht im Thomataler Ortsteil Bundschuh, ca. 120 m Luftlinie südwestlich des Hochofens, zwischen Weißbach und Güterweg Weißseite, etwa 140 Wegmeter von der Abzweigung des Weißweges von der Bundschuh Landesstraße L 267 bergwärts in Richtung Weißseite, in einer Seehöhe von 1.350 m und trägt die Hausnummer 11.
Das sogenannte Personalhaus ist zweigeschoßig, aus Natursteinmauerwerk errichtet, fein verputzt und beigefarben gestrichen. Die beiden Giebel sind mit breiten Brettern und schmalen Deckleisten senkrecht verschalt, wobei das oberste Giebeldreieck um eine Sparrenstärke vorspringt. Das Krüppelwalmdach mit nach Nordosten ausgerichtetem First wurde im Jahr 1998 mit Brettschindeln aus Lärchenholz neu eingedeckt, mit Rinnenhaken versehen, jedoch fehlen heute die Regenrinnen.
Die östliche Eingangs- und Traufenseite ist gegliedert durch die rechteckige Eingangstüröffnung mit Holztürstock und Holztürblatt, drei quadratische Fenster mit eisernen Kreuzgittern im Erdgeschoß sowie vier rechteckig hochgestellte Fenster im Obergeschoss.
Die nördliche Giebelseite weist im Erdgeschoß und Obergeschoß jeweils zwei Fenster, die denen an der Eingangsfassade gleichen, sowie ein zweiflügeliges, rechteckig hochgestelltes Fenster im Giebel auf.
Die westliche, dem Weißbach zugewandte Traufenseite ist geschlossen ausgeführt, ebenso die südliche Giebelseite, die nur im Giebeldreieck ein rechteckig hochgestelltes Fenster, so wie das an der Nordseite, aufweist.
Alle Tür- und Fensteröffnungen haben weiße Faschen und Laibungen.
Aus der südlichen Dachhälfte ragt der gemauerte Kamin heraus.
Die Geschoße tragen Holtramdecken und sind über Holztreppen erschlossen.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der außen und innen schlichte Bau wurde zwischen 1860 - 1870 errichtet, bis 1895 von Hüttenarbeitern bewohnt, im Jahr 1925 von Fürst Johann zu Schwarzenberg erworben und steht seit 1985 unter Denkmalschutz (Zahl 7278/85). In dem Arbeiterhaus mit fünf Zimmern konnte eine Mannschaft von 26 Hüttenarbeitern untergebracht werden.
In alten Ansichten ist an der südlichen Giebelseite ein Zubau mit Pultdach als Holzhütte und an der westlichen Traufenseite das aus Holz angebaute Fallclosett mit Pultdach sichtbar.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Der Bergbau spielte in der Gemeinde Thomatal eine bedeutende Rolle. Entsprechend der Chronik soll Christoph Jocher um 1550 einen Eisenbergbau im Bundschuhtal betrieben haben. Das Bundschuher Werk wechselte in der Folge einige Male den Besitzer und stand zeitweise auch still. Im Jahr 1769 waren im Bundschuher Bergbau 40 Personen beschäftigt. Das Erzabbaugebiet lag in Schönfeld und das Erzgestein wurde mit Ochsenfuhrwerken zur Schmelzanlage nach Bundschuh gebracht. Die Gewerken Franz Xaver Neuper und Josef Pesendorfer haben laut Inschrift im Jahr 1862 den heute noch bestehenden Hochofen gebaut. Bis 1885 lief der Schmelzbetrieb gut, wurde dann aber aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt und erst 1901 bis 1903 wurde letztmalig Eisen in Bundschuh geschmolzen. Im Jahr 1925 wurde der Hochofen mit den dazugehörigen Gebäuden und Liegenschaften von Fürst Schwarzenberg erworben. 1974 wurde der «Verein zur Erhaltung der Schmelzanlage Bundschuh» gegründet und in den Folgejahren wurden die noch vorhandenen Teile der Schmelzanlage gesichert und zu einem Museum ausgebaut.

Hochofen Personalhaus Gesamtansicht
April 2020
Peter Moser

Hochofen Personalhaus Ostseite
April 2020
Peter Moser

Hochofen Personalhaus Nordseite
April 2020
Peter Moser

Hochofen Personalhaus Südostansicht
April 2020
Peter Moser

Hochofen Personalhaus Detail Eingangstür
April 2020
Peter Moser

Hochofen Personalhaus Fensterdetail
April 2020
Peter Moser

Hochofen Personalhaus Giebeldetail
April 2020
Peter Moser

Hochofen Personalhaus 1958
1958
Fürst Schwarzenberg'sches Archiv

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen - Fürst Schwarzenberg'sches Archiv, 8850 Murau. Schlossberg 1
- Chronik Hochofenmuseum Bundschuh, 5592 Thomatal, Bundschuh 15

Peter Moser
Datum der Erfassung 2020-03-28
Datum der letzten Bearbeitung 2020-07-03
letzter Bearbeiter Monika Brunner-Gaurek

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.