Haarstubn Überfuhr
Gemeinde: Bergheim
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Lt. Eigentümer wurde die ursprüngliche Haarstube in Holzbauweise vollständig abgerissen und an ihrer Stelle die derzeitige aus Stein gemauerte Haarstube errichtet, welche aber nur mehr die halbe Größe hatte. Der Zeitpunkt der Errichtung ist nicht bekannt. Der Dachstuhl wurde in den 1980er Jahren abgetragen und das Dach mit Well-Eternitplatten eingedeckt.
Beschreibung:
Am Ende des Überfuhrwegs steht auf der rechten Seite die nach Süden ausgerichtete, aus Bruch- und Schlackengestein gemauerte, unverputzte Haarstube, auch Brechelbad genannt.
Auf der nördlichen Seite befindet sich im Sockelbereich ein 40 x 45 cm großes Ofenloch. Giebelseitig ist sie mit einer schlichten Holztüre verschlossen. Das Giebeldreieck ist mit Ausnahme einer ca. 1 m breiten Öffnung senkrecht verlattet und das Dach mit Well-Eternitplatten eingedeckt.
Details
Gemeindename | Bergheim |
Gemeindekennzahl | 50303 |
Ortsübliche Bezeichnung | Haarstubn Überfuhr |
Objektkategorie | 2400 ( Haarstuben (Brechelhütten, Badstuben) | | ) |
Katastralgemeinde | Voggenberg -- GEM Bergheim |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1649/3 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Muntigl |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Überfuhrweg |
Längengrad | 13.003392 |
Breitengrad | 47.854598 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 5.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 5.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Am Ende des Überfuhrwegs steht auf der rechten Seite die nach Süden ausgerichtete, aus Bruch- und Schlackengestein gemauerte, unverputzte Haarstube, auch Brechelbad genannt. Auf der nördlichen Seite befindet sich im Sockelbereich ein 40 x 45 cm großes Ofenloch. Giebelseitig ist sie mit einer schlichten Holztüre verschlossen. Das Giebeldreieck ist mit Ausnahme einer ca. 1 m breiten Öffnung senkrecht verlattet und das Dach mit Well-Eternitplatten eingedeckt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Das Gebäude diente der Flachsverarbeitung. |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Lt. Eigentümer wurde die ursprüngliche Haarstube in Holzbauweise vollständig abgerissen und an ihrer Stelle die derzeitige aus Stein gemauerte Haarstube errichtet, welche aber nur mehr die halbe Größe hatte. Der Zeitpunkt der Errichtung ist nicht bekannt. Der Dachstuhl wurde in den 1980er Jahren abgetragen und das Dach mit Well-Eternitplatten eingedeckt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Ein Brechelbad durfte wegen der Feuersgefahr nur mit einem Sicherheitsabstand vom Haus entfernt gebaut werden. Haarstuben wurden auch gerne als Schwitzbäder ("Sauna") genutzt, was vonseiten der Erzbischöfe ab dem 18. Jahrhundert wegen der vermuteten Unsittlichkeit nicht mehr gestattet war. Eine Zeit lang konnten sich diese Brechelbäder in Verbindung mit dem Rösten von Flachs noch halten, aber die moderne Bekleidungsindustrie mit Baumwolle und Kunstfaser nahm diesen kleinen Bauten auch in Bergheim nach dem 2. Weltkrieg endgültig ihre Funktion. Der Name "Haarstuben" kommt daher, weil die Flachsfaser zum Verspinnen so fein wie Haar verarbeitet werden musste. Laut mündlicher Überlieferung wurde darin in späterer Zeit Tabak (-Ersatz) zum Trocknen aufgehängt. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Unger, Herbert (Eigentümer) |
Datum der Erfassung | 2022-02-15 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2023-04-20 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |