Scharfitter Troadkasten
Gemeinde: Thomatal
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Das Alter des Scharfitter Troadkastens ist nicht belegt, doch man nimmt an, dass dieser schon in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut worden sein könnte, weil er zu dem seit 1614 bestehenden Erbhof des Scharfittergutes gehört.
Der Kasten diente zur trockenen und maussicheren Aufbewahrung von Getreide und Saatgut, aber auch anderen landwirtschaftlichen Produkten und Wertgegenständen. Um möglichst von Bränden verschont zu bleiben, wurde er etwas abseits von Hof und Stallgebäude errichtet. Heute dient er als Lagerraum für landwirtschaftliche Gerätschaften und als Zeferhütte (kleine Werkstatt).
Beschreibung:
Der Scharfitter Troadkasten (Getreidespeicher) steht im Thomataler Ortsteil Gruben, bei der Fam. Gappmaier, Scharfitterbauer, mit der Hausnummer 51, am südlichen Rand der Gemeindestraße Gruben, etwa 100 Wegmeter nach der Fötschlbrücke talauswärts Richtung Dorfzentrum Thomatal, ca. 30 m vom Stallgebäude und 50 m vom Wohnhaus des Scharfittergutes entfernt, in einer Seehöhe von 1.080 m.
Der Kasten ist zweigeschoßig, gänzlich aus Holz, steht auf lose aufgelegten, schweren Natursteinen, auf denen der massive hölzeren Bodenkranz mit den Querkanthölzern als Träger für den Holzboden aufliegt. Auf dem Bodenkranz aufsitzend ist der übrige Baukörper des Kastens in massiver Kantholz-Blockbauweise mit hauptsächlich einfacher, teilweise aber doppelter und dreifacher Schwalbenschwanzverbindung an den Ecken. Auf Höhe der Geschoßdecke springt der Blockbau rundherum ca. 15 cm vor, was als Mauswehr gegen das Überklettern dienen sollte. Das Satteldach ist mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt.
Die Eingangsgiebelseite weist eine Holztür 87 x 145 cm mit Holzstock und kleiner, geländerloser Zugangstreppe mit drei Stufen auf. Die rückwärtige Giebelseite ist fast zur Gänze geschlossen ausgeführt und hat nur an der obersten Spitze des Giebels eine dreieckige Lüftungsöffnung 20 x 20 x 20 cm und eine weitere quadratische, feinvergitterte Öffnung in der Mitte des Giebels mit ca. 15 x 20 cm.
Die beiden Traufenseiten sind geschlossen ausgeführt. An die östliche Traufenseite wurde in jüngerer Zeit ein hölzerner Zubau mit Pultdach, Holzeindeckung, hölzerner Regenrinne auf naturgewachsenen Asthaken, breitem hölzernem Eingangstor, rechteckig hochgestelltem Fenster mit senkrechten Eisengitterstäben an der Ostseite und zwei großen, südseitigen Fensteröffnungen mit Plexiglasscheiben, angeschlossen. Ost- und Südseite des Zubaus sind in Blockbauweise ausgeführt, der Giebel der Südseite und die ganze Nordseite weisen eine senkrechte Bretterschalung auf.
An die Westseite des Kastens wurde in jüngerer Zeit eine Holzhütte mit Pultdach angebaut.
Details
Gemeindename | Thomatal |
Gemeindekennzahl | 50511 |
Ortsübliche Bezeichnung | Scharfitter Troadkasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | Thomatal -- GEM Thomatal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 302 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Thomatal |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Gruben 51 |
Längengrad | 13.732096 |
Breitengrad | 47.077127 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 5.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 4.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 5.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Scharfitter Troadkasten (Getreidespeicher) steht im Thomataler Ortsteil Gruben, bei der Fam. Gappmaier, Scharfitterbauer, mit der Hausnummer 51, am südlichen Rand der Gemeindestraße Gruben, etwa 100 Wegmeter nach der Fötschlbrücke talauswärts Richtung Dorfzentrum Thomatal, ca. 30 m vom Stallgebäude und 50 m vom Wohnhaus des Scharfittergutes entfernt, in einer Seehöhe von 1.080 m. Der Kasten ist zweigeschoßig, gänzlich aus Holz, steht auf lose aufgelegten, schweren Natursteinen, auf denen der massive hölzeren Bodenkranz mit den Querkanthölzern als Träger für den Holzboden aufliegt. Auf dem Bodenkranz aufsitzend ist der übrige Baukörper des Kastens in massiver Kantholz-Blockbauweise mit hauptsächlich einfacher, teilweise aber doppelter und dreifacher Schwalbenschwanzverbindung an den Ecken. Auf Höhe der Geschoßdecke springt der Blockbau rundherum ca. 15 cm vor, was als Mauswehr gegen das Überklettern dienen sollte. Das Satteldach ist mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt. Die Eingangsgiebelseite weist eine Holztür 87 x 145 cm mit Holzstock und kleiner, geländerloser Zugangstreppe mit drei Stufen auf. Die rückwärtige Giebelseite ist fast zur Gänze geschlossen ausgeführt und hat nur an der obersten Spitze des Giebels eine dreieckige Lüftungsöffnung 20 x 20 x 20 cm und eine weitere quadratische, feinvergitterte Öffnung in der Mitte des Giebels mit ca. 15 x 20 cm. Die beiden Traufenseiten sind geschlossen ausgeführt. An die östliche Traufenseite wurde in jüngerer Zeit ein hölzerner Zubau mit Pultdach, Holzeindeckung, hölzerner Regenrinne auf naturgewachsenen Asthaken, breitem hölzernem Eingangstor, rechteckig hochgestelltem Fenster mit senkrechten Eisengitterstäben an der Ostseite und zwei großen, südseitigen Fensteröffnungen mit Plexiglasscheiben, angeschlossen. Ost- und Südseite des Zubaus sind in Blockbauweise ausgeführt, der Giebel der Südseite und die ganze Nordseite weisen eine senkrechte Bretterschalung auf. An die Westseite des Kastens wurde in jüngerer Zeit eine Holzhütte mit Pultdach angebaut. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Alter des Scharfitter Troadkastens ist nicht belegt, doch man nimmt an, dass dieser schon in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut worden sein könnte, weil er zu dem seit 1614 bestehenden Erbhof des Scharfittergutes gehört. Der Kasten diente zur trockenen und maussicheren Aufbewahrung von Getreide und Saatgut, aber auch anderen landwirtschaftlichen Produkten und Wertgegenständen. Um möglichst von Bränden verschont zu bleiben, wurde er etwas abseits von Hof und Stallgebäude errichtet. Heute dient er als Lagerraum für landwirtschaftliche Gerätschaften und als Zeferhütte (kleine Werkstatt). |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Scharfitter Troadkasten, Eingangsseite | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Scharfitter Troadkasten, Türdetail | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Scharfitter Troadkasten, Südseite | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Scharfitter Troadkasten, Zubau ostseitig | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Scharfitter Troadkasten, Detail Schwalbenschwanz | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Scharfitter Troadkasten, Giebel südseitig | |
Mai 2020 | |
Peter Moser |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | - Fam. Karoline und Bernhard Gappmaier, Scharfitterbauer, 5592 Thomatal, Gruben 51 |
Datum der Erfassung | 2020-03-28 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-05-27 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |