Wallfahrtskapelle Frauenbrunn
Gemeinde: Traunreut
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Im ehemaligen Hofmarksbezirk Pertenstein galt schon früher ein Brunnen als heilkräftig, war jedoch vor dem 17. Jahrhundert kein explizites Wallfahrtsziel. Erst nach der Errichtung einer ersten Holzkapelle im Jahr 1606 durch Ladislaus von Törring entwickelte sich eine Wallfahrt. Schenkt man den Darstellungen auf dem etwa 1630 zur Förderung der Wallfahrt gedruckten Mirakelbild Glauben, so war die Kapelle anfangs ein quadratischer, offener Holzbau. Wohl erst nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand die achteckige Kapelle. 1681/82 gibt es Hinweise auf eine Erneuerung der Kapelle mit Fertigung zweier Bilder durch Rupprecht Schweindl aus Altenmarkt. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Kapelle barockisiert. 1991 erfolgte durch Yvonne Schmidt eine Sanierung der Kirche, bei der unter anderem der Innenraum in der gräulich dominierten Barockfarbfassung belassen und auf die Rekonstruktion des eher bräunlichen Ursprungszustandes verzichtet wurde.
Beschreibung:
Unterhalb der nördlichen Hangkante zum Traunwalchener Oberdorf steht am neuen Traunwalchener Friedhof über einer alten Wallfahrtsquelle der viel beachtete achteckige Holzbau mit mächtiger Zwiebelkuppel (Holzschindeldeckung; Bekrönung: vergoldetes Kleeblattkreuz mit Strahlenkranz) über einem niedrigen gemauerten Sockel. Die rechteckigen Seitenfenster sind mit Eisengittern gesichert. Die aufgedoppelte Eingangstüre ist im Sternenmuster gestaltet.
Details
Gemeindename | Traunreut |
Gemeindekennzahl | 189154 |
Ortsübliche Bezeichnung | Wallfahrtskapelle Frauenbrunn |
Objektkategorie | 1510 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | ) |
Katastralgemeinde | Traunwalchen -- GEM Traunreut |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 444/3 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Traunwalchen |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Frauenbrunnstraße 3 |
Längengrad | 12.602226 |
Breitengrad | 47.941354 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 4.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Unterhalb der nördlichen Hangkante zum Traunwalchener Oberdorf steht am neuen Traunwalchener Friedhof über einer alten Wallfahrtsquelle der viel beachtete achteckige Holzbau mit mächtiger Zwiebelkuppel (Holzschindeldeckung; Bekrönung: vergoldetes Kleeblattkreuz mit Strahlenkranz) über einem niedrigen gemauerten Sockel. Die rechteckigen Seitenfenster sind mit Eisengittern gesichert. Die aufgedoppelte Eingangstüre ist im Sternenmuster gestaltet. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | An den acht Innenwänden der Kapelle sind etwa 100 Votivtafeln aus den Jahren 1669 - 1946 bis in die jüngste Zeit zu bewundern. Weitere 16 Tonmalereien und Votivgaben zieren den Innenraum. Die Kapelle hat den Charakter eines Brunnenheiligtums, demzufolge ist der Altartisch über einem runden Brunnen errichtet. Der üppige, teilweise vergoldete Altaraufbau zeigt zwei marmoriert bemalene, korinthische Säulen und stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Zentrum steht eine geschnitzte und farbig gefasste Gnadenmadonna (Maria Immaculata) vor einem goldfarbenem Strahlenkranz. Unter dem Altar befindet sich die Brunnennische. Wird der Zughebel betätigt, fließt Wasser aus dem ehemaligen Wallfahrtsbrunnen in ein Sammelbecken. Das bewegliche, nüchterne Gestühl ist auf den Altarbrunnen ausgerichtet. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Im ehemaligen Hofmarksbezirk Pertenstein galt schon früher ein Brunnen als heilkräftig, war jedoch vor dem 17. Jahrhundert kein explizites Wallfahrtsziel. Erst nach der Errichtung einer ersten Holzkapelle im Jahr 1606 durch Ladislaus von Törring entwickelte sich eine Wallfahrt. Schenkt man den Darstellungen auf dem etwa 1630 zur Förderung der Wallfahrt gedruckten Mirakelbild Glauben, so war die Kapelle anfangs ein quadratischer, offener Holzbau. Wohl erst nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand die achteckige Kapelle. 1681/82 gibt es Hinweise auf eine Erneuerung der Kapelle mit Fertigung zweier Bilder durch Rupprecht Schweindl aus Altenmarkt. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Kapelle barockisiert. 1991 erfolgte durch Yvonne Schmidt eine Sanierung der Kirche, bei der unter anderem der Innenraum in der gräulich dominierten Barockfarbfassung belassen und auf die Rekonstruktion des eher bräunlichen Ursprungszustandes verzichtet wurde. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Danner, Johannes: 1200 Jahre Traunwalchen. Trostberg 1989: 38-43. Danner Johannes: Pfarrkirche Mariä Geburt – Frauenbrunn – Kirche Kirchstätt. Traunstein 1995: 26-65. Lohr. Johann Baptist: Kurz gefaßte Geschichte der Pfarrei Traunwalchen. München 1905: 39-44. |
Datum der Erfassung | 2001-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2001-01-01 |
letzter Bearbeiter | Johannes Danner / Gerhard Ely / Wolfgang Kaiser / Mario Puhane |