Armbrustschießstand und Schießscheiben

Saletteln, Kegelbahnen, Schießstände

Gemeinde: Thomatal

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Der Verein, die « Stachelschützen Bundschuh », wurde auf Initiative von Werner Dürnberger *1925 - †2002, im Jahr 1977 gegründet. Als Schütze und Scheibenmaler fiel ihm eine alte Zielscheibe aus dem Jahre 1909 auf, die am Giebel des Wirtschaftsgebäudes vom damaligen Bundschuhwirt angebracht war und heute im Hochofenmuseum hängt. Seine Nachforschungen ergaben, dass es in Bundschuh, oberhalb des Bundschuhwirtes, einen Schießstand gab, der nach Aussagen älterer Bewohner bis 1924 in Betrieb war. Es lag also nahe, dieses historische Brauchtum wieder zu beleben. Der Name Stachelschützen wird vom verwendeten Geschoß abgeleitet, das aus einem Holzschaft mit Stahlspitze besteht und als „Stachel“ bezeichnet wird. Anfänglich wurde mit der Armbrust, deren Geschoss als Stachel bezeichnet wird, auf einem einfachst errichteten Stand, mit der Zielscheibe auf einem vorhandenen Baum, geschossen und in den Folgejahren nach und nach die beschriebenen Gebäude errichtet. Das Schützenjahr wird alljährlich Anfang Juni mit dem inzwischen traditionellen Vogelscheibenschießen, bei dem auf eine handgemalte Schießscheibe, auf dem immer ein heimischer Vogel abgebildet ist, geschossen wird. Die Vogelscheiben und viele der am Schießstand befindlichen Schießscheiben, wurden von W. Dürnberger und seit seinem Ableben von seiner Tochter Friederike Moser *1955, gemalt.
GR Pfarrer Valentin Pfeifenberger *1914 - †2004, der auch Schützenkurat war, stellte dem Verein zu Beginn seine selbst gefertigte Fahne zur Verfügung.
Anlässlich des 10-jährigen Bestandsjubiläums wurde die neue Schützenfahne geweiht, die auf einer Seite eine Armbrust und das Wappen von Thomatal, auf der anderen Seite eine Ansicht des Hochofens von Bundschuh, zeigt.
Die Existenz der Armbrust ist bereits in vorchristlicher Zeit nachgewiesen und spielte bis ins 14. Jh. als standesgemäße Waffe des Rittertums eine bedeutende Rolle. Die Stachelschützen Bundschuh haben sich zur Aufgabe gemacht, traditionelles Brauchtum mit den Prinzipien der Schützen über das gemeinschaftliche Armbrustschießen zu verbinden, zu pflegen und zu erhalten. Gekleidet sind die Stachelschützen Bundschuh mit der historischen Lungauer Werktagstracht, die Marketenderinnen mit der Sonntagstracht und der Zieler tritt in der Aufmachung des berühmten Salzburger Hanswurscht auf.
« Es ist ein Freund der zu dir steht,
der mit dir an der Seite geht,
zu Hilfe eilt mit Rat und Tat,
das ist der Schützenkamerad ».

Beschreibung:

Der Armbrustschießstand befindet sich östlich der Bundschuh Landesstraße L 267, zwischen dem ehemaligen Bundschuhwirt und der talseitigen Brücke über den Bundschuhbach, direkt hinter dem Häuschen Bundschuh Nr. 4, der ehemaligen Fresnermühle. Hinter der Zielwand verläuft der Bundschuhbach.
Der Schießstand besteht aus dem Schützenstand mit 7 Plätzen sowie einer angeschlossenen, aber räumlich abgetrennten kleinen Werkstatt, Gebäudegröße (T) 3,50 x (B) 11,50 x (H) 3,50 m, der in Holzriegelbauweise errichtet ist und trägt ein Pultdach, das mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt ist. Im Stand befindet sich der Antrieb für die Zielscheibenwägelchen, viele Schießscheiben an den Wänden und an der Decke aufgehängt, die Schützenfahne, die Vereinsarmbrüste, eine Truhenbank als Sitzgelegenheit und an der Rückwand ein auf Leinen gemaltes Bild von W. Dürnberger *1925 - † 2002, das eine antike Schießveranstaltung zeigt. Weiters aus der vertikalen Zielwand, (T) 1,50 x (B) 10,00 x (H) 3,00 m, die im Schießabstand von 13,00 Metern aufgestellt ist, ebenfalls in Holzriegelbauweise mit brettergedecktem Pultdach ausgeführt, mit davorgesetzter Brüstung, die beidseitig bis zum Pultdach hochgezogen ist und dem Schutz des sogenannten Zielers dient.
Richtung Freisitzplatz und Aufenthaltshütte ist eine 2,00 m hohe Schutzwand mit Brettern und kleinen Plexiglasfenstern errichtet.
Zum ganz besonderen Inventar des Schießstandes und der Schützenhütte gehören die vielen künstlerisch gemalten Schießscheiben. Sie werden für spezielle Anlässe wie z.B. Vogelscheiben-, Hochzeits-, Tauf-, Gedenk-, Familien-, Vereins- und Ausflugsschießen gemalt, dann wird die Scheibe beschossen und die Reihung der Schützen als bleibende Erinnerung auf der Scheibe verewigt. Vereinseigene und manche Schießscheiben von privaten Auftraggebern bzw. Besitzern verbleiben am Schießstand und werden dort dekorativ aufgehängt.

Details

Gemeindename Thomatal
Gemeindekennzahl 50511
Ortsübliche Bezeichnung Armbrustschießstand und Schießscheiben
Objektkategorie 2300 ( Saletteln, Kegelbahnen, Schießstände | | )

Katastralgemeinde Bundschuh -- GEM Thomatal
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 189
Ortschafts- bzw. Ortsteil Bundschuh
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bundschuh 4
Längengrad 13.710745
Breitengrad 47.048174

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 11.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 15
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Der Armbrustschießstand befindet sich östlich der Bundschuh Landesstraße L 267, zwischen dem ehemaligen Bundschuhwirt und der talseitigen Brücke über den Bundschuhbach, direkt hinter dem Häuschen Bundschuh Nr. 4, der ehemaligen Fresnermühle. Hinter der Zielwand verläuft der Bundschuhbach.
Der Schießstand besteht aus dem Schützenstand mit 7 Plätzen sowie einer angeschlossenen, aber räumlich abgetrennten kleinen Werkstatt, Gebäudegröße (T) 3,50 x (B) 11,50 x (H) 3,50 m, der in Holzriegelbauweise errichtet ist und trägt ein Pultdach, das mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt ist. Im Stand befindet sich der Antrieb für die Zielscheibenwägelchen, viele Schießscheiben an den Wänden und an der Decke aufgehängt, die Schützenfahne, die Vereinsarmbrüste, eine Truhenbank als Sitzgelegenheit und an der Rückwand ein auf Leinen gemaltes Bild von W. Dürnberger *1925 - † 2002, das eine antike Schießveranstaltung zeigt. Weiters aus der vertikalen Zielwand, (T) 1,50 x (B) 10,00 x (H) 3,00 m, die im Schießabstand von 13,00 Metern aufgestellt ist, ebenfalls in Holzriegelbauweise mit brettergedecktem Pultdach ausgeführt, mit davorgesetzter Brüstung, die beidseitig bis zum Pultdach hochgezogen ist und dem Schutz des sogenannten Zielers dient.
Richtung Freisitzplatz und Aufenthaltshütte ist eine 2,00 m hohe Schutzwand mit Brettern und kleinen Plexiglasfenstern errichtet.
Zum ganz besonderen Inventar des Schießstandes und der Schützenhütte gehören die vielen künstlerisch gemalten Schießscheiben. Sie werden für spezielle Anlässe wie z.B. Vogelscheiben-, Hochzeits-, Tauf-, Gedenk-, Familien-, Vereins- und Ausflugsschießen gemalt, dann wird die Scheibe beschossen und die Reihung der Schützen als bleibende Erinnerung auf der Scheibe verewigt. Vereinseigene und manche Schießscheiben von privaten Auftraggebern bzw. Besitzern verbleiben am Schießstand und werden dort dekorativ aufgehängt.

Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Verein, die « Stachelschützen Bundschuh », wurde auf Initiative von Werner Dürnberger *1925 - †2002, im Jahr 1977 gegründet. Als Schütze und Scheibenmaler fiel ihm eine alte Zielscheibe aus dem Jahre 1909 auf, die am Giebel des Wirtschaftsgebäudes vom damaligen Bundschuhwirt angebracht war und heute im Hochofenmuseum hängt. Seine Nachforschungen ergaben, dass es in Bundschuh, oberhalb des Bundschuhwirtes, einen Schießstand gab, der nach Aussagen älterer Bewohner bis 1924 in Betrieb war. Es lag also nahe, dieses historische Brauchtum wieder zu beleben. Der Name Stachelschützen wird vom verwendeten Geschoß abgeleitet, das aus einem Holzschaft mit Stahlspitze besteht und als „Stachel“ bezeichnet wird. Anfänglich wurde mit der Armbrust, deren Geschoss als Stachel bezeichnet wird, auf einem einfachst errichteten Stand, mit der Zielscheibe auf einem vorhandenen Baum, geschossen und in den Folgejahren nach und nach die beschriebenen Gebäude errichtet. Das Schützenjahr wird alljährlich Anfang Juni mit dem inzwischen traditionellen Vogelscheibenschießen, bei dem auf eine handgemalte Schießscheibe, auf dem immer ein heimischer Vogel abgebildet ist, geschossen wird. Die Vogelscheiben und viele der am Schießstand befindlichen Schießscheiben, wurden von W. Dürnberger und seit seinem Ableben von seiner Tochter Friederike Moser *1955, gemalt.
GR Pfarrer Valentin Pfeifenberger *1914 - †2004, der auch Schützenkurat war, stellte dem Verein zu Beginn seine selbst gefertigte Fahne zur Verfügung.
Anlässlich des 10-jährigen Bestandsjubiläums wurde die neue Schützenfahne geweiht, die auf einer Seite eine Armbrust und das Wappen von Thomatal, auf der anderen Seite eine Ansicht des Hochofens von Bundschuh, zeigt.
Die Existenz der Armbrust ist bereits in vorchristlicher Zeit nachgewiesen und spielte bis ins 14. Jh. als standesgemäße Waffe des Rittertums eine bedeutende Rolle. Die Stachelschützen Bundschuh haben sich zur Aufgabe gemacht, traditionelles Brauchtum mit den Prinzipien der Schützen über das gemeinschaftliche Armbrustschießen zu verbinden, zu pflegen und zu erhalten. Gekleidet sind die Stachelschützen Bundschuh mit der historischen Lungauer Werktagstracht, die Marketenderinnen mit der Sonntagstracht und der Zieler tritt in der Aufmachung des berühmten Salzburger Hanswurscht auf.
« Es ist ein Freund der zu dir steht,
der mit dir an der Seite geht,
zu Hilfe eilt mit Rat und Tat,
das ist der Schützenkamerad ».
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Armbrustschießstand Gesamtansicht Rtg. Süden
Mai 2020
Peter Moser

Armbrustschießstand Blickrtg. Zielwand
Oktober 2019
Peter Moser

Armbrustschießstand Zielwand
Mai 2020
Peter Moser

Armbrustschießstand mit Armbrüsten u. Leinenbild im Hintergrund
Mai 2020
Peter Moser

Armbrust schussfertig
Oktober 2019
Peter Moser

Armbrustschießstand mit Vogelscheiben
Mai 2020
Peter Moser

Armbrustschießstand mit Hanswurst Scheiben
Mai 2020
Peter Moser

Armbrustschießstand mit Vogelscheiben
Mai 2020
Peter Moser

Schützenhütte mit Schießscheiben
Mai 2020
Peter Moser

Vogelscheibe 2018
Mai 2020
Peter Moser

Gedenkscheibe Werner Dürnberger 2005
Mai 2020
Peter Moser

Vogelscheibe 2009
Mai 2020
Peter Moser

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen - Aufzeichnungen Gründungsobmann Werner Dürnberger *1925 - †2002
- Peter Moser *1953 Ehrenobmann, 5580 Tamsweg, Litzelsdorf 6

Peter Moser
Datum der Erfassung 2020-03-28
Datum der letzten Bearbeitung 2020-05-06
letzter Bearbeiter Monika Brunner-Gaurek

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.