Pulverturm
Gemeinde: Thomatal
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Seit dem 16. Jahrhundert, zum letzten Mal im Jahr 1903, wurde in Schönfeld Eisenerz abgebaut. Mit der Einführung des Schwarzpulvers um 1703 zum Sprengen beim Abbau des Erzgesteins, wurde die Errichtung des Pulverturmes (Pulverhäuschens) zur trockenen und sicheren Aufbewahrung des Schießpulvers erforderlich. Im Jahr 1996 wurde der bereits verfallende Pulverturm mit Mitteln des Landes Salzburg vorbildlich renoviert. Heute zählt der Pulverturm in Schönfeld zu einer montanhistorischen Rarität, da nur mehr wenige seiner Art erhalten sind.
Beschreibung:
Der Pulverturm (Pulverhäuschen) steht im Thomataler Ortsteil Schönfeld, in einer steilen Almwiese des Nockberges Mattehans, im ehemaligen Erzabbaugebiet des Kamelstollens, zwischen zwei Knappenhäusern, oberhalb der Josefshütte, ca. 500 m Luftlinie westlich der Bundschuh Landesstraße L 267 bzw. des Jugend- und Familiengästehauses, oberhalb der Wasserscheide zwischen Salzburg und Kärnten, in einer Seehöhe von 1.800m.
Der Pulverturm ist eingeschossig, aus Bruchsteinmauerwerk gebaut und blieb unverputzt. Er trägt ein Satteldach, das mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt ist. Die nach Osten ausgerichtete Giebelseite weist eine Eingangsöffnung mit Holztüre und Holzsturz auf. Die hintere Giebelseite ist geschlossen ausgeführt. Beide Giebeldreiecke sind ohne Öffnungen mit Lärchenholzbrettern senkrecht verschalt. Die Traufenseiten im Norden und im Süden sind jeweils durch eine kleine quadratische Fensteröffnung ca. 30 x 30 cm mit Holzstock, Holzsturz und eisernen Kreuzgitterstäben gegliedert.
Details
Gemeindename | Thomatal |
Gemeindekennzahl | 50511 |
Ortsübliche Bezeichnung | Pulverturm |
Objektkategorie | 2800 Industriedenkmäler und Bergbauanlagen |
Katastralgemeinde | Bundschuh -- GEM Thomatal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 170 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Thomatal |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Schönfeld |
Längengrad | 13.769774 |
Breitengrad | 46.982631 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 4.8 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 4.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Pulverturm (Pulverhäuschen) steht im Thomataler Ortsteil Schönfeld, in einer steilen Almwiese des Nockberges Mattehans, im ehemaligen Erzabbaugebiet des Kamelstollens, zwischen zwei Knappenhäusern, oberhalb der Josefshütte, ca. 500 m Luftlinie westlich der Bundschuh Landesstraße L 267 bzw. des Jugend- und Familiengästehauses, oberhalb der Wasserscheide zwischen Salzburg und Kärnten, in einer Seehöhe von 1.800m. Der Pulverturm ist eingeschossig, aus Bruchsteinmauerwerk gebaut und blieb unverputzt. Er trägt ein Satteldach, das mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt ist. Die nach Osten ausgerichtete Giebelseite weist eine Eingangsöffnung mit Holztüre und Holzsturz auf. Die hintere Giebelseite ist geschlossen ausgeführt. Beide Giebeldreiecke sind ohne Öffnungen mit Lärchenholzbrettern senkrecht verschalt. Die Traufenseiten im Norden und im Süden sind jeweils durch eine kleine quadratische Fensteröffnung ca. 30 x 30 cm mit Holzstock, Holzsturz und eisernen Kreuzgitterstäben gegliedert. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Seit dem 16. Jahrhundert, zum letzten Mal im Jahr 1903, wurde in Schönfeld Eisenerz abgebaut. Mit der Einführung des Schwarzpulvers um 1703 zum Sprengen beim Abbau des Erzgesteins, wurde die Errichtung des Pulverturmes (Pulverhäuschens) zur trockenen und sicheren Aufbewahrung des Schießpulvers erforderlich. Im Jahr 1996 wurde der bereits verfallende Pulverturm mit Mitteln des Landes Salzburg vorbildlich renoviert. Heute zählt der Pulverturm in Schönfeld zu einer montanhistorischen Rarität, da nur mehr wenige seiner Art erhalten sind. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Der Bergbau spielte in der Gemeinde Thomatal eine bedeutende Rolle. Entsprechend der Chronik soll Christoph Jocher um 1550 einen Eisenbergbau im Bundschuhtal betrieben haben. Das Bundschuher Werk wechselte in der Folge einige Male den Besitzer und stand zeitweise auch still. Im Jahr 1769 waren im Bundschuher Bergbau 40 Personen beschäftigt. Das Erzabbaugebiet lag in Schönfeld und das Erzgestein wurde mit Ochsenfuhrwerken zur Schmelzanlage nach Bundschuh gebracht. Die Gewerken Franz Xaver Neuper und Josef Pesendorfer haben laut Inschrift im Jahr 1862 den heute noch bestehenden Hochofen gebaut. Bis 1885 lief der Schmelzbetrieb gut, wurde dann aber aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt und erst 1901 bis 1903 wurde letztmalig Eisen in Bundschuh geschmolzen. Im Jahr 1925 wurde der Hochofen mit den dazugehörigen Gebäuden und Liegenschaften von Fürst Schwarzenberg erworben. 1974 wurde der « Vereien zur Erhaltung der Schmelzanlage Bundschuh » gegründet und in den Folgejahren die noch vorhandenen Teile der Schmelzanlage gesichert und zu einem Museum ausgebaut. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Chronik des Hochofenmuseums Bundschuh, 5592 Thomatal, Bundschuh 15 |
Datum der Erfassung | 2019-10-28 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-07-03 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |