Schmalzer Troadkasten

KleinspeicherGetreidespeicher

Gemeinde: Thomatal

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Laut Jahreszahl über dem Eingangsportal und auf einem der Hauptträme im Inneren des Troadkastens wurde dieser im Jahr 1820 erbaut. Heute wird er als Lagerraum genutzt.
Der Kasten diente zur trockenen, maussicheren und möglichst brandsicheren Aufbewahrung von Getreide und Saatgut, aber auch anderen landwirtschaftlichen Produkten und Wertgegenständen. Um möglichst von Bränden verschont zu bleiben, wurde diese Gebäude auf erzbischöfliche Anordnung etwas abseits von Hof, Mühle und Stallgebäude errichtet.

Beschreibung:

Der Schmalzer Troadkasten (Getreidespeicher) steht im Thomataler Ortsteil Gruben-Altdorf, im Hofverband des Schmalzergutes, der aus Wohnhaus, Hausnummer 40, großem Stallgebäude, Mühle und Troadkasten besteht, nordöstlich, firstparallel ca. 30 m vom Thomatalerbach und ca. 45 m von der Thomataler Landesstraße L 225 entfernt und ca. 150 m Luftlinie von der Thomataler Landesstraße L 225 Abzweigung Gruben, flußaufwärts Richtung St. Margarethen.
Der Kasten ist zweigeschossig in leichter Hanglage und besteht aus weiß verputztem Natursteinmauerwerk. Er trägt ein Satteldach, das mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt ist, schmiedeeiserne Rinnenhaken aber keine Regenrinnen an den Traufen. An der südöstlichen Firstseite befindet sich die Eingangsöffnung mit Korbbogen und Natursteintrittplatten, Holztür ( 100 x 180 cm) mit Holzstock, Schmiedeeisentürgriff und Blechplatte um das Schlüsselloch. Die Türöffnung ist mit einem schmalen, grauen Streifen umrahmt, darüber sind drei kreisrunde Zierornamente sichtbar. Oberhalb der Türöffnung findet sich eine bogenförmige Nische mit gelber Laibung und grauer Streifenumrahmung, in der sich vermutlich eine Statue befunden hat. Darüber ist eine mit Putz hervorgehobene, gelb eingefasste Tafel mit der aufgemalten Jahreszahl 1820. Darüber ein quadratisches, grau umrahmtes Fenster mit Kreuzgitterstäben und im Giebel ein weiteres, etwas größeres Fenster mit schmalen gelben Faschen und Gesimsen sowie grauer Umrahmung. An der rechten Ecke des Kastens steht ein alter Apfelbaum.
Die hintere, nordwestliche Giebelseite ist gegliedert durch ein rechteckig hochgestelltes Fenster mit Kreuzgitterstäben im Obergeschoss und eine schießschartenartige Lüftungsöffnung im Giebel, beide Elemente mit grauer Streifenumrahmung.
Die südwestliche, dem Bach zugewandte Traufenseite weist ein rechteckig hochgestelltes Fenster mit Kreuzgitterstäben und gelb/grauen Zierfaschen und Gesimsen, darüber drei kreisrunde Zierornamente, auf.
Die hangseitige Traufenfassade ist geschlossen ausgeführt. An allen vier Seiten des Kastens sind in Höhe der Erdgeschossdecke die Verschluss- bzw. Spannkeile von sogenannten Schleudern, das sind Stahlstangen die durch das Bauwerk führen, mit denen es zusätzlich zusammengehalten wird, sichtbar.
Im Innenbereich finden sich zwei Geschosstramdecken mit hölzernen Erschließungstreppen und waagrechter Deckentüre. An den Hauptträmen sind eingeschnitzt und bemalt sowie mit Ornamenten verziert einmal die Jahreszahl 1820 und zum Zweiten die Initialen « H K », links davon das Christusmonogramm « IHS » und rechts davon das Symbol der Hl. Maria. Mittig, umrahmt und mit einem Herz darüber sieht man die Buchstaben H, K (spiegelverkehrt, A, M) Es könnten die Initialen der Erbauer sein.
Im Obergeschoss steht noch eine Troadtruhe, die zur getrennten Aufbewahrung des Getreides diente und es sind schwarze Holzstäbe aus der Selche vorhanden, an denen der Speck aufgehängt wurde.

Details

Gemeindename Thomatal
Gemeindekennzahl 50511
Ortsübliche Bezeichnung Schmalzer Troadkasten
Objektkategorie 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | )

Katastralgemeinde Thomatal -- GEM Thomatal
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 571
Ortschafts- bzw. Ortsteil Thomatal
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Gruben 49
Längengrad 13.737108
Breitengrad 47.078809

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 11
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 5.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 6.5
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Putz und Malerei erneuern

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Der Schmalzer Troadkasten (Getreidespeicher) steht im Thomataler Ortsteil Gruben-Altdorf, im Hofverband des Schmalzergutes, der aus Wohnhaus, Hausnummer 40, großem Stallgebäude, Mühle und Troadkasten besteht, nordöstlich, firstparallel ca. 30 m vom Thomatalerbach und ca. 45 m von der Thomataler Landesstraße L 225 entfernt und ca. 150 m Luftlinie von der Thomataler Landesstraße L 225 Abzweigung Gruben, flußaufwärts Richtung St. Margarethen.
Der Kasten ist zweigeschossig in leichter Hanglage und besteht aus weiß verputztem Natursteinmauerwerk. Er trägt ein Satteldach, das mit Brettschindeln aus Lärchenholz gedeckt ist, schmiedeeiserne Rinnenhaken aber keine Regenrinnen an den Traufen. An der südöstlichen Firstseite befindet sich die Eingangsöffnung mit Korbbogen und Natursteintrittplatten, Holztür ( 100 x 180 cm) mit Holzstock, Schmiedeeisentürgriff und Blechplatte um das Schlüsselloch. Die Türöffnung ist mit einem schmalen, grauen Streifen umrahmt, darüber sind drei kreisrunde Zierornamente sichtbar. Oberhalb der Türöffnung findet sich eine bogenförmige Nische mit gelber Laibung und grauer Streifenumrahmung, in der sich vermutlich eine Statue befunden hat. Darüber ist eine mit Putz hervorgehobene, gelb eingefasste Tafel mit der aufgemalten Jahreszahl 1820. Darüber ein quadratisches, grau umrahmtes Fenster mit Kreuzgitterstäben und im Giebel ein weiteres, etwas größeres Fenster mit schmalen gelben Faschen und Gesimsen sowie grauer Umrahmung. An der rechten Ecke des Kastens steht ein alter Apfelbaum.
Die hintere, nordwestliche Giebelseite ist gegliedert durch ein rechteckig hochgestelltes Fenster mit Kreuzgitterstäben im Obergeschoss und eine schießschartenartige Lüftungsöffnung im Giebel, beide Elemente mit grauer Streifenumrahmung.
Die südwestliche, dem Bach zugewandte Traufenseite weist ein rechteckig hochgestelltes Fenster mit Kreuzgitterstäben und gelb/grauen Zierfaschen und Gesimsen, darüber drei kreisrunde Zierornamente, auf.
Die hangseitige Traufenfassade ist geschlossen ausgeführt. An allen vier Seiten des Kastens sind in Höhe der Erdgeschossdecke die Verschluss- bzw. Spannkeile von sogenannten Schleudern, das sind Stahlstangen die durch das Bauwerk führen, mit denen es zusätzlich zusammengehalten wird, sichtbar.
Im Innenbereich finden sich zwei Geschosstramdecken mit hölzernen Erschließungstreppen und waagrechter Deckentüre. An den Hauptträmen sind eingeschnitzt und bemalt sowie mit Ornamenten verziert einmal die Jahreszahl 1820 und zum Zweiten die Initialen « H K », links davon das Christusmonogramm « IHS » und rechts davon das Symbol der Hl. Maria. Mittig, umrahmt und mit einem Herz darüber sieht man die Buchstaben H, K (spiegelverkehrt, A, M) Es könnten die Initialen der Erbauer sein.
Im Obergeschoss steht noch eine Troadtruhe, die zur getrennten Aufbewahrung des Getreides diente und es sind schwarze Holzstäbe aus der Selche vorhanden, an denen der Speck aufgehängt wurde.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Laut Jahreszahl über dem Eingangsportal und auf einem der Hauptträme im Inneren des Troadkastens wurde dieser im Jahr 1820 erbaut. Heute wird er als Lagerraum genutzt.
Der Kasten diente zur trockenen, maussicheren und möglichst brandsicheren Aufbewahrung von Getreide und Saatgut, aber auch anderen landwirtschaftlichen Produkten und Wertgegenständen. Um möglichst von Bränden verschont zu bleiben, wurde diese Gebäude auf erzbischöfliche Anordnung etwas abseits von Hof, Mühle und Stallgebäude errichtet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Schmalzer Troadkasten Eingangsseite
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Eingangsseite Detail
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Türdetail
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Nischendetail
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Hangseite
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Rückseite
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Bachseite
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Fensterdetail Bachseite
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Erschließungstreppe
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Jahreszahl
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Initialen
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Geschosstür
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Troadtruhe
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Speckaufhängungsstäbe
Mai 2020
Peter Moser

Schmalzer Troadkasten Jahreszahl außen
Mai 2020
Peter Moser

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Kurt Hinterberger, Besitzer Schmalzergut, 5592 Thomatal, Gruben-Altdorf 40

Peter Moser
Datum der Erfassung 2020-03-28
Datum der letzten Bearbeitung 2020-05-27
letzter Bearbeiter Monika Brunner-Gaurek

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.