Stuckofen
Gemeinde: Thomatal
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Der Stuckofen steht in direktem Zusammenhang mit der in der Nähe befindlichen Schmelzanlage Bundschuh, die heute als Hochofenmuseum Bundschuh geführt wird und stellt ein Wirtschaftsdenkmal aus dem montanhistorischen Bereich dar. Der Bergbau und die Verhüttung im Bundschuhtal lässt sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Das Hochofenwerk «Franzenshütte» stammt aus dem Jahr 1862.
Wegen der Gewinnung eines STÜCKES Roheisen, erhielten diese Schmelzöfen den Namen Stuckofen.
Das Eisenerz wurde im ca. 10 km taleinwärts liegenden Gebiet des heutigen Thomataler Ortsteils Schönfeld abgebaut und mit Ochsenfuhrwerken zu den Schmelzöfen transportiert.
Im Jahr 1767 wurde die Einstellung des Betriebs der Stucköfen wegen des hohen Holzkohleverbrauchs per Verordnung verboten.
Beschreibung:
Der Stuckofen befindet sich im Thomataler Ortsteil Bundschuh, ca. 40 m südlich der Bundschuher Landesstraße L 267 und ca. 1,20 km, nach dem Hochofenmuseum in Richtung Ortsteil Schönfeld bzw. weiter nach Kärnten, direkt am Thomatalerbach, in einer Seehöhe von 1.430 m.
Im Gegensatz zum Stuckofen in der Nähe der Kandolf Almhütte ist derjenige im Bereich der ehemaligen Müllner Almhütte zwar auch überwachsen, aber in Form eines Hügels noch gut erkennbar.
Stucköfen sind ehemalige Schmelzöfen, gebaut aus Natur- und Bruchsteinmauerwerk, die dem Schmelzen von Eisenerz und der Eisengewinnung dienten. Der Stuckofen bei der Kandolfalm wurde vermutlich um 1624, der bei der ehemaligen Müllneralm 1762 gebaut. Die Stucköfen hatten ca. 1,00 m Innendurchmesser an der Basis, am oberen Ende ca. 70 cm und waren etwa 2,50 m hoch. Die Reste des Stuckofens sind überwachsen und zwei Stöcke von umgeschnittenen Bäumen stehen obenauf am Hügel, wo in einer kleinen Grabungsöffnung Mauerwerksteile sichtbar sind.
Bei den Stucköfen konnte über einer Blasebalgdüse, im Gegensatz zu Öfen mit natürlichem Luftzug, effektiver Luft eingeblasen werden, wodurch es möglich war, größere Mengen an Eisenerz pro Schmelzvorgang zu verarbeiten. Der Stuckofen wurde schichtweise mit Eisenerz und Holzkohle befüllt und das Schmelzgut am Fuße des Ofens entnommen.
Details
Gemeindename | Thomatal |
Gemeindekennzahl | 50511 |
Ortsübliche Bezeichnung | Stuckofen |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | Bundschuh -- GEM Thomatal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 416 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Bundschuh |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Schloßberg 1 |
Längengrad | 13.730751 |
Breitengrad | 47.034475 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 15 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 15 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | ruinös |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
- Die Reste des Stuckofens sind überwachsen und zwei Stöcke von umgeschnittenen Bäumen stehen oben auf dem Hügel. Bei archäologischer Freilegung könnte der Ofen rekonstruiert und mittels Abdeckung geschützt werden. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Stuckofen befindet sich im Thomataler Ortsteil Bundschuh, ca. 40 m südlich der Bundschuher Landesstraße L 267 und ca. 1,20 km, nach dem Hochofenmuseum in Richtung Ortsteil Schönfeld bzw. weiter nach Kärnten, direkt am Thomatalerbach, in einer Seehöhe von 1.430 m. Im Gegensatz zum Stuckofen in der Nähe der Kandolf Almhütte ist derjenige im Bereich der ehemaligen Müllner Almhütte zwar auch überwachsen, aber in Form eines Hügels noch gut erkennbar. Stucköfen sind ehemalige Schmelzöfen, gebaut aus Natur- und Bruchsteinmauerwerk, die dem Schmelzen von Eisenerz und der Eisengewinnung dienten. Der Stuckofen bei der Kandolfalm wurde vermutlich um 1624, der bei der ehemaligen Müllneralm 1762 gebaut. Die Stucköfen hatten ca. 1,00 m Innendurchmesser an der Basis, am oberen Ende ca. 70 cm und waren etwa 2,50 m hoch. Die Reste des Stuckofens sind überwachsen und zwei Stöcke von umgeschnittenen Bäumen stehen obenauf am Hügel, wo in einer kleinen Grabungsöffnung Mauerwerksteile sichtbar sind. Bei den Stucköfen konnte über einer Blasebalgdüse, im Gegensatz zu Öfen mit natürlichem Luftzug, effektiver Luft eingeblasen werden, wodurch es möglich war, größere Mengen an Eisenerz pro Schmelzvorgang zu verarbeiten. Der Stuckofen wurde schichtweise mit Eisenerz und Holzkohle befüllt und das Schmelzgut am Fuße des Ofens entnommen. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Stuckofen steht in direktem Zusammenhang mit der in der Nähe befindlichen Schmelzanlage Bundschuh, die heute als Hochofenmuseum Bundschuh geführt wird und stellt ein Wirtschaftsdenkmal aus dem montanhistorischen Bereich dar. Der Bergbau und die Verhüttung im Bundschuhtal lässt sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Das Hochofenwerk «Franzenshütte» stammt aus dem Jahr 1862. Wegen der Gewinnung eines STÜCKES Roheisen, erhielten diese Schmelzöfen den Namen Stuckofen. Das Eisenerz wurde im ca. 10 km taleinwärts liegenden Gebiet des heutigen Thomataler Ortsteils Schönfeld abgebaut und mit Ochsenfuhrwerken zu den Schmelzöfen transportiert. Im Jahr 1767 wurde die Einstellung des Betriebs der Stucköfen wegen des hohen Holzkohleverbrauchs per Verordnung verboten. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | - Hochofenchronik, 5592, Thomatal, Bundschuh 15 |
Datum der Erfassung | 2020-03-28 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-05-16 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |