Raudaschl Kapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Strobl

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die Kapelle wurde in den Kriegsjahren 1915-16 vom Ehepaar Raudaschl mit der Bitte um Frieden errichtet. Gewidmet ist sie der Muttergottes von Lourdes sowie dem Hl. Judas Thaddäus. Josef Achleitner aus Bad Ischl hat der Kapelle folgendes Gedicht gewidmet: 'Hier fand ein Herz weit sichtbar eine Bleibe. / Vom Glöckchen im Turme schweigend überwacht. / Ob es gedacht als Läuterung der Menschen? / Vielleicht war der Gedanke Bauherr selbst. / Wie könnte man sonst diese Jahreszahlen deuten?'

Beschreibung:

Die Raudaschl Kapelle steht in der Ortschaft Weissenbach an der alten Landesstraße nach Bad Ischl vor der Unterführung. Die Kapelle ist über rechteckigem Grundriss mit eingezogenem, halbrundem Schluss gemauert. Das steile Satteldach ist mit Holzschindeln gedeckt und wird von einem Glockentürmchen überragt. Das mit Kupferblech gedeckte Zeltdach des Turmes wird von vier Säulen getragen und ist mit einem zweigestrichenem Kreuz gekrönt. Die Kapelle ist mit grobem Rieselwurf und mit Feinputzbändern strukturiert. Betont wird die Fassadengliederung durch die weiß-gelbe Farbgebung. Im verputzten Giebeldreieck fällt ein aus glattem Putz gearbeitetes Herz auf. Eine schön geformte Hohlkehle bildet den Übergang zum Baukörper. Der Andachtsraum wird durch seitliche Spitzbogenfenster (S, N) erhellt. Im Gesimsband findet sich die aufgemalte Inschrift: 'Erbaut in den Kriegsjahren 1915-16 v. F. u. K. Raudaschl'. Der Innenraum öffnet sich im Westen über eine zweiflügelige Holztür.

Details

Gemeindename Strobl
Gemeindekennzahl 50336
Ortsübliche Bezeichnung Raudaschl Kapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Weissenbach -- GEM Strobl
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 417/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Strobl, Weissenbach
Straße und Hausnummer bzw. Flurname an der Landesstraße
Längengrad 13.507692
Breitengrad 47.713714

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 5.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 3.45
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 5.6
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Die Kapelle wird derzeit saniert (Juli 2012)

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die Raudaschl Kapelle steht in der Ortschaft Weissenbach an der alten Landesstraße nach Bad Ischl vor der Unterführung. Die Kapelle ist über rechteckigem Grundriss mit eingezogenem, halbrundem Schluss gemauert. Das steile Satteldach ist mit Holzschindeln gedeckt und wird von einem Glockentürmchen überragt. Das mit Kupferblech gedeckte Zeltdach des Turmes wird von vier Säulen getragen und ist mit einem zweigestrichenem Kreuz gekrönt. Die Kapelle ist mit grobem Rieselwurf und mit Feinputzbändern strukturiert. Betont wird die Fassadengliederung durch die weiß-gelbe Farbgebung. Im verputzten Giebeldreieck fällt ein aus glattem Putz gearbeitetes Herz auf. Eine schön geformte Hohlkehle bildet den Übergang zum Baukörper. Der Andachtsraum wird durch seitliche Spitzbogenfenster (S, N) erhellt. Im Gesimsband findet sich die aufgemalte Inschrift: 'Erbaut in den Kriegsjahren 1915-16 v. F. u. K. Raudaschl'. Der Innenraum öffnet sich im Westen über eine zweiflügelige Holztür.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Mittelpunkt des Andachtsraumes ist die beleuchtete, mit rosa Blumen geschmückte Lourdesgrotte mit einer Statue der Muttergottes von Lourdes in weißem Kleid, mit blauer Schärpe, eine Rose zu Füßen. Vor ihr kniet die Hl. Bernadette. Der Tabernakel beherbergt eine Herz-Jesu Statue. Neben Figuren des Hl. Josef und des Hl. Aloysius befinden sich auch Statuen des Judas Taddhäus und eine Herz-Jesu Statue am Altar. In die spitzbogige Halbkuppel über dem Altar sind Wolken in den blauen Himmel gemalt und auf einem Schriftband steht: 'Wenn dich Kummer und Sorgen plagen. Darfst du es nur der Mutter klagen'. Die Inschrift im Triumphbogen lautet: 'Gewidmet von den Eheleuten F. u. K. Raudaschl in schwerer Kriegszeit zur schuldigen Danksagung der unbefleckten Empfängnis v. Lourdes u.d. heiligen Judas Tathäus'. Im Andachtsraum, der mit Heiligenbildern geschmückt ist, laden jeweils vier Bänke mit 2-3 Sitzplätzen beidseits des Ganges zum Verweilen ein.

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Kapelle wurde in den Kriegsjahren 1915-16 vom Ehepaar Raudaschl mit der Bitte um Frieden errichtet. Gewidmet ist sie der Muttergottes von Lourdes sowie dem Hl. Judas Thaddäus. Josef Achleitner aus Bad Ischl hat der Kapelle folgendes Gedicht gewidmet: 'Hier fand ein Herz weit sichtbar eine Bleibe. / Vom Glöckchen im Turme schweigend überwacht. / Ob es gedacht als Läuterung der Menschen? / Vielleicht war der Gedanke Bauherr selbst. / Wie könnte man sonst diese Jahreszahlen deuten?'
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Johann Stehrer (HG.): Strobl am Wolfgangsee, Naturraum, Geschichte und Kultur einer Gemeinde im Salzkammergut. 1998 Gemeinde Strobl. Achleitner, Josef: 'lyrische Herzensbilder'.

Irma Hillebrand
Datum der Erfassung 2011-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2011-01-01
letzter Bearbeiter Irma Hillebrand

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.