Freinademetz Kapelle
Gemeinde: Mauterndorf
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Die Kapelle wurde 1976 von Peter Wieland aus Dankbarkeit darüber errichtet, dass er einen schweren Arbeitsunfall überlebt hat.
Die Statue stammt vom Tiroler Schnitzer Klaus Moroder, der zu dieser Zeit in Mauterndorf lebte.
Beschreibung:
Die Kapelle befindet sich südlich von Neuseß am Waldrand hinter dem Hof der Familie Wieland/Tschitschana. Der Kapellenbildstock mit annähernd quadratischem Grundriss ist mit Ziegeln über einem Natursteinsockel gemauert, verputzt und weiß gestrichen. Das Zeltdach mit Kupferkugel und Kreuz an der Spitze ist mit Lärchenschindeln gedeckt. Die stichbogige Eingangsöffnung führt zur leicht nach Innen versetzten Altarnische, die mit roten Ziegelsteinen gerahmt und mit einem Schmiedeeisengitter verschlossen ist.
Details
Gemeindename | Mauterndorf |
Gemeindekennzahl | 50504 |
Ortsübliche Bezeichnung | Freinademetz Kapelle |
Objektkategorie | 1533 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Kapellenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Neusess -- GEM Mauterndorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 210/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Neusess |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Tschitschana |
Längengrad | 13.698116 |
Breitengrad | 47.107884 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 2.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Kapelle befindet sich südlich von Neuseß am Waldrand hinter dem Hof der Familie Wieland/Tschitschana. Der Kapellenbildstock mit annähernd quadratischem Grundriss ist mit Ziegeln über einem Natursteinsockel gemauert, verputzt und weiß gestrichen. Das Zeltdach mit Kupferkugel und Kreuz an der Spitze ist mit Lärchenschindeln gedeckt. Die stichbogige Eingangsöffnung führt zur leicht nach Innen versetzten Altarnische, die mit roten Ziegelsteinen gerahmt und mit einem Schmiedeeisengitter verschlossen ist. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | In der Altarnische steht eine geschnitzte Statue, die Pater Freinademetz darstellt. An den Seitenwänden befindet sich rechts ein Bild mit Maria mit dem Kreuz, links eine Tafel mit der Biografie von Pater Freinademetz. |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die Kapelle wurde 1976 von Peter Wieland aus Dankbarkeit darüber errichtet, dass er einen schweren Arbeitsunfall überlebt hat. Die Statue stammt vom Tiroler Schnitzer Klaus Moroder, der zu dieser Zeit in Mauterndorf lebte. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Wer war Pater Feinademetz ? Josef Freinademetz stammt aus dem kleinen Ort Ois bei St. Leonhard im Gardertal – Südtirol am Fuße des Kreuzkofels. Er wurde am 15.4.1852 in einer Südtiroler Großfamilie mit 15 Kindern geboren. In seiner Heimatsprache wurde er ladinisch Ujöp genannt. Nach Erlernen der deutschen Sprache besuchte er das Gymnasium in Brixen und trat als 20-jähriger ins Priesterseminar ein. Schon als Schüler im Gymnasium beschäftigte er sich mit Missionsbriefen. 1875 zum Priester geweiht, wurde er 1976 zum Kooperator in St. Martin am Thurn bestellt. Aus dieser Zeit stammt ein Brief an den Steyler Missionar Pater Arnold Janssen : „Da ich schon seit Jahren mit dem Gedanken mich umtrage, mich dem Missionsberufe zu widmen, so wage ich ehrfurchtsvollst in Ihrem Hause um Aufnahme anzuklopfen. Am 27.8.1878 tritt er bei den Steyler Missionaren ein und sieben Monate später machte er sich auf die Reise nach China, ohne seine Heimat jemals wiederzusehen. Am 20.4.1879 ging er in Hongkong an Land. Die Träume waren bald ausgeträumt. Der Bischof schickte den 27-jährigen Neuling auf die Halbinsel Saikung. P. Freinademez blieb wochenlang allein, bekam die Malaria und litt unter heftigen Magen,- Darmbeschwerden. Nach einem halben Jahr bestand seine Aufgabe von Insel zu wandern als Missionar unter dem Chinesischen Volk. Etwas frustriert schreibt er: „Der Chinese ist vom Schöpfer nicht mit den gleichen Anlagen ausgestattet worden, wie der Europäer...“. Er schien am Ende seiner Träume in eine Welt eingetaucht zu sein, die ganz anders war, als die, aus der er gekommen war. Mit Feuereifer kam er aus Europa und wünschte sich, dass vor lauter Taufen und Predigten am Abend der Arm ermüdet und kraftlos niedersinke. Stattdessen Zitat: „Dornen bedenken all meine Pfade, während sich nur von Zeit zu Zeit ein bescheidenes Röslein zeigt.“ Äußerlich wurde er ganz zum Chinesen mit dem Namen „Fu Shenfu“ -„Priester des Glücks mit falschem Zopf.“ Seine Einsicht: „Zuerst muss die Umwandlung des inneren Menschen geschehen: chinesische Anschauungsweise, Sitten und Gebräuche, chinesischen Charakter und Anlagen studieren. Das geht nicht an einem Tag, auch nicht in einem Jahr und auch nicht ohne schmerzhafte „Operation". |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Familie Wieland, Dossier Dr. Hubner, Bilder von Johann Jesner und Klaus Bärnthaler |
Datum der Erfassung | 2021-03-22 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-03-24 |
letzter Bearbeiter | Petra Aster |