Steger Troadkasten
Gemeinde: Thomatal
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Der Steger Troadkasten wurde 1835 erbaut und im Jahr 2012 mit Unterstützung des Landes Salzburg von den heutigen Besitzern des Stegergutes, Renate und Erwin Kobuly *1962, renoviert.
Der Hl. Klemens in der Nische über der Eingangstür ist jüngeren Datums, wurde vom Künstler und Bildhauer Peter Angermann *1960 geschnitzt und ist dem Sohn des Besitzers, Klemens Korbuly, gewidmet.
Das Bild der Schutzmantelmadonna im Gibelbereich des Kastens ist auf eine Blechplatte gemalt (Künstler nicht bekannt) und ist eine Mariendarstellung, die die Gläubigen unter ihrem Mantel birgt und beschützt. Das Bild wurde anlässlich der Renovierung von der damaligen Landesrätin Doraja Eberle gestiftet.
Der Kasten diente zur trockenen, maussicheren und möglichst brandsicheren Aufbewahrung von Getreide und Saatgut, aber auch anderen landwirtschaftlichen Produkten und Wertgegenständen. Um möglichst von Bränden verschont zu bleiben, wurden Getreidekästen auf erzbischöfliche Anordnung meist etwas abseits von Hof und Stallgebäude errichtet.
Beschreibung:
Der Steger Troadkasten (Getreidespeicher) steht im Thomataler Ortsteil Fegendorf, beim Stegergut der Fam. Renate und Erwin Korbuly, in einer Seehöhe von 1.040 m.
Der Steger Troadkasten besteht aus Natursteinmauerwerk, das am Übergang ins Erdreich sichtbar ist. Er ist zweigeschoßig und mit Holztramdecken ausgestattet, weiß verputzt und durch gelbe Horizontal- sowie Giebelfaschen gegliedert. Die Ecken tragen aufgemalte gelbe Ortsteine, die Tür und die Fensteröffnungen sind mit schmalen Faschen und Gesimsen umrahmt. Die Eingangsgiebelseite ist nach Südosten ausgerichtet und weist die Eingangstüröffnung mit Korbbogen im Erdgeschoß, eine bogenförmige Nische mit geschnitztem Hl. Klemens und ein quadratisches Fenster mit Eisengitter im Obergeschoß sowie einen leicht vertieften bogenförmigen Auslass mit gemaltem Muttergottesbild auf einer Blechplatte und eine schießschartenförmige Lüftungsöffnung im Giebel auf. Über dem Fenster im Obergeschoß ist die Metallscheibe und Mutter einer Schleuder, das ist eine Stahlstange, die durch das Bauwerk führt, mit der es zusätzlich zusammengehalten wird, sichtbar. Die Eingangstür ist metallbeschlagen, hat X-förmige Stahlbänder zur Aussteifung und einen beweglichen Griffring. Die Rück- bzw. nordwestliche Giebelseite hat jeweils ein quadratisches Fenster mit Eisengitter im Erd- und Obergeschoß sowie eine schießschartenförmige Lüftungsöffnung im Giebel. Über dem Fenster im Obergeschoß ist das kreuzförmige Spannschloss der Schleuder aus Metall sichtbar. Die beiden Traufenseiten sind geschlossen ausgeführt. Das Satteldach ist mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt und die beiden Traufen tragen hölzerne Regenrinnen auf schmiedeisernen Haken.
Details
Gemeindename | Thomatal |
Gemeindekennzahl | 50511 |
Ortsübliche Bezeichnung | Steger Troadkasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | Thomatal -- GEM Thomatal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 761 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Thomatal |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Fegendorf 11 |
Längengrad | 13.776417 |
Breitengrad | 47.061981 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 7.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 5.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 6.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Steger Troadkasten (Getreidespeicher) steht im Thomataler Ortsteil Fegendorf, beim Stegergut der Fam. Renate und Erwin Korbuly, in einer Seehöhe von 1.040 m. Der Steger Troadkasten besteht aus Natursteinmauerwerk, das am Übergang ins Erdreich sichtbar ist. Er ist zweigeschoßig und mit Holztramdecken ausgestattet, weiß verputzt und durch gelbe Horizontal- sowie Giebelfaschen gegliedert. Die Ecken tragen aufgemalte gelbe Ortsteine, die Tür und die Fensteröffnungen sind mit schmalen Faschen und Gesimsen umrahmt. Die Eingangsgiebelseite ist nach Südosten ausgerichtet und weist die Eingangstüröffnung mit Korbbogen im Erdgeschoß, eine bogenförmige Nische mit geschnitztem Hl. Klemens und ein quadratisches Fenster mit Eisengitter im Obergeschoß sowie einen leicht vertieften bogenförmigen Auslass mit gemaltem Muttergottesbild auf einer Blechplatte und eine schießschartenförmige Lüftungsöffnung im Giebel auf. Über dem Fenster im Obergeschoß ist die Metallscheibe und Mutter einer Schleuder, das ist eine Stahlstange, die durch das Bauwerk führt, mit der es zusätzlich zusammengehalten wird, sichtbar. Die Eingangstür ist metallbeschlagen, hat X-förmige Stahlbänder zur Aussteifung und einen beweglichen Griffring. Die Rück- bzw. nordwestliche Giebelseite hat jeweils ein quadratisches Fenster mit Eisengitter im Erd- und Obergeschoß sowie eine schießschartenförmige Lüftungsöffnung im Giebel. Über dem Fenster im Obergeschoß ist das kreuzförmige Spannschloss der Schleuder aus Metall sichtbar. Die beiden Traufenseiten sind geschlossen ausgeführt. Das Satteldach ist mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt und die beiden Traufen tragen hölzerne Regenrinnen auf schmiedeisernen Haken. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Steger Troadkasten wurde 1835 erbaut und im Jahr 2012 mit Unterstützung des Landes Salzburg von den heutigen Besitzern des Stegergutes, Renate und Erwin Kobuly *1962, renoviert. Der Hl. Klemens in der Nische über der Eingangstür ist jüngeren Datums, wurde vom Künstler und Bildhauer Peter Angermann *1960 geschnitzt und ist dem Sohn des Besitzers, Klemens Korbuly, gewidmet. Das Bild der Schutzmantelmadonna im Gibelbereich des Kastens ist auf eine Blechplatte gemalt (Künstler nicht bekannt) und ist eine Mariendarstellung, die die Gläubigen unter ihrem Mantel birgt und beschützt. Das Bild wurde anlässlich der Renovierung von der damaligen Landesrätin Doraja Eberle gestiftet. Der Kasten diente zur trockenen, maussicheren und möglichst brandsicheren Aufbewahrung von Getreide und Saatgut, aber auch anderen landwirtschaftlichen Produkten und Wertgegenständen. Um möglichst von Bränden verschont zu bleiben, wurden Getreidekästen auf erzbischöfliche Anordnung meist etwas abseits von Hof und Stallgebäude errichtet. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Steger Troadkasten Eingangsseite | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Steger Troadkasten Traufenseite | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Steger Troadkasten Rückseite | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Steger Troadkasten Türdetail | |
Steger Troadkasten Schutzmantelmadonna | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Steger Troadkasten Hl. Klemens | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Steger Troadkasten Rückseite | |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | - Fam. Renate und Erwin Korbuly, 5592 Thomatal, Fegendorf 11 |
Datum der Erfassung | 2020-03-28 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-06-03 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |