Schmalzermühle

Hausmühlen und Kugelmühlen

Gemeinde: Thomatal

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Mathias Hinterberger, der Großvater des heutigen Besitzers Kurt Hinterberger *1942, hat im Jahr 1880 von der Familie Kocher das Schmalzergut erworben. Das Erbauungsjahr der Schmalzermühle ist nicht belegt und dürfte wohl um Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts liegen. Die Mühle wurde im Jahr 1996 mit Unterstützung des Landes Salzburg saniert und in diesem Zuge dem heutigen Verwendungszweck als Garage und Lagerraum angepasst.

Beschreibung:

Die Schmalzermühle steht im Thomataler Ortsteil Gruben-Altdorf, im Hofverband des Schmalzergutes, der aus Wohnhaus, Hausnummer 40, großem Stallgebäude, Troadkasten und Mühle besteht, nordöstlich, ca. 15 m vom Thomatalerbach und ca. 30 m von der Thomataler Landesstraße L 225 entfernt und ca. 140 m Luftlinie von der Thomataler Landesstraße L 225 Abzweigung Gruben, flußaufwärts Richtung St. Margarethen, in ca. 3,00 m Entfernung zum Wohnhaus, in einer Seehöhe von 1.070 m. Der First der Mühle ist nach Südosten ausgerichtet.
Das Mühlrad wurde oberschlächtig mit Wasser betrieben, das einige Meter oberhalb, mittels Stauwehr, dem sogenannten Schlag, aus dem Hauptbach in den Mühlbach ausgeleitet und dann in ein aufgeständertes Holzgerinne überging.
Neben der Mühle hatte das Gebäude die Müllerstube (Wohnung) und später dann, anstelle der nicht mehr benötigten Wohnung, eine Schmiede beherbergt.
Die Schmalzermühle ist zweigeschoßig aus Natur- und Bruchsteinen gebaut. Zwei Seiten sind mit Spritzwurf und zwei Seiten sind glatt weiß verputzt. Die Ecken weisen glatt verputzte Faschen auf, ebenso die horizontale Geschoßtrennung und die Tür- sowie Fensteröffnungen, soweit sie im Spritzwurfverputz angeordnet sind.
Die beiden Giebel sind mit senkrechten Brettern, die mit Holznägeln befestigt sind, verschalt, das Satteldach ist mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt, an den Traufen befinden sich kupferne Regenrinnen.
Das Innere der Mühle war durch eine gemauerte Trennwand in den Mühlenraum und in die Müllerwohnung getrennt. Über eine kleine Treppe und eine Schiebetür in der Trennwand konnte der Müller am kurzen Weg in den Mühlenraum gelangen. Über dem Erdgeschoß der Müllerwohung befand sich eine schwarze Holztramdecke und darüber war die sogenannte Zeferhütte, eine kleine Werkstatt zum Herstellen und Reparieren von bäuerlichen Gebrauchsgegenständen.
Der Mühlenraum hatte zwei Gänge, das sind Zwischenböden aus Holz in unterschiedlicher Höhe, über kleine Holztreppen erschlossen, von wo aus die Mühle beschickt und bedient werden konnte.
Mühlenraum und Wohnraum bzw. Zeferhütte wurden zum Dachgeschoß hin mit einer Holztramdecke abgeschlossen.
An der nordöstliche Traufenseite befanden sich die beiden Eingangstüren zur Mühle und zur Müllerwohnung, die im Zuge der Sanierung zugemauert wurden, an dem vertieften Auslass 130 x 177 cm im Putz jedoch noch zu erkennen sind. Rechts neben den ehemaligen Eingangstüren befindet sich ein quadratisches Fenster 60 x 60 cm mit Kreuzgitterstäben.
Die bachseitige Traufenseite ist gegliedert durch ein Fenster 65 x 65 cm mit Ziergitter und einem doppeltem Holzstock für Winterflügel im Erdgeschoss, zwei Fenster 60 x 60 cm mit Kreuzgitterstäben im Obergeschoß des Mühlenteiles und die zugemauerte, aber durch einen vertieften Auslass im Putz erkennbare Öffnung für die Mühlradachse.
Die südöstliche Giebelseite weist heute eine im Zuge der Sanierung hergestellte große Einfahrtsöffnung mit Korbbogen auf, damit die ehemalige Müllerwohnung als Autogarage genutzt werden kann. Im holzverschalten Giebel befindet sich eine große Lüftungsöffnung ca. 70 x 70 cm mit Korbbogen und darüber drei kleinere Öffnungen in Form eines vierblättrigen Klees. An der Basis des Giebels ist vorgelagert und beidseitig an den Mauerbänken aufliegend ein breites Brett, das über die große Lüftungsöffnung zugänglich gewesen war und zum Auflegen und Trocknen verschiedener Dinge, wie beispielsweise von Rechenzähnen aus Holz usw., gedient hatte.
Die rückwärtige Giebelseite weist ein quadratisches Fenster 60 x 60 cm mit Holzstock und Kreuzgitterstäben im Erdgeschoß auf, sowie eine Tür ca. 80 x 120 cm und beidseitig davon zwei kleine Lüftungsöffnungen in Form eines vierblättrigen Klees.

Details

Gemeindename Thomatal
Gemeindekennzahl 50511
Ortsübliche Bezeichnung Schmalzermühle
Objektkategorie 2200 ( Hausmühlen und Kugelmühlen | | )

Katastralgemeinde Thomatal -- GEM Thomatal
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 571
Ortschafts- bzw. Ortsteil Thomatal
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Gruben-Altdorf 40
Längengrad 13.737127
Breitengrad 47.07868

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 7
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 7.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 13.2
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die Schmalzermühle steht im Thomataler Ortsteil Gruben-Altdorf, im Hofverband des Schmalzergutes, der aus Wohnhaus, Hausnummer 40, großem Stallgebäude, Troadkasten und Mühle besteht, nordöstlich, ca. 15 m vom Thomatalerbach und ca. 30 m von der Thomataler Landesstraße L 225 entfernt und ca. 140 m Luftlinie von der Thomataler Landesstraße L 225 Abzweigung Gruben, flußaufwärts Richtung St. Margarethen, in ca. 3,00 m Entfernung zum Wohnhaus, in einer Seehöhe von 1.070 m. Der First der Mühle ist nach Südosten ausgerichtet.
Das Mühlrad wurde oberschlächtig mit Wasser betrieben, das einige Meter oberhalb, mittels Stauwehr, dem sogenannten Schlag, aus dem Hauptbach in den Mühlbach ausgeleitet und dann in ein aufgeständertes Holzgerinne überging.
Neben der Mühle hatte das Gebäude die Müllerstube (Wohnung) und später dann, anstelle der nicht mehr benötigten Wohnung, eine Schmiede beherbergt.
Die Schmalzermühle ist zweigeschoßig aus Natur- und Bruchsteinen gebaut. Zwei Seiten sind mit Spritzwurf und zwei Seiten sind glatt weiß verputzt. Die Ecken weisen glatt verputzte Faschen auf, ebenso die horizontale Geschoßtrennung und die Tür- sowie Fensteröffnungen, soweit sie im Spritzwurfverputz angeordnet sind.
Die beiden Giebel sind mit senkrechten Brettern, die mit Holznägeln befestigt sind, verschalt, das Satteldach ist mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt, an den Traufen befinden sich kupferne Regenrinnen.
Das Innere der Mühle war durch eine gemauerte Trennwand in den Mühlenraum und in die Müllerwohnung getrennt. Über eine kleine Treppe und eine Schiebetür in der Trennwand konnte der Müller am kurzen Weg in den Mühlenraum gelangen. Über dem Erdgeschoß der Müllerwohung befand sich eine schwarze Holztramdecke und darüber war die sogenannte Zeferhütte, eine kleine Werkstatt zum Herstellen und Reparieren von bäuerlichen Gebrauchsgegenständen.
Der Mühlenraum hatte zwei Gänge, das sind Zwischenböden aus Holz in unterschiedlicher Höhe, über kleine Holztreppen erschlossen, von wo aus die Mühle beschickt und bedient werden konnte.
Mühlenraum und Wohnraum bzw. Zeferhütte wurden zum Dachgeschoß hin mit einer Holztramdecke abgeschlossen.
An der nordöstliche Traufenseite befanden sich die beiden Eingangstüren zur Mühle und zur Müllerwohnung, die im Zuge der Sanierung zugemauert wurden, an dem vertieften Auslass 130 x 177 cm im Putz jedoch noch zu erkennen sind. Rechts neben den ehemaligen Eingangstüren befindet sich ein quadratisches Fenster 60 x 60 cm mit Kreuzgitterstäben.
Die bachseitige Traufenseite ist gegliedert durch ein Fenster 65 x 65 cm mit Ziergitter und einem doppeltem Holzstock für Winterflügel im Erdgeschoss, zwei Fenster 60 x 60 cm mit Kreuzgitterstäben im Obergeschoß des Mühlenteiles und die zugemauerte, aber durch einen vertieften Auslass im Putz erkennbare Öffnung für die Mühlradachse.
Die südöstliche Giebelseite weist heute eine im Zuge der Sanierung hergestellte große Einfahrtsöffnung mit Korbbogen auf, damit die ehemalige Müllerwohnung als Autogarage genutzt werden kann. Im holzverschalten Giebel befindet sich eine große Lüftungsöffnung ca. 70 x 70 cm mit Korbbogen und darüber drei kleinere Öffnungen in Form eines vierblättrigen Klees. An der Basis des Giebels ist vorgelagert und beidseitig an den Mauerbänken aufliegend ein breites Brett, das über die große Lüftungsöffnung zugänglich gewesen war und zum Auflegen und Trocknen verschiedener Dinge, wie beispielsweise von Rechenzähnen aus Holz usw., gedient hatte.
Die rückwärtige Giebelseite weist ein quadratisches Fenster 60 x 60 cm mit Holzstock und Kreuzgitterstäben im Erdgeschoß auf, sowie eine Tür ca. 80 x 120 cm und beidseitig davon zwei kleine Lüftungsöffnungen in Form eines vierblättrigen Klees.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Mathias Hinterberger, der Großvater des heutigen Besitzers Kurt Hinterberger *1942, hat im Jahr 1880 von der Familie Kocher das Schmalzergut erworben. Das Erbauungsjahr der Schmalzermühle ist nicht belegt und dürfte wohl um Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts liegen. Die Mühle wurde im Jahr 1996 mit Unterstützung des Landes Salzburg saniert und in diesem Zuge dem heutigen Verwendungszweck als Garage und Lagerraum angepasst.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Schmalzermühle, südöstliche Giebelseite
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzermühle, nördöstliche Traufenseite
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzermühle, südöstliche Giebelseite
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzermühle, hintere Giebelseite
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzermühle, Gesamtansicht
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzermühle, Giebeldetail
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzermühle, Fensterdetail
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzermühle, hinterer Giebel
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzermühle, Deckendetail Mühlenraum
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzermühle, Fensterdetail Bachseite
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzermühle, Mühlrad- bzw. Bachseite

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen - Kurt Hinterberger, Schmalzergut, 5592 Thomatal, Gruben-Altdorf 40

Peter Moser
Datum der Erfassung 2020-03-28
Datum der letzten Bearbeitung 2020-05-27
letzter Bearbeiter Monika Brunner-Gaurek

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.