Wenger Kasten
Gemeinde: Tamsweg
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Die Inschrift an der dem Wengerhof zugewandten Westseite gibt mit der Jahreszahl 1681 über das Jahr der Fertigstellung des gemauerten Troadkastens Aufschluss. Der Name "Leckher" gibt die Erbauer des Kastens an. 1805 zerstörte ein Brand an der Südseite des Troadkastens, der an ein Wirtschaftgebäude grenzte, den Fensterstock. Der gemauerte Kasten hielt dem Feuer jedoch stand. In den Besitz der Familie Brandstätter gelangte der Hof 1898, als Peter Brandstätter, der durch sein Gewerbe als Sauschneider - das ihn sogar in die an Österreich grenzenden Länder führte - zu Wohlstand gekommen war. Er erwarb zugleich mit dem Wengerhof auch den Karnerhof in Judendorf.
100 Jahre später, 1997/98, erhielt die Malerei durch den Restaurator Peter Mayr wieder neue Farbenkraft, das Dach wurde neu gedeckt. Das Tonnengewölbe im Obergeschoß, das einzustürzen drohte, wurde vom Eigentümer selbst erneuert.
2017 wurde die Fassade von Gautsch Martin saniert.
Beschreibung:
Die Hofanlage des Wengerbauern in Haiden befindet sich wenige Meter von der Straße zum Prebersee entfernt. Vom alten Bestand der Hofanlage ist nur mehr der Troadkasten erhalten. Dieser ist mit seiner westseitigen Eingangsseite dem erneuerten Hofgebäude zugewandt. Bei der letzten Renovierung wurde die Fassadengliederung des stattlichen Baukörpers in einem Gelbton ausgeführt, der sich harmonisch in das Landschaftsbild einfügt. Die Eingangsseite wird durch die von der Mittelachse abweichende Tür und zwei, versetzt darüberliegende, annähernd quadratische Fenster gegliedert. Die Ecken des Baus sind durch versetzte Quader akzentuiert. Fenster und Türe werden von gemalten Faschen, die an den Ecken Ohren ausbilden, gerahmt. Das Geschoßband trägt über der Tür die Inschrift "Jesus + Maria". In einem querovalen Feld zwischen Obergeschoß- und Dachgeschoßfenster nennt eine Inschrift Baujahr und Besitzer "Georg Leckher" und darunter "Maria Leckherin"
(dabei wurde das I ausgelassen), gerahmt von den Zahlen 16 und 81. Die
Jahreszahl ist über dem Fenster an der Ostseite ein weiteres Mal angebracht. Ein mit Brettern gedecktes Satteldach schließt den Bau ab.
Die Tür zum Kasten zieren zwei alte Mühlsteine.
Details
Gemeindename | Tamsweg |
Gemeindekennzahl | 50510 |
Ortsübliche Bezeichnung | Wenger Kasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | Haiden -- GEM Tamsweg |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 34 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Haiden |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | 20 |
Längengrad | 13.840805 |
Breitengrad | 47.15081 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 6 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 6.8 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Hofanlage des Wengerbauern in Haiden befindet sich wenige Meter von der Straße zum Prebersee entfernt. Vom alten Bestand der Hofanlage ist nur mehr der Troadkasten erhalten. Dieser ist mit seiner westseitigen Eingangsseite dem erneuerten Hofgebäude zugewandt. Bei der letzten Renovierung wurde die Fassadengliederung des stattlichen Baukörpers in einem Gelbton ausgeführt, der sich harmonisch in das Landschaftsbild einfügt. Die Eingangsseite wird durch die von der Mittelachse abweichende Tür und zwei, versetzt darüberliegende, annähernd quadratische Fenster gegliedert. Die Ecken des Baus sind durch versetzte Quader akzentuiert. Fenster und Türe werden von gemalten Faschen, die an den Ecken Ohren ausbilden, gerahmt. Das Geschoßband trägt über der Tür die Inschrift "Jesus + Maria". In einem querovalen Feld zwischen Obergeschoß- und Dachgeschoßfenster nennt eine Inschrift Baujahr und Besitzer "Georg Leckher" und darunter "Maria Leckherin" (dabei wurde das I ausgelassen), gerahmt von den Zahlen 16 und 81. Die Jahreszahl ist über dem Fenster an der Ostseite ein weiteres Mal angebracht. Ein mit Brettern gedecktes Satteldach schließt den Bau ab. Die Tür zum Kasten zieren zwei alte Mühlsteine. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die Inschrift an der dem Wengerhof zugewandten Westseite gibt mit der Jahreszahl 1681 über das Jahr der Fertigstellung des gemauerten Troadkastens Aufschluss. Der Name "Leckher" gibt die Erbauer des Kastens an. 1805 zerstörte ein Brand an der Südseite des Troadkastens, der an ein Wirtschaftgebäude grenzte, den Fensterstock. Der gemauerte Kasten hielt dem Feuer jedoch stand. In den Besitz der Familie Brandstätter gelangte der Hof 1898, als Peter Brandstätter, der durch sein Gewerbe als Sauschneider - das ihn sogar in die an Österreich grenzenden Länder führte - zu Wohlstand gekommen war. Er erwarb zugleich mit dem Wengerhof auch den Karnerhof in Judendorf. 100 Jahre später, 1997/98, erhielt die Malerei durch den Restaurator Peter Mayr wieder neue Farbenkraft, das Dach wurde neu gedeckt. Das Tonnengewölbe im Obergeschoß, das einzustürzen drohte, wurde vom Eigentümer selbst erneuert. 2017 wurde die Fassade von Gautsch Martin saniert. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
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01.06.2020 | |
Juliana Lankmayer |
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Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Gespräch mit Eigentümer durch Fam. Lankmayer, 2020; Kulturkatalog Tamsweg, Objekt Nr. 44 |
Datum der Erfassung | 2018-09-24 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-04-20 |
letzter Bearbeiter | Klaus Heitzmann |