Reisingergut Fassadenornamentik

Fassadenornamentik gemalt oder stukkiert

Gemeinde: Thalgau

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Das gemauerte Haus wurde im Jahre 1906 durch den damaligen Besitzer Martin Schoosleitner mit Schlackenputz versehen. Die Ausfertigung ist, so läßt sich vermuten, durch italienische Arbeiter getätigt worden, die zu dieser Zeit in Thalgau für die Bauarbeiten bei der Fischbachverbauung eingesetzt wurden. Die Umstellung von Blockbau- auf Mauerbauweise erforderte Fachkräfte, denn das Errichten eines Natursteinmauerwerkes verlangt ganz andere Fertigkeiten als der Blockbau. Die Italiener galten nach mündlichen Berichten als tüchtige und geschickte, sowie schnelle Maurer und Handwerker: 'Sie konnten mit einer Hand einen Ziegel heben und mit der zweiten Hand den Mörtel werfen'. Die Schlackenputzfassade der Italiener war viel spielerischer und formenreicher als die der einheimischen Handwerker. 1970 hat man eine Renovierung vorgenommen und den Schlackenputz, bis auf einige kleinere Zementverputzstellen, im Original erhalten.

Beschreibung:

Das mit schwarzen Schlackenkörnern gestaltete 'Reisinger Gut' ist bereits um 1400 mit Michael Strobl erwähnt. Die Namensgebung leitet sich von einem früheren Besitzer Reisinger ab. Die Ausformungen des Schlackenputzes sind ein wesentliches Element der Einteilung. Die Fassade des 'Reisingergutes' ist mit kreisförmigen und netzartigen Schlackenlinien verziert, die sich an den Enden schneckenförmig einringeln. Über den Fenstern befinden sich die typischen Ziegelbögen. Auffallend bei diesem 'Schlackentypus' ist die Ausfüllung des schmalen Raumes zwischen Fensterputzfasche und Ziegelwerk. Dieser ist nicht wie bei den anderen Häusertypen Thalgaus mit Farbe ausgestrichen, sondern ebenfalls mit schwarzen Steinen verziert.

Details

Gemeindename Thalgau
Gemeindekennzahl 50337
Ortsübliche Bezeichnung Reisingergut Fassadenornamentik
Objektkategorie 3200 ( Fassadenornamentik (gemalt oder stukkiert) | | )

Katastralgemeinde Enzersberg -- GEM Thalgau
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2716/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Unterdorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Irlachstraße 1
Längengrad 13.228425
Breitengrad 47.845133

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 11
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 15
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 9
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Das äußere Mauerwerk bröckelt vielfach ab.

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das mit schwarzen Schlackenkörnern gestaltete 'Reisinger Gut' ist bereits um 1400 mit Michael Strobl erwähnt. Die Namensgebung leitet sich von einem früheren Besitzer Reisinger ab. Die Ausformungen des Schlackenputzes sind ein wesentliches Element der Einteilung. Die Fassade des 'Reisingergutes' ist mit kreisförmigen und netzartigen Schlackenlinien verziert, die sich an den Enden schneckenförmig einringeln. Über den Fenstern befinden sich die typischen Ziegelbögen. Auffallend bei diesem 'Schlackentypus' ist die Ausfüllung des schmalen Raumes zwischen Fensterputzfasche und Ziegelwerk. Dieser ist nicht wie bei den anderen Häusertypen Thalgaus mit Farbe ausgestrichen, sondern ebenfalls mit schwarzen Steinen verziert.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Kreise sind häufig um auffallende Bachsteine gelegt. Die schneckenförmigen Musterungen sind unterschiedlich geformt.

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das gemauerte Haus wurde im Jahre 1906 durch den damaligen Besitzer Martin Schoosleitner mit Schlackenputz versehen. Die Ausfertigung ist, so läßt sich vermuten, durch italienische Arbeiter getätigt worden, die zu dieser Zeit in Thalgau für die Bauarbeiten bei der Fischbachverbauung eingesetzt wurden. Die Umstellung von Blockbau- auf Mauerbauweise erforderte Fachkräfte, denn das Errichten eines Natursteinmauerwerkes verlangt ganz andere Fertigkeiten als der Blockbau. Die Italiener galten nach mündlichen Berichten als tüchtige und geschickte, sowie schnelle Maurer und Handwerker: 'Sie konnten mit einer Hand einen Ziegel heben und mit der zweiten Hand den Mörtel werfen'. Die Schlackenputzfassade der Italiener war viel spielerischer und formenreicher als die der einheimischen Handwerker. 1970 hat man eine Renovierung vorgenommen und den Schlackenputz, bis auf einige kleinere Zementverputzstellen, im Original erhalten.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Archiv DDr. Iglhauser. Gespräch mit Josef Schoosleitner.

DDr. Bernhard Iglhauser
Datum der Erfassung 2005-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2005-01-01
letzter Bearbeiter DDr. Bernhard Iglhauser

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.