Woager Kasten

KleinspeicherGetreidespeicher

Gemeinde: Tamsweg

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Der Woagerkasten zählt zur Hofanlage des Woagergutes der Familie Macheiner und ehemaligen Familie Wind.
Über die Zeit der Erbauung und den damaligen Eigentümer des Anwesens gibt die Inschrift über der Tür Auskunft. Das Jahr der Errichtung ist mit 1751 angegeben, Besitzer am Woagergut war damals Hans Lassacher.

Beschreibung:

Bereits von der Straße Richtung Unternberg leuchten die Farben des bemalten Woagerkastens in der Ortschaft Mörtelsdorf zwischen den Häusern hervor. Die ostseitige Eingangsfront des traufständig die Hanglage aufnehmenden Troadkastens liegt unmittelbar gegenüber der Hauptfront des Woagergutes, dessen Bauplatz sich trotz des Neubaus
nicht verändert hat. Bezeichnend für den Kasten sind die bunten, zum Teil noch seit der letzten Restaurierung erhaltenen Farben. Die Tür- und Fensterumrahmung sowie das geschoßgliedernde Band sind in schwarz, ocker und rot gehalten - Farben, die erst im Laufe des 18. Jh. bei der
Bemalung von Troadkästen verwendet wurden. Die Kanten des Baus werden durch versetzte Ornamentbänder mit eingeschriebenen Kreisen betont. Ein umlaufendes Geschoßband, das jeweils in der Mitte jeder
Seite durch ein Herz unterbrochen ist, gliedert den zweigeschossigen Bau, der ein Satteldach trägt. Das Motiv des Geschoßbandes wird bei der Giebelrahmung wiederholt. Die Eingangsseite wird durch die segmentbogenförmig abgeschlossene Tür und die beiden darüberliegenden, annähernd quadratischen Fenster gegliedert.
Sämtliche Fenster sowie die Tür sind durch ornamental gestaltete Säulen gerahmt, die einen Architrav tragen. Dieser Balken trägt jeweils zwei bzw. drei Kreise, denen wiederum Kreissegmente eingeschrieben
sind. Die Form sowie die gelbe Farbe weisen auf ein Symbol für die Sonne hin, die für den Ernteertrag, der in dem Kasten aufbewahrt wird, von besonderer Bedeutung ist. Die Sonne in Form einer Sonnenuhr mit einem Band von römischen Ziffern ist an der Südseite unter dem
Geschoßband angebracht. An der Eingangsseite gibt die Inschrift "HL1751SS" über der Türrahmung die Jahreszahl der Erbauung und die Initialen der damaligen Besitzer des Hofes wieder. Darüber fügte man - vermutlich im 19. Jh. - eine Christusdarstellung in einer profilierten Kartusche zur bestehenden ornamentalen Gestaltung dazu.

Details

Gemeindename Tamsweg
Gemeindekennzahl 50510
Ortsübliche Bezeichnung Woager Kasten
Objektkategorie 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | )

Katastralgemeinde Mörtelsdorf -- GEM Tamsweg
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1573
Ortschafts- bzw. Ortsteil Mörtelsdorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname 14
Längengrad 13.788403
Breitengrad 47.131307

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 8.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 6
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 5.5
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Bereits von der Straße Richtung Unternberg leuchten die Farben des bemalten Woagerkastens in der Ortschaft Mörtelsdorf zwischen den Häusern hervor. Die ostseitige Eingangsfront des traufständig die Hanglage aufnehmenden Troadkastens liegt unmittelbar gegenüber der Hauptfront des Woagergutes, dessen Bauplatz sich trotz des Neubaus
nicht verändert hat. Bezeichnend für den Kasten sind die bunten, zum Teil noch seit der letzten Restaurierung erhaltenen Farben. Die Tür- und Fensterumrahmung sowie das geschoßgliedernde Band sind in schwarz, ocker und rot gehalten - Farben, die erst im Laufe des 18. Jh. bei der
Bemalung von Troadkästen verwendet wurden. Die Kanten des Baus werden durch versetzte Ornamentbänder mit eingeschriebenen Kreisen betont. Ein umlaufendes Geschoßband, das jeweils in der Mitte jeder
Seite durch ein Herz unterbrochen ist, gliedert den zweigeschossigen Bau, der ein Satteldach trägt. Das Motiv des Geschoßbandes wird bei der Giebelrahmung wiederholt. Die Eingangsseite wird durch die segmentbogenförmig abgeschlossene Tür und die beiden darüberliegenden, annähernd quadratischen Fenster gegliedert.
Sämtliche Fenster sowie die Tür sind durch ornamental gestaltete Säulen gerahmt, die einen Architrav tragen. Dieser Balken trägt jeweils zwei bzw. drei Kreise, denen wiederum Kreissegmente eingeschrieben
sind. Die Form sowie die gelbe Farbe weisen auf ein Symbol für die Sonne hin, die für den Ernteertrag, der in dem Kasten aufbewahrt wird, von besonderer Bedeutung ist. Die Sonne in Form einer Sonnenuhr mit einem Band von römischen Ziffern ist an der Südseite unter dem
Geschoßband angebracht. An der Eingangsseite gibt die Inschrift "HL1751SS" über der Türrahmung die Jahreszahl der Erbauung und die Initialen der damaligen Besitzer des Hofes wieder. Darüber fügte man - vermutlich im 19. Jh. - eine Christusdarstellung in einer profilierten Kartusche zur bestehenden ornamentalen Gestaltung dazu.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Der 1751 errichtete Woagerkasten weist eine aufwendige Rustikamalerei auf. Die kreisförmigen Gebilde wurden in Anlehnung an Sonnensymbole angebracht.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Woagerkasten zählt zur Hofanlage des Woagergutes der Familie Macheiner und ehemaligen Familie Wind.
Über die Zeit der Erbauung und den damaligen Eigentümer des Anwesens gibt die Inschrift über der Tür Auskunft. Das Jahr der Errichtung ist mit 1751 angegeben, Besitzer am Woagergut war damals Hans Lassacher.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Woager Kasten
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Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Gespräch mit Eigentümerin;
Kulturkatalog Tamsweg, Objekt Nr. 40

Juliana Lankmayer
Datum der Erfassung 2018-09-24
Datum der letzten Bearbeitung 2021-03-24
letzter Bearbeiter Klaus Heitzmann

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.