Burgruine Edenfest
Gemeinde: Thomatal
Zeitkategorie: 12. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Die Burg Edenfest wurde 1147 zum ersten Mal urkundlich genannt, war im Besitz eines Otto von Machland und ist somit die älteste Burg des Lungaus. 1299 ging sie in erzbischöflichen Besitz über. Auch die Namen Leonstein, vermutlich ein Stammgut in Gruben und Levenstein werden im Zusammenhang mit dieser Burg in Lehensbriefen genannt. In einem Lehensbrief für Eberhard von Moosheim 1467/1470 schreibt man von einer « öden Vest », was soviel bedeutet, dass die Burg um 1470 schon eine Ruine und nicht mehr bewohnt war. Da das südlich an den Lungau angrenzende Landgericht Gmünd in den Besitz des Salzburger Erzbischofs gekommen war, hatte die Burg ihren Zweck als Grenzsicherung verloren.
Im Jahr 1999 wurden, mit finanzieller Unterstützung durch das Land Salzburg, durch den Archäologen des Bundesdenkmalamtes Dr. Peter Höglinger Grabungsarbeiten durchgeführt, Restmauerwerke freigelegt und mit Betonabdeckung geschützt. Diese Mauerfreilegungen ermöglichten eine Rekonstruktion des Grundrissplanes, der den Thomataler Theatermaler und Bildhauer Werner Dürnberger *1925 †2002 bewog, eine künstlerische Darstellung der ursprünglichen Burg zu schaffen.
Beschreibung:
Die Ruine Edenfest, auch Gruberschlössl genannt, liegt auf einer Anhöhe zwischen unterem, schluchtartigen und oberem Höllweg, auf nahezu senkrecht abfallender Felswand über dem Bundschuhbach, etwa 500 m Luftlinie südlich von der Ortschaft Gruben Richtung Ortsteil Bundschuh entfernt.
Im Jahr 1978 wurde vom Tourismusverein Thomatal ein Besuchersteig über die Nordflanke der Felskuppe zur Burgruine angelegt, wobei Fragmente mittelalterlicher Tongefäße gefunden wurden.
Details
Gemeindename | Thomatal |
Gemeindekennzahl | 50511 |
Ortsübliche Bezeichnung | Burgruine Edenfest |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | Thomatal -- GEM Thomatal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 456/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Gruben |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Thomatal 1 |
Längengrad | 13.728199 |
Breitengrad | 47.072802 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 1.3 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 10 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 10 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Die Restmauern der Burg sind durch Betonabdeckung gut geschützt. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Ruine Edenfest, auch Gruberschlössl genannt, liegt auf einer Anhöhe zwischen unterem, schluchtartigen und oberem Höllweg, auf nahezu senkrecht abfallender Felswand über dem Bundschuhbach, etwa 500 m Luftlinie südlich von der Ortschaft Gruben Richtung Ortsteil Bundschuh entfernt. Im Jahr 1978 wurde vom Tourismusverein Thomatal ein Besuchersteig über die Nordflanke der Felskuppe zur Burgruine angelegt, wobei Fragmente mittelalterlicher Tongefäße gefunden wurden. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 12. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die Burg Edenfest wurde 1147 zum ersten Mal urkundlich genannt, war im Besitz eines Otto von Machland und ist somit die älteste Burg des Lungaus. 1299 ging sie in erzbischöflichen Besitz über. Auch die Namen Leonstein, vermutlich ein Stammgut in Gruben und Levenstein werden im Zusammenhang mit dieser Burg in Lehensbriefen genannt. In einem Lehensbrief für Eberhard von Moosheim 1467/1470 schreibt man von einer « öden Vest », was soviel bedeutet, dass die Burg um 1470 schon eine Ruine und nicht mehr bewohnt war. Da das südlich an den Lungau angrenzende Landgericht Gmünd in den Besitz des Salzburger Erzbischofs gekommen war, hatte die Burg ihren Zweck als Grenzsicherung verloren. Im Jahr 1999 wurden, mit finanzieller Unterstützung durch das Land Salzburg, durch den Archäologen des Bundesdenkmalamtes Dr. Peter Höglinger Grabungsarbeiten durchgeführt, Restmauerwerke freigelegt und mit Betonabdeckung geschützt. Diese Mauerfreilegungen ermöglichten eine Rekonstruktion des Grundrissplanes, der den Thomataler Theatermaler und Bildhauer Werner Dürnberger *1925 †2002 bewog, eine künstlerische Darstellung der ursprünglichen Burg zu schaffen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Man weiß sich zu erzählen, dass vor vielen hundert Jahren Margaretha Maultasch von Tirol †1369, von der Ruppenbauernhöhe in Bundschuh aus, die Burg Edenfest beschossen und zerstört habe. In der Wallfahrtskirche St. Georg zu Thomatal soll am linken Seitenaltar die Gruft der alten Herren von Edenfest gewesen sein, so der Volksmund. |
Edenfest Zugang | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Edenfest Blick zum Höllweg | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Edenfest Mauerrest südseitig | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Edenfest Mauerrest | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Edenfest Mauerreste Rtg. südosten | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Edenfest Mauerreste Rtg. Zugang | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Edenfest Mauerreste Burginneres | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Edenfest Mauerrest ostseitig | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Edenfest Grundriss, künstler. Rekonstruktion | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Edenfest Nordansicht, künstler. Rekonstruktion | |
April 2020 | |
Peter Moser |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | - Gemeindeamt Thomatal, 5592 Thomatal - Kulturkatalog Thomatal - DEHIO Salzburg, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien 1986. |
Datum der Erfassung | 2020-03-28 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-05-06 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |