Schanzbogen

Haustüren und Tore

Gemeinde: Neumarkt am Wallersee

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die beiden Fürsterzbischöfe Wolf Dietrich von Raitenau und Paris Graf von Lodron bauten im 17. Jahrhundert Neumarkt zur Festung und Grenzbastion aus. Mit der Errichtung des Schanzwalls als Verteidigungsanlage wurde 1638 der Salzburger Dombaumeister Santino Solari beauftragt. Erzbischof Paris Graf Lodron (1619 - 1653) gelang es, durch eine kluge Politik Salzburg während des Dreißigjährigen Krieges zu einer Insel des Friedens zu machen. In Neumarkt ließ er die 27 Jahre zuvor aufgeworfene Schanze entscheidend ausbauen, eine 100 Meter lange und 50 Meter breite Kirchhofbefestigung anlegen und das Schanzhäusl errichten. Der tonnengewölbte Torturm war als Wachthaus und Wohnung für einen Offizier bestimmt.

Beschreibung:

Das Schanzhäusl ist das Wahrzeichen der Stadt. Es grenzt den Kirchenbezirk ab und bildet den wichtigsten Zugang vom Stadtzentrum zur Stadtpfarrkirche. Als Torturm ist es Teil des Kulturdenkmals Schanzwall. Gemeinsam mit der Johann-Aigner-Volksschule, dem Kriegerdenkmal und der stattlichen Linde prägt es den Kirchenplatz. Das Gewände des Bogens auf der Ostseite besteht aus Salzburger Nagelfluh, einem Konglomerat der Mindel-Riss-Zwischeneiszeit. Die beiden Kämpfersteine, auf denen der Segmentbogen aufliegt, und der Keilstein mit dem als Relief ausgeführten Wappen des Erzbischofs Paris Lodron sind in Untersberger Marmor angefertigt. Der Dombaumeister Santino Solari verstand es, beim Schanzhäusl vergessen zu lassen, dass es sich um einen in schwerer Zeit geschaffenen Zweckbau handelt.

Details

Gemeindename Neumarkt am Wallersee
Gemeindekennzahl 50324
Ortsübliche Bezeichnung Schanzbogen
Objektkategorie 3500 ( Haustüren und Tore | | )

Katastralgemeinde Neumarkt-Markt -- GEM Neumarkt am Wallersee
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 48/46
Ortschafts- bzw. Ortsteil Stadtzentrum
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Kirchenstraße 5
Längengrad 13.224138
Breitengrad 47.947098

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 3.3
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 7.7
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das Schanzhäusl ist das Wahrzeichen der Stadt. Es grenzt den Kirchenbezirk ab und bildet den wichtigsten Zugang vom Stadtzentrum zur Stadtpfarrkirche. Als Torturm ist es Teil des Kulturdenkmals Schanzwall. Gemeinsam mit der Johann-Aigner-Volksschule, dem Kriegerdenkmal und der stattlichen Linde prägt es den Kirchenplatz. Das Gewände des Bogens auf der Ostseite besteht aus Salzburger Nagelfluh, einem Konglomerat der Mindel-Riss-Zwischeneiszeit. Die beiden Kämpfersteine, auf denen der Segmentbogen aufliegt, und der Keilstein mit dem als Relief ausgeführten Wappen des Erzbischofs Paris Lodron sind in Untersberger Marmor angefertigt. Der Dombaumeister Santino Solari verstand es, beim Schanzhäusl vergessen zu lassen, dass es sich um einen in schwerer Zeit geschaffenen Zweckbau handelt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Der Bogen hat eine Durchgangsbreite von 230cm und eine Scheitelhöhe von 250cm. Die beiden Kämpfersteine messen jeweils 62 x 30cm, ihre Tiefe beträgt 50cm. Der Keilstein weist eine sehr gute Steinmetzarbeit auf: Das in Salzburg bekannteste Wappen eines Fürsterzbischofs, den Löwen mit dem 'Brezelschweif', der die Bautätigkeit Paris Lodrons kennzeichnet und an die italienische Herkunft dieses Fürsten erinnert. Die Schanze ist eine 2,5 bis drei Meter hohe Wallanlage mit fünf vorspringenden Rondellen. Der Schanzwall-Weg mit seinen 14 Schautafeln zur Stadtgeschichte wurde mit dem Salzburger Kulturgüterpreis 2004 ausgezeichnet.

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die beiden Fürsterzbischöfe Wolf Dietrich von Raitenau und Paris Graf von Lodron bauten im 17. Jahrhundert Neumarkt zur Festung und Grenzbastion aus. Mit der Errichtung des Schanzwalls als Verteidigungsanlage wurde 1638 der Salzburger Dombaumeister Santino Solari beauftragt. Erzbischof Paris Graf Lodron (1619 - 1653) gelang es, durch eine kluge Politik Salzburg während des Dreißigjährigen Krieges zu einer Insel des Friedens zu machen. In Neumarkt ließ er die 27 Jahre zuvor aufgeworfene Schanze entscheidend ausbauen, eine 100 Meter lange und 50 Meter breite Kirchhofbefestigung anlegen und das Schanzhäusl errichten. Der tonnengewölbte Torturm war als Wachthaus und Wohnung für einen Offizier bestimmt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Enzinger, Franz Paul: Stadtpfarrkirche zum heiligen Nikolaus in Neumarkt am Wallersee. Christliche Kunststätten Österreichs, Nr. 452. Verlag St.Peter, Salzburg 2006.

Franz Paul Enzinger
Datum der Erfassung 2006-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2006-01-01
letzter Bearbeiter Franz Paul Enzinger

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.